Maria Elisabeth Kirchhoff-Werle

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Maria Elisabeth Werle im Jahr 1920.

Maria Elisabeth Kirchhoff-Werle (*1892 in Klingen in der Pfalz; † 13. Juni 1975 ebendort) war von 1916-1928 Lehrerin der Mittelklasse an der Zonser Volksschule. Aufgrund ihrer Hochzeit mit dem kommissarischen Zonser Bürgermeister Emil Kirchhoff musste sie ihre Lehrtätigkeit aufgeben. Sie hat zahlreiche heimatgeschichtliche Erzählungen, Novellen und auch Romane verfasst, darunter auch einige Veröffentlichungen zu Zons.

Lehrtätigkeit

Die aus dem pfälzischen Klingen gebürtige Maria Elisabeth Werle unterrichtete ab 1915 in Meerbusch-Lank. Bereits zum Juli 1916 wechselte sie an die Zonser Volksschule, wo sie als Mittelschullehrerin tätig war. 1960 schilderte sie ihren Wechsel nach Zons mit den folgenden Worten:

"Als ich am 1. Juli 1916 das Städtchen Zons zum erstenmal betrat, war ich voller Ablehnung und hatte kaum einen Blick für die romantischen Winkel und das uralte Mauerwerk. Denn meine Versetzung hierhin geschah – obwohl sie für die junge Schulamtsbewerberin eine Auszeichnung bedeutete – wider meinen Willen. Der Kreisschulrat Dr. Sondermann hatte jedoch seine Maßnahme mit dem Hinweis begründet: 'Erstens ist Zons der schönste Fleck in meinem Kreis, vielleicht am ganzen Niederrhein, und zweitens schreit es geradezu nach seinem Erzähler. Darum schicke ich Sie dahin.'"[1]

Familie

Während ihrer Tätigkeit in Zons lernte sie den kommissarischen Zonser Bürgermeister Emil Kirchhoff (1895-1977) kennen. Mit der Eheschließung musste sie ihre Lehrtätigkeit aufgeben, und das Paar zog in das nahe gelegene Rommerskirchen, wo Emil Kirchhoff eine dauerhafte Anstellung als Bürgermeister gefunden hatte. Seit der Hochzeit führte Maria Elisabeth Werle den Doppelnamen "Kirchhoff-Werle". Aus der Ehe ging der Sohn Hans Georg Kirchhoff hervor.

Schriftstellerische Tätigkeit und Zons-Interesse

Maria Elisabeth Kirchhoff-Werle hat zahlreiche literarische Werke verfasst, insbesondere geschichtliche Berichte, Sagen und Legenden zu kunstvollen Klein-Novellen umgeformt, aber auch mehrere Romane geschrieben. Zahlreiche Aufsätze, die als Zeitungsartikel in der Reihe "Geschichten einer alten Stadt" in den "Düsseldorfer Nachrichten" erschienen, befassen sich auch mit der Zonser Geschichte. Mit ihrem Wegzug aus Zons riss die Verbindung mit der Zonser Geschichte. Als sie nach dem Zweiten Weltkrieg um die Mitarbeit an einer Heimatzeitung gebeten wurde, begann sie wieder mit ortsgeschichtlichen Ausarbeitungen. Der Wunsch, die Aufsätze zusammenhängend zu veröffentlichen, konnte 1960 mit dem Buch "Zons. Werden und Schicksal einer alten Stadt"[2], die erste umfangreichere ortsgeschichtliche Monografie seit den Werken von Adam Otten[3] und Nicolaus Kohl[4], verwirklicht werden. Das Buch verfasste sie zusammen mit ihrem Sohn Hans Georg Kirchhoff, der eine Darstellung der Stadtgeschichte und einen Rundgang (Stadtbeschreibung) beisteuerte. Das Buch wurde 1993 von Prof. Dr. Hans Georg Kirchhoff in überarbeiteter Form nochmals veröffentlicht.[5]


Belege

  1. Maria Elisabeth Kirchhoff-Werle, Hans Georg Kirchhoff: Zons – Geschichte und Geschichten (= HSStD, Bd. 11), Dormagen 1993, S. 6.
  2. Maria Elisabeth Kirchhoff-Werle, Hans Georg Kirchhoff, Zons. Werden und Schicksal einen alten Stadt, Düsseldorf o.J. (1960).
  3. Adam Otten, Zons am Rhein, Düsseldorf 1903.
  4. Claus Kohl, Zons am Rhein – Beiträge zur Geschichte der Stadt Zons, Zons 1904.
  5. Maria Elisabeth Kirchhoff-Werle, Hans Georg Kirchhoff: Zons – Geschichte und Geschichten (= HSStD, Bd. 11), Dormagen 1993.