Adam Otten: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Adam Otten''' (* [[13. Januar]] [[1839]] in [http://de.wikipedia.org/wiki/Buschbell Buschbell] im Dekanat Brühl, Landkreis Köln; † [[27. April]] [[1911]] in [http://de.wikipedia.org/wiki/Neuss Neuss]) war 1895-1910 [[Pfarrer]] in Zons.
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[[Datei:Adam Otten.jpg|300px|thumb|right|Adam Otten um 1900]]
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'''Johann Adam Otten''' (* 13. Januar 1839 in [http://de.wikipedia.org/wiki/Buschbell Buschbell]; † 27. April 1911 in [http://de.wikipedia.org/wiki/Neuss Neuss]) war 1895-1910 [[Pfarrer]] in Zons, als Nachfolger von [[Hermann Witte]] und Vorgänger von [[Ludolf Schmitz]].
  
 
== Schulbildung und Priesterweihe ==
 
== Schulbildung und Priesterweihe ==
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Adam Otten besuchte die höhere Privatschule in [http://de.wikipedia.org/wiki/Brauweiler_%28Pulheim%29 Brauweiler], dann das Gymnasium in [http://de.wikipedia.org/wiki/Bad_M%C3%BCnstereifel Bad Münstereifel] und studierte anschließend an der [http://de.wikipedia.org/wiki/Rheinische_Friedrich-Wilhelms-Universit%C3%A4t_Bonn Universität Bonn] und im [http://de.wikipedia.org/wiki/Priesterseminar_K%C3%B6ln Priesterseminar in Köln] Theologie. Am 1. September 1862 wurde er zum Priester geweiht.<ref>PfAZ, Nr. 6, S. 165-167.</ref>
  
