St. Hubertus-Schützengesellschaft
Die St. Hubertus-Schützengesellschaft 1898 Zons e.V. wurde 1898 auf Initiative des Gastwirts Hubert Nussbaum und des Metzgermeisters Jakob Dick aus Zons gegründet. Damit wurde an die alte örtliche Tradition des Schützenvereins-Brauchtums angeknüpft: Die "St. Sebastianus-Schützenbruderschaft", die mindestens seit 1460 existierte, ist etwa hundert Jahre zuvor in den Umwälzungen der Franzosenzeit aufgelöst worden.
Inhaltsverzeichnis
Die Zeit bis zur Gründung 1898
Es ist fraglich, warum nach dem Untergang der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft erst etwa hundert Jahre vergehen mussten, bis in Zons ein neuer Schützenverein gegründet wurde. Ohne Frage standen die Kirmessen, die ursprünglich an den Tag der Einweihung des Gotteshauses erinnern sollten, also eigentlich kirchliche Bedeutung hatten, im 19. Jahrhundert im Mittelpunkt des weltlichen Feierns. Im 20. Jahrhundert sollten diese wie vielerorts mit dem Schützenbrauchtum verschmelzen.
Die Hauptkirmes begann in Zons wie in Stürzelberg traditionell am ersten Sonntag im Oktober und dauerte drei Tage. Eine Frühkirmes wurde in Zons erst in den 1860er Jahren eingeführt. Ihr Termin war der zweite Sonntag nach Ostern.[1] Diese Kirmessen haben möglicherweise mit dazu beigetragen, dass in Zons nicht bereits erheblich früher ein neuer Schützenverein gegründet worden ist. Denn mehrere der Gastwirte, in deren Einrichtungen sich das Kirmestreiben hauptsächlich abspielte, veranstalteten an den Festtagen auch die beliebten Vogelschießen als freie und unorganisierte Wettkämpfe, also eine Art Lotterieveranstaltung für Jedermann. So warb beispielsweise der Zonser Gastwirt Engelbert Füsgen im Neußer Intelligenzblatt vom 4. Oktober 1845, dass bei ihm anlässlich der Kirmes an den letzten beiden Tagen Vogelschießen veranstaltet würden. Auch der Wirt Schumacher ließ anlässlich der Zonser Kirmes 1849 eine ähnliche Annonce in die Zeitung einrücken: In der Ausgabe vom 29. September ist zu lesen, dass bei ihm an einem Nachmittag gegen 14 Uhr ein Vogelschießen veranstaltet werde, zu dem er als Preise insgesamt 40 Taler als untere Grenze festgesetzt hatte, die "auf Klotz und Pfänder vertheilt" waren. Es ist zu vermuten, dass solche Wettschießen damals häufiger von Zonser Gastwirten veranstaltet wurden. Jedenfalls scheinen sie auf das Publikum attraktiv gewirkt zu haben. Die Zonser mussten also auch in dem langen Zeitraum nicht gänzlich auf die Schießwettkämpfe verzichten.
Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert gab es in Zons wie in vielen anderen Orten aufgrund einer Vielzahl von Einflüssen (vaterländische Interessen, Trend zu Vergemeinschaftungen, Assoziationen usw.) einen deutlichen Trend zu Vereinsgründungen und geselligen Zusammenschlüssen unterschiedlichster Art (z.B. Kriegerverein und Kirchenchor "Cäcilia" 1880, Obst- und Gartenbauverein Zons und Stürzelberg 1886, Bienenzuchtverein 1895, Turnverein "Jugendkraft" 1903, Verkehrs- und Verschönerungsverein 1904, FC Zons 1911 etc.). In diesem Zusammenhang ist auch die Gründung der St. Hubertus-Schützengesellschaft 1898 zu sehen.
Zur Vereinsgeschichte[2]
Von der Gründung 1898 bis Ende des Kaiserreichs 1918
An einem Sommertag des Jahres 1898 bekam der Zonser Pfarrer Adam Otten Besuch von zwei Herren aus seiner Pfarrgemeinde. Einer war der Gastwirt Hubert Nussbaum, bei dem anderen handelte es sich um den Metzgermeister Jakob Dick. Beide beabsichtigten die Gründung eines Schützenvereins für Zons und wollten aus diesem Grund die Meinung des Geistlichen einholen. Nach eingehender Besprechung der Angelegenheit gab Otten seine Zustimmung, verbunden mit dem Vorschlag, dem Verein den Namen "St. Hubertus-Schützengesellschaft Zons" zu geben, und zwar aus zwei Gründen: Erstens, weil Hubertus selbst Schütze gewesen war und zweitens wegen seiner Bedeutung als zweiter Zonser Pfarrpatron. Die beiden Herren waren damit einverstanden.
Nussbaum und Dick waren gut vorbereitet beim Pfarrer erschienen. So konnten sie ihm bereits die Vereinsstatuten mit 27 Paragrafen zur Begutachtung vorlegen. Auch diesbezüglich konnte Otten seine Zustimmung geben. Leider ist der Originaltext dieser Vereinsstatuten heute nicht mehr auffindbar. Es findet sich jedoch eine von Pfarrer Otten verfasste inhaltliche Wiedergabