Gottfried Schmitz

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Gottfried Schmitz (* 11. Januar 1802 in Zons; † 10. Dezember 1872 in Zons) war 1836-1872 Müller der Zonser Windmühle und 1837-1851 erster Beigeordneter der Bürgermeisterei Zons.

Elternhaus

Gottfried Schmitz kam am 11. Januar 1802 in Zons als ältester Sohn des Ehepaars Müller Mathias Schmitz (~ 17. Juli 1773 in Zons; † 27. November 1836 in Zons) und der Maria Elisabeth geborene Titz (~ 8. Mai 1771 in Zons; † 31. Januar 1858 in Zons) zur Welt. Er hatte zwei Geschwister[1]:

  • Tillmann Josef Hubert (* 25. März 1804 in Zons; † 20. Mai 1806 in Zons)
  • Johannes Tillmann Hubert (* 29. Mai 1813 in Zons)

Das elterliche Haus war das heutige Haus Rheinstraße 5.

Berufliche Tätigkeit, sonstiges Engagement

Nach dem Tod des Vaters Mathias Schmitz 1836 übernahm Gottfried Schmitz den Windmühlenbetrieb. Zum 1. Januar 1838 wurde er aufgrund einer Zwangsversteigerung (18. Dezember 1837) Eigentümer der Mühle.[2] Die formelle Überschreibung des Eigentums von der Gemeinde auf ihn im Grundbuch erfolgte erst aufgrund einer Entscheidung der Regierung Düsseldorf vom 2. Juni 1840.[3] Der deutlich jüngere Bruder Tillmann Schmitz (* 1813) hat zumindest Ende der 1830er Jahre ebenfalls in der Mühle gearbeitet (belegt 1837-1838). Gottfried war bis zu seinem Tod 1872 Müller. Seine Witwe führte den Betrieb als Eigentümerin bis zu ihrem Tod 1895 fort.

1837 wurde Gottfried Schmitz zum ersten Beigeordneten der Bürgermeisterei Zons ernannt. Dieses Amt hatte er bis 1851 inne.[4] Daneben engagierte sich Schmitz als Bienenzüchter bzw. Imker.[5]

Familie

Das Haus Rheinstr. 5 der Familie Schmitz vor dem Brand 1851 (Skizze von Peter Feldmann, geb. 1790, gest. 1871).

Gottfried Schmitz heiratete am 11. Januar 1838 (kirchlich zwei Tage später) in Zons Maria Magdalene Fuchs (* 23. Juni 1813 in Zons; † 25. Oktober 1895 in Zons), Tochter des Ehepaars Bäcker Johannes Fuchs (~ 29. September 1782 in Zons; † 24. Oktober 1849 in Zons) und Schneiderin Ursula Simsons (* ca. 1783 auswärts; † 3. März 1860 in Zons). Das Paar hatte 8 Kinder[6]:

  • Johannes Baptist Martin Hubert (* 16. Januar 1839 in Zons; † 14. April 1869 in Zons), der ledig blieb
  • Ursula Theodora Hubertine (* 26. September 1840 in Zons; † 18. August 1842 in Zons)
  • Mathias Carl Hubert (* 6. August 1842 in Zons)
  • Josef Anton Hubert (* 13. Juni 1844 in Zons)
  • Franz Josef Hubert (* 16. Mai 1846 in Zons)
  • Ursula Genoveva Hubertine (* 3. Januar 1849 in Zons; † 15. Juni 1877 in Zons), die ledig blieb
  • Caspar Rudolf Hubert (* 18. April d1851 in Zons)
  • Martin Heribert Hubert (* 16. März 1853 in Zons; † 23. Januar 1933 in Zons), der am 8. Januar 1886 in Zons Maria Elisabeth Hahn heiratete

Die Familie wohnte bis 1851 im elterlichen Haus des Gottfried Schmitz, heute Rheinstraße 5. 1851 wurde das Haus aufgrund eines Brandes so weit zerstört, dass die Familie provisorisch in eine andere Wohnung ziehen musste. 1852/53 ließ Gottfried Schmitz vor dem Feldtor den noch heute existierenden Hof (spätere Gaststätte "Zur Post"), Haus-Nr. 22 2/4, bauen, in dem die Familie fortan wohnte.[7] Seit Ende 1852 oder Anfang 1853 hatte er auch den benachbarten Garten der Kirche (Sektion O 450) in Erbpacht.[8] Ohne Frage war Gottfried Schmitz vermögend.

Krankheit und Tod

Im Mai 1872 war Gottfried Schmitz so schwer erkrankt, dass der Kirchenvorstand entschied, die Rendantur zunächst provisorisch an den Rendanten der Zivilgemeinde, Johann Kolvenbach, zu übertragen. Da sich der Gesundheitszustand von Schmitz Ende November nicht gebessert hatte, wurden Kolvenbach die Geschäfte bis auf weiteres übertragen.[9] Knapp zwei Wochen später, am 10. Dezember 1872, starb Schmitz.

Belege

  1. Lisken-FBZ, S. 687.
  2. LAV_NRW_R, Regierung Düsseldorf, Notare, Rep. 341, Urk. 2489 und 2490.
  3. LAV_NRW_R, Regierung Düsseldorf, Kataster B 5737.
  4. Amtsblatt der Regierung Düsseldorf Nr. 63 vom 23. September 1837, Nr. 453; desgleichen Nr. 47 vom 14. Juni 1851, Nr. 1201.
  5. Am 20. März 1862 ließ er seine Bienen notariell verkaufen bzw. versteigern: LAV_NRW_R, Regierung Düsseldorf, Notare, Rep. 5376, Urk. 6398.
  6. Lisken-FBZ, S. 668.
  7. PfAZ, Nr. 138, Sitzungen vom 4. Juli und 3. Dezember 1852.
  8. PfAZ, Nr. 138, Sitzung vom 3. Dezember 1852.
  9. PfAZ, Nr. 139, Sitzungen vom 26. Mai und 30. November 1872.