Am 11.08.1860 genehmigte der Zonser Gemeinderat auf Antrag der Vorsteherin des Franziskanerklosters den Bau der Kapelle "Maria von den Engeln" auf dem Grund des Klosters. Noch in diesem Jahr wurde die Kapelle errichtet und vollendet.
Für den Bau der Kapelle nach den Plänen
des Franziskanerbruders Paschalis alias Theodor Gratze aus Linz wurden
Teile des Rheintores, das als Doppeltor angelegt ist, abgebrochen.
Über der Rheintor-Einfahrt baute man einen neuen Übergang
vom ehemaligen Zollhaus, das den Franziskanerinnen bzw. später
Vinzentinerinnen als Klostergebäude diente, zur Kapelle. Gleichzeitig
wurde das Schutzengelbild, ebenfalls von Paschalis entworfen, angebracht
(s.u.). Die Baukosten trugen die Franziskanerinnen aus Spenden zusammen.
Am Schutzengelfest zu Ehren der allerseligsten Jungfrau (2. Oktober)
fand die Einweihung der Kapelle unter dem Titel "Maria von den
Engeln" statt. Das gesamte Kloster hatte den Namen "Zur
heiligen Dreifaltigkeit". Am 10.07.1891 beschloss der Kirchenvorstand die Neudeckung der Kapelle. Sie wurde durch die Firma Ad. Sprenger's Söhne zu Düsseldorf ausgeführt. Auch beschloss der Kirchenvorstand die Erneuerung des Türmchens auf der Kapelle, denn das alte war "in einem schlechten Zustande, die Pfosten waren wurmstichig und angefault und drohte dasselbe bei geringem Sturme herunterzustürzen". Das neue Türmchen fertigte der Zimmermeister C. Kollenbroich aus Nievenheim. Die Oberin der Vinzenzschwestern, Schwester Lamberta, erhielt 1897 in Himmelgeist die Kreuzwegbilder für die Kapelle aus Geschenk. Nach Genehmigung der geistlichen Behörde vom 09.07.1897 erfolgte am folgenden Tag mit Zustimmung des Zonser Pfarrers Adam Otten die Einsegnung durch Pater Theodorus O.S.F. aus Düsseldorf. Die Kreuzwegbilder befinden sich heute nicht mehr in der Kapelle.
[Quellen: Pfarrarchiv St. Martinus Zons, Nr. 6 (Pfarrchronik), S. 5 (Bemalung 1905); S. 84 (Gottesdienst in Kapelle 1876-78); S. 112 (Neubedachung 1891); S. 128 (Kreuzwegbilder 1897); Stadtarchiv Dormagen (im "Archiv im Rhein-Kreis Neuss"), Bestand Zons, Nr. 98 (Genehmigung Gemeinderat 1860); Adam Otten, Zons am Rhein, Düsseldorf 1903, S. 138-139; Karl Emsbach/Max Tauch: Kirchen, Klöster und Kapellen im Kreis Neuss (= Schriftenreihe des Kreises Neuss, Nr. 13), Köln 1986, S. 32-34] |