Adam Otten besuchte die höhere Privatschule in [http://de.wikipedia.org/wiki/Brauweiler_%28Pulheim%29 Brauweiler], dann das Gymnasium in [http://de.wikipedia.org/wiki/Bad_M%C3%BCnstereifel Bad Münstereifel] und studierte anschließend an der [http://de.wikipedia.org/wiki/Rheinische_Friedrich-Wilhelms-Universit%C3%A4t_Bonn Universität Bonn] und im [http://de.wikipedia.org/wiki/Priesterseminar_K%C3%B6ln Priesterseminar in Köln] Theologie. Am [[1. September]] [[1862]] wurde er zum Priester geweiht.
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== Berufliche Laufbahn ==
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Seit dem 12. September 1862 wirkte er als geistlicher Lehrer an der höheren Lehranstalt in [http://de.wikipedia.org/wiki/Opladen Opladen]. Am 22. August 1865 wurde er Rektor an der [http://de.wikipedia.org/wiki/Kapelle_Enthauptung_Johannes_des_T%C3%A4ufers_%28Eupen%29 Kirche St. Johann Baptist] in [http://de.wikipedia.org/wiki/Eupen Eupen] und am 4. August 1868 Kaplan an der [http://de.wikipedia.org/wiki/Annakirche_%28D%C3%BCren%29 St. Anna-Kirche] in [http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCren Düren], wo er zugleich Religionslehrer an der [http://de.wikipedia.org/wiki/Louis-Braille-Schule_D%C3%BCren Rheinischen Privinzial-Blindenanstalt] war. Er war dort Kaplan unter dem früheren Zonser [[Pfarrer]] [[Franz Anton Vaßen]]. Am 21. August 1886 wurde er zum Pfarrer in [http://de.wikipedia.org/wiki/Derichsweiler_%28D%C3%BCren%29 Derichsweiler] ernannt, von wo er am 28. Oktober 1895 als Pfarrer nach Zons berufen wurde.
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Anlässlich seines Wechsels nach Zons ließ der Kirchenvorstand von [http://de.wikipedia.org/wiki/Derichsweiler_%28D%C3%BCren%29 Derichsweiler] einen "Nachruf" auf den Pfarrer drucken, der in der Zonser Schulchronik eingeklebt ist<ref>AiRKN, DO 08, Schulchroniken Dormagen, Nr. 15, p. 65.</ref>:
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:''"Nachruf''
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:''an unsern verehrten hochehrwürdigen''
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:''Herrn Pfarrer''
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:''Johann Otten''
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:''bei seiner Versetzung nach Zons.''
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:''Mit tiefer Wehmuth sahen wir''
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:''Aus unserer Mitte nun Dich scheiden,''
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:''Du warst des Ortes beste Zier''
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:''Und musst nun doch fortan uns meiden;''
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:''Das Wort der Obern rief Dich fort''
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:''Zu anderm Wirkungskreis hinieden,''
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:''Und mit Dir wird ein starker Hort''
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:''Ein edles Herz von uns geschieden!''
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:''Als Priester, fromm und reinen Sinn's,''
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:''Hast reichen Segen Du entfaltet,''
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:''Nicht wegen irdischen Gewinn's''
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:''Hast Deines Amtes Du gewaltet;''
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:''Voll Mitleid warst Du immerdar,''
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:''Voll echtem heiligen Erbarmen,''
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:''Wo Noth und Mangel herrschend war,''
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:''Gabst Du Dein Letztes gern den Armen.''
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:''Seit länger als acht Jahren Zeit,''
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:''Die Du im Amte hier gestanden,''
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:''War Friedensglück und Einigkeit''
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:''Stets zwischen Dir und uns vorhanden;''
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:''Du wolltest das, was wir gewollt,''
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:''Dein Wunsch kam immer uns gelegen,''
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:''Zu unser Aller Heil und Segen!''
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:''Als Priester wie als Mensch verehrt''
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:''Hat hier ein Jeder Dich im Orte,''
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:''Denn all Dein Thun war ehrenwerth''
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:''Und rein und edel Deine Worte.''
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:''Wir wünschen Dir mit treuem Sinn,''
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:''Dass nun in Zons in gleicher Weise''
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:''Die Herzen geben sich Dir hin,''
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:''Wie hier in unserm trauten Kreise!''
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:''O möge ferner Dir erblüh'n''
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:''Manch Blümlein noch auf Deinen Wegen,''
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:''Es reife Deinem frommen Müh'n''
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:''Manch' gold'ne Glaubensfrucht entgegen!''
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:''Leb' wohl, Gott schirm' Dich allezeit!''
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:''Wir werden noch in späten Jahren''
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:''Bis zu der sel'gen Ewigkeit''
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:''Ein treu Gedenken Dir bewahren!''
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:''Derichsweiler, den 22. November 1895.''
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:''Gewidmet vom Kirchenvorstand."''
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Die festliche Einführung in Zons am 25. November 1895 gibt die Schulchronik ausführlich wieder<ref>AiRKN, DO 08, Schulchroniken Dormagen, Nr. 15, p. 64.</ref>:
  
== Berufliche Laufbahn ==
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:''"Bei der Einführung prangte der ganze Ort Zons in seinem herrlichsten Schmucke, und die Kirche war prächtig geziert, so daß der neue Pfarrer nicht umhin konnte, in seiner ersten Ansprache an seine neuen Pfarrkinder Worte der Bewunderung und des Dankes für den wirklich großartigen Empfang auszusprechen. Auch die vielen Geistlichen, die ihren lieben Freund und Amtsbruder in seinen neuen Wirkungskreis begleitet hatten, darunter besonders der hochwürdige Herr Dechant des Dekanates Derichsweiler, waren voll des Lobes über den schönen Empfang, die sinnreiche Ausschmückung der Kirche, des Pfarrhauses und der Straßen, besonders auch über die musterhafte Ordnung der Prozession. – Die kirchliche Einführung vollzog der hochwürdige Herr Ehrendomherr und Dechant Heimbach, Pfarrer in Dormagen. – Das gute Gelingen des Festes verdanken wir unserem allbeliebten [[Vikare|Kaplan]], dem hochwürdigen Herrn [[Wilhelm Körner]]."''
  
