Leo Opaska

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Leo Opaska (* 8. Januar 1892 in Pinne; † 12. August 1917 bei Ypern) war 1913-1917 Lehrer der Unterklasse der Zonser Volksschule, als Nachfolger von Gerhard Dörr.

Lehrtätigkeit

Leo Opaska trat seine Stelle in Zons am 3. November 1913 an. Die Einführung geschah durch den Hauptlehrer Peter Capellmann.[1]

Einsatz und Tod im Ersten Weltkrieg

Am 3. August 1914 wurde Opaska zum Kriegsdienst einberufen.[2] Den Dienst versah er im Infanterieregiment Nr. 173 in Metz.[3] Er fiel als Vize-Feldwebel und Offiziersaspirant, ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse, bei einem Sturmangriff am 12. August 1917 am Nonnenbusch bei Ypern. Am 20. August erhielt die Volksschule die Nachricht seines Todes.[4] Die Schulchronik würdigt den Gefallenen ausführlich[5]:

"Ein von Natur aus in sich gekehrter, ruhiger und bescheidener Mann ist mit ihm dahingegangen. Dem Rufe der Pflicht getreu, folgte er bei Ausbruch des Weltkrieges dem Rufe der Fahnen, um begeistert und opferfreudig das Vaterland zu verteidigen. An zahlreichen blutigen Gefechten nahm er ruhmreichen Anteil, in Genügsamkeit und kühler Entschlossenheit seinen Kameraden ein Vorbild und Ansporn, seines kameradschaftlichen Sinnes, seiner Tapferkeit und Pflichttreue wegen von seinen Vorgesetzten geachtet und geschätzt. Von einer Verwundung kaum genesen, eilte er immer wieder unnachgiebig zur Front zurück, bis in den schweren Kämpfen in Flandern ein feindliches Geschoß sein junges hoffnungsvolles Leben zerschmetterte, als er mit noch 2 Getreuen im fürchterlichen Orkanfeuer in einem vorgeschobenem Granattrichter todesmutig auf seinem Posten aushielt. Die Kompagnie rühmt seine Ehrenhaftigkeit und peinliche Pflichttreue, beklagt schmerzlich seinen Verlust, und Vorgesetzte wie Kameraden beweinen und betrauern einen treuen, liebenswürdigen Kameraden. Nicht minder ist der Schmerz in der Schulgemeinde, die in ihm einen ihrer Besten verlor. Da der Gefallene seine letzte Ruhestätte in feindlicher Erde finden mußte, ehrte die Schule sein Andenken durch eine Trauerfeier in der Heimat. Den Mittelpunkt derselben bildete der Trauergottesdienst, den die Schule dem Andenken des Gefallenen weihte, dem sämtliche Schulklassen und Lehrpersonen, Vertreter der Behörde, eine militärische Abordnung aus dem Lazarette in Dormagen sowie viele Freunde und Bekannten und die Ortseinwohner beiwohnten. In einer längeren Ansprache zeichnete der Pfarrer die Ideale dieses schlichten, verschlossenen Charakters, die er sowohl als Lehrer als auch Soldat nicht nur in Worten, sondern durch die Tat geäußert hat. Er zeigte Eltern und Kindern den herben Verlust eines edlen Jugendbildners, der in seiner Pflichttreue sowohl im Lehrberuf als auch im Wehrstand sein Bestes selbstlos dahingab. Seine Worte klangen aus in herzlichen Tröstungen an die Eltern des Gefallenen, die mit dem gefallenen Helden ihren zweiten Sohn gleichen Berufes opferten.

:Auf diese Weise hatte die Schule in der würdigsten Weise ihres Helden gedacht und zugleich tröstend gewirkt in den trübsten Stunden der hinterbliebenen Familie. Konnte man zwar beobachten, daß durch die Länge des Krieges in der breiten Masse des Volkes allmählich das Gefühl für diese Vorgänge abstumpft, so wird der Gefallene in den Herzen der Kinder als ein Schützer und Hort der Jugend und als unerschrockener Held fortleben."

Belege

  1. AiRKN, DO 08, Schulchroniken Dormagen, Nr. 15, p. 149.
  2. AiRKN, DO 08, Schulchroniken Dormagen, Nr. 15, p. 150.
  3. AiRKN, DO 08, Schulchroniken Dormagen, Nr. 15, p. 157.
  4. AiRKN, DO 08, Schulchroniken Dormagen, Nr. 16, p. 21.
  5. AiRKN, DO 08, Schulchroniken Dormagen, Nr. 16, p. 49-51.