Hans Sürtenich

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Hans Sürtenich bei einem Mundartevent 2001 im Stadtarchiv Dormagen anlässlich des Tags der Archive (19. Mai)

Hans Sürtenich (* 29. April 1922 in Bonn; † 20. Dezember 2014 in Bell (Hunsrück)) war ein Zonser Heimatdichter und freischaffender Lokal-Journalist.

Kindheit und Jugend

Hans Sürtenich lebte die ersten Lebensjahre in Bonn. Mit vier Jahren kam er nach Zons, wo er bei der Familie Schönen in der Gartenstraße aufwuchs.[1] Er besuchte die Volksschule in Zons, wo er u.a. von Lehrer Heinz Riffel unterrichtet worden ist. Wahrscheinlich ging darauf sein späteres besonderes Interesse an der Zonser Geschichte und Denkmalpflege zurück.

Ausbildung und Beruf

Nach dem Schulabschluss absolvierte er eine Lehre als Maschinenschlosser bei der DEMAG in Düsseldorf. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zur Marine einberufen. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft kehrte er 1945 wieder nach Zons zurück. Er fand eine Anstellung bei den Bayerwerken in Dormagen, zunächst als Maschinenschlosser, später als Kalkulator, dann Meister, Arbeitsvorbereiter und schließlich technischer Sachbearbeiter für Spezialaufgaben bei der Personalabteilung.[2]

Journalismus und Mundartdichtung

Seit den 1950er Jahren arbeitete Hans Sürtenich als freischaffender Journalist mit dem Schwerpunkt auf Geschehnissen in Zons für verschiedene lokale und regionale Zeitungen, darunter Neuß-Grevenbroicher Zeitung (NGZ), Kölner Stadtanzeiger und Rheinischer Anzeiger (Dormagen). Sein Freund, der aus Zons gebürtige Studiendirektor Willi Pohl, hatte ihn zum Schreiben ermuntert. Neben das Schreiben hochdeutscher Texte traten bald auch Mundarttexte und -gedichte. Dank des Kontakts zum früheren Redaktionsleiter der Neuß-Grevenbroicher Zeitung Heinz Ohletz († 1981), der Einfluss nahm auf Sprache und Stil Sürtenichs, kam es zu ersten Mundartveröffentlichungen. 1981 erschien sein erster Mundart-Gedichtband "Vun, vör un öm Zonz". Diesem Band folgten eine Reihe weiterer Mundart-Monografien.[3] Sürtenich hat seine Gedichte häufig mit selbst erstellten Zeichnungen illustriert.

Er engagierte sich u.a. im Arbeitskreis für Mundart des Amtes für Rheinische Landeskunde und dem des Internationalen Mundartarchivs "Ludwig Soumagne".[4]

Privates

Hans Sürtenich heiratete 1946. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Er verstarb am 20. Dezember 2014 in einem Pflegeheim in Bell (Hunsrück). Er wurde am 23. Dezember auf dem dortigen Friedhof beigesetzt.

Auszeichnungen

1982 erhielt Hans Sürtenich den Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland. Die Stadt Dormagen verlieh ihm 1992 die silberne Ehrennadel.[5]

Monografien

  • Vun, vör un öm Zonz; Gummersbach 1981.
  • Amboss, Plooch un Fedder; Veröffentlichung des Kreises Neuss, Internationales Mundartarchiv "Ludwig Soumagne", Neuss 1986.
  • Uns Muttersproch lit noch nit brooch: Veröffentlichung des Vereins Kultur- und Heimatfreunde Stadt Zons e.V., Zons 1996.
  • Sürtenich, Hans, Wilden, Heinz-D.; Hayit, Ertay [Hg.]: Kölner Schäng- un Spetzname, Köln 2. Aufl. 2005 [1. Aufl. unter dem Titel Jede Jeck es anders: Schäng- un Spetzname vum Rhing, Köln 1990].

Belege

  1. NGZ vom 28. April 2002: Artikel von Chris Stoffels Der alten Zollfeste ein Gesicht geben - Zonser Heimatdichter Hans Sürtenich wird 80 Jahre alt.
  2. NGZ vom 28. April 2002: Artikel von Chris Stoffels Der alten Zollfeste ein Gesicht geben - Zonser Heimatdichter Hans Sürtenich wird 80 Jahre alt.
  3. NGZ vom 28. April 2002: Artikel von Chris Stoffels Der alten Zollfeste ein Gesicht geben - Zonser Heimatdichter Hans Sürtenich wird 80 Jahre alt.
  4. Hans Sürtenich: Das wehrhafte Zons, Hg: Heimat- und Verkehrsverein der Feste Zons, Neuss 1993, S. 23.
  5. Hans Sürtenich: Das wehrhafte Zons, Hg: Heimat- und Verkehrsverein der Feste Zons, Neuss 1993, S. 23.