Seit dem [[12. September]] [[1862]] wirkte er als geistlicher Lehrer an der höheren Lehranstalt in [http://de.wikipedia.org/wiki/Opladen Opladen], wurde am [[22. August]] [[1865]] Rektor an der [http://de.wikipedia.org/wiki/Kapelle_Enthauptung_Johannes_des_T%C3%A4ufers_%28Eupen%29 Kirche St. Johann Baptist] in [http://de.wikipedia.org/wiki/Eupen Eupen] und am [[4. August]] [[1868]] Kaplan an der [http://de.wikipedia.org/wiki/Annakirche_%28D%C3%BCren%29 St. Anna-Kirche] in [http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCren Düren], wo er zugleich Religionslehrer an der [http://de.wikipedia.org/wiki/Louis-Braille-Schule_D%C3%BCren Rheinischen Privinzial-Blindenanstalt] war. Er war dort Kaplan unter dem früheren Zonser [[Pfarrer]] [[Franz Anton Vaßen]]. Am [[21. August]] [[1886]] wurde er zum Pfarrer in [http://de.wikipedia.org/wiki/Derichsweiler_%28D%C3%BCren%29 Derichsweiler] ernannt, von wo er am [[28. Oktober]] [[1895]] als Pfarrer nach Zons berufen wurde. Hier trat er am [[1. Oktober]] [[1910]] in den Ruhestand und nahm seinen Alters-Wohnsitz in [http://de.wikipedia.org/wiki/Neuss Neuss]. Er starb im dortigen Herz-Jesu-Kloster am [[27. April]] [[1911]].
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In Zons trat er am 1. Oktober 1910 in den Ruhestand und nahm seinen Alters-Wohnsitz in [http://de.wikipedia.org/wiki/Neuss Neuss]. Er starb "nach kurzem, schweren Leiden" im dortigen Herz-Jesu-Kloster am 27. April 1911.<ref>AiRKN, DO 08, Schulchroniken Dormagen, Nr. 15, p. 148; PfAZ, Nr. 6, S. 165-167. Christa Bals/ [[Peter Heidkamp]] (Red.): ''400 Jahre Pfarrei St. Martinus Zons 1593-1993'' (= ''HSStD'', Bd. 10), Langwaden 1993, S. 37-38.</ref> Sein Nachfolger als [[Pfarrer]] in Zons ab 1910 wurde [[Ludolf Schmitz]].
  
 
== Ehrungen und Auszeichnungen ==
 
== Ehrungen und Auszeichnungen ==
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Otten war [http://de.wikipedia.org/wiki/Roter_Adlerorden Ritter des roten Adlerordens IV. Klasse].<ref>Christa Bals/ [[Peter Heidkamp]] (Red.): ''400 Jahre Pfarrei St. Martinus Zons 1593-1993'' (= ''HSStD'', Bd. 10), Langwaden 1993, S. 37-38.</ref>
  
Otten war [http://de.wikipedia.org/wiki/Roter_Adlerorden Ritter des roten Adlerordens IV. Klasse].
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== Wirken in Zons ==
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Otten war im Ort viele Jahre Vorsitzender des Aufsichtsrats des [[Spar- und Darlehens-Kassenverein]]s, Vizepräsident des [[Heimat- und Verkehrsverein der Stadt Zons e.V.|Verkehrs- und Verschönerungsvereins]] sowie des [[Obst- und Gartenbauverein Zons und Stürzelberg|Obst- und Gartenbauvereins Zons und Stürzelberg]] und war darüber hinaus auch im [[Bienenzuchtverein]] tätig. Auf seine Initiative hin wurde 1903 der [[Jünglingsverein]] gegründet.<ref>PfAZ, Nr. 6, S. 135.</ref>
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Im Oktober 1903 erschien aus seiner Feder die erste Monografie über den Ort: "Zons am Rhein", Schwann-Verlag Düsseldorf, 144 Seiten. Das unbebilderte Buch kostete 1,60 Reichsmark. Wohl nicht frei von Verärgerung notierte er in der Pfarrchronik, dass knapp ein Jahr später, im August 1904, ein sehr ähnliches, illustriertes Buch ("Zons am Rhein. Beiträge zur Geschichte der Stadt Zons", 110 Seiten) von [[Bürgermeister]] [[Nicolaus Kohl|Claus Kohl]] im Selbstverlag erschienen ist, das für nur 1,- Reichsmark zu haben war.<ref>PfAZ, Nr. 6, S. 142.</ref>
  
== Wirken in Zons ==
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== Belege ==
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<references />
  
In Zons ließen sich auf seine Veranlassung [[1896]] [[Vinzentinerinnen|Vinzenzschwestern] aus dem Mutterhaus [http://de.wikipedia.org/wiki/Nippes_%28K%C3%B6ln%29 Köln-Nippes] nieder. Otten war im Ort viele Jahre Vorsitzender des Aufsichtsrats des [[Spar- und Darlehens-Kassenverein]]s, Vizepräsident des [[Heimat- und Verkehrsverein der Stadt Zons e.V.|Verkehrs- und Verschönerungsvereins]] sowie des [[Obstbaumzuchtverein]]s und war darüber hinaus auch im [[Bienenzuchtverein]] tätig. Auf seine Initiative hin wurde [[1903]] der [[Jünglingsverein]] gegründet. Im Oktober 1903 erschien aus seiner Feder die erste Monografie über den Ort: "Zons am Rhein", Schwann-Verlag Düsseldorf, 144 Seiten. Das unbebilderte Buch kostete 1,60 Reichsmark. Wohl nicht frei von Verärgerung notierte er in der Pfarrchronik, dass knapp ein Jahr später, im August 1904, ein sehr ähnliches, illustriertes Buch ("Zons am Rhein. Beiträge zur Geschichte der Stadt Zons", 110 Seiten) von [[Bürgermeister]] [[Nicolaus Kohl|Claus Kohl]] im Selbstverlag erschienen ist, das für nur 1,- Reichsmark zu haben war.
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Version vom 13. April 2020, 11:07 Uhr

Adam Otten um 1900

Johann Adam Otten (* 13. Januar 1839 in Buschbell; † 27. April 1911 in Neuss) war 1895-1910 Pfarrer in Zons, als Nachfolger von Hermann Witte und Vorgänger von Ludolf Schmitz.

Schulbildung und Priesterweihe

Adam Otten besuchte die höhere Privatschule in Brauweiler, dann das Gymnasium in Bad Münstereifel und studierte anschließend an der Universität Bonn und im Priesterseminar in Köln Theologie. Am 1. September 1862 wurde er zum Priester geweiht.[1]

Berufliche Laufbahn

Seit dem 12. September 1862 wirkte er als geistlicher Lehrer an der höheren Lehranstalt in Opladen. Am 22. August 1865 wurde er Rektor an der Kirche St. Johann Baptist in Eupen und am 4. August 1868 Kaplan an der St. Anna-Kirche in Düren, wo er zugleich Religionslehrer an der Rheinischen Privinzial-Blindenanstalt war. Er war dort Kaplan unter dem früheren Zonser Pfarrer Franz Anton Vaßen. Am 21. August 1886 wurde er zum Pfarrer in Derichsweiler ernannt, von wo er am 28. Oktober 1895 als Pfarrer nach Zons berufen wurde.

Anlässlich seines Wechsels nach Zons ließ der Kirchenvorstand von Derichsweiler einen "Nachruf" auf den Pfarrer drucken, der in der Zonser Schulchronik eingeklebt ist[2]:

"Nachruf
an unsern verehrten hochehrwürdigen
Herrn Pfarrer
Johann Otten
bei seiner Versetzung nach Zons.
Mit tiefer Wehmuth sahen wir
Aus unserer Mitte nun Dich scheiden,
Du warst des Ortes beste Zier
Und musst nun doch fortan uns meiden;
Das Wort der Obern rief Dich fort
Zu anderm Wirkungskreis hinieden,
Und mit Dir wird ein starker Hort
Ein edles Herz von uns geschieden!
Als Priester, fromm und reinen Sinn's,
Hast reichen Segen Du entfaltet,
Nicht wegen irdischen Gewinn's
Hast Deines Amtes Du gewaltet;
Voll Mitleid warst Du immerdar,
Voll echtem heiligen Erbarmen,
Wo Noth und Mangel herrschend war,
Gabst Du Dein Letztes gern den Armen.
Seit länger als acht Jahren Zeit,
Die Du im Amte hier gestanden,
War Friedensglück und Einigkeit
Stets zwischen Dir und uns vorhanden;
Du wolltest das, was wir gewollt,
Dein Wunsch kam immer uns gelegen,
So blühte Eintracht mild und hold
Zu unser Aller Heil und Segen!
Als Priester wie als Mensch verehrt
Hat hier ein Jeder Dich im Orte,
Denn all Dein Thun war ehrenwerth
Und rein und edel Deine Worte.
Wir wünschen Dir mit treuem Sinn,
Dass nun in Zons in gleicher Weise
Die Herzen geben sich Dir hin,
Wie hier in unserm trauten Kreise!
O möge ferner Dir erblüh'n
Manch Blümlein noch auf Deinen Wegen,
Es reife Deinem frommen Müh'n
Manch' gold'ne Glaubensfrucht entgegen!
Leb' wohl, Gott schirm' Dich allezeit!
Wir werden noch in späten Jahren
Bis zu der sel'gen Ewigkeit
Ein treu Gedenken Dir bewahren!
Derichsweiler, den 22. November 1895.
Gewidmet vom Kirchenvorstand."

Die festliche Einführung in Zons am 25. November 1895 gibt die Schulchronik ausführlich wieder[3]:

"Bei der Einführung prangte der ganze Ort Zons in seinem herrlichsten Schmucke, und die Kirche war prächtig geziert, so daß der neue Pfarrer nicht umhin konnte, in seiner ersten Ansprache an seine neuen Pfarrkinder Worte der Bewunderung und des Dankes für den wirklich großartigen Empfang auszusprechen. Auch die vielen Geistlichen, die ihren lieben Freund und Amtsbruder in seinen neuen Wirkungskreis begleitet hatten, darunter besonders der hochwürdige Herr Dechant des Dekanates Derichsweiler, waren voll des Lobes über den schönen Empfang, die sinnreiche Ausschmückung der Kirche, des Pfarrhauses und der Straßen, besonders auch über die musterhafte Ordnung der Prozession. – Die kirchliche Einführung vollzog der hochwürdige Herr Ehrendomherr und Dechant Heimbach, Pfarrer in Dormagen. – Das gute Gelingen des Festes verdanken wir unserem allbeliebten Kaplan, dem hochwürdigen Herrn Wilhelm Körner."

In Zons trat er am 1. Oktober 1910 in den Ruhestand und nahm seinen Alters-Wohnsitz in Neuss. Er starb "nach kurzem, schweren Leiden" im dortigen Herz-Jesu-Kloster am 27. April 1911.[4] Sein Nachfolger als Pfarrer in Zons ab 1910 wurde Ludolf Schmitz.

Ehrungen und Auszeichnungen

Otten war Ritter des roten Adlerordens IV. Klasse.[5]

Wirken in Zons

Otten war im Ort viele Jahre Vorsitzender des Aufsichtsrats des Spar- und Darlehens-Kassenvereins, Vizepräsident des Verkehrs- und Verschönerungsvereins sowie des Obst- und Gartenbauvereins Zons und Stürzelberg und war darüber hinaus auch im Bienenzuchtverein tätig. Auf seine Initiative hin wurde 1903 der Jünglingsverein gegründet.[6] Im Oktober 1903 erschien aus seiner Feder die erste Monografie über den Ort: "Zons am Rhein", Schwann-Verlag Düsseldorf, 144 Seiten. Das unbebilderte Buch kostete 1,60 Reichsmark. Wohl nicht frei von Verärgerung notierte er in der Pfarrchronik, dass knapp ein Jahr später, im August 1904, ein sehr ähnliches, illustriertes Buch ("Zons am Rhein. Beiträge zur Geschichte der Stadt Zons", 110 Seiten) von Bürgermeister Claus Kohl im Selbstverlag erschienen ist, das für nur 1,- Reichsmark zu haben war.[7]

Belege

  1. PfAZ, Nr. 6, S. 165-167.
  2. AiRKN, DO 08, Schulchroniken Dormagen, Nr. 15, p. 65.
  3. AiRKN, DO 08, Schulchroniken Dormagen, Nr. 15, p. 64.
  4. AiRKN, DO 08, Schulchroniken Dormagen, Nr. 15, p. 148; PfAZ, Nr. 6, S. 165-167. Christa Bals/ Peter Heidkamp (Red.): 400 Jahre Pfarrei St. Martinus Zons 1593-1993 (= HSStD, Bd. 10), Langwaden 1993, S. 37-38.
  5. Christa Bals/ Peter Heidkamp (Red.): 400 Jahre Pfarrei St. Martinus Zons 1593-1993 (= HSStD, Bd. 10), Langwaden 1993, S. 37-38.
  6. PfAZ, Nr. 6, S. 135.
  7. PfAZ, Nr. 6, S. 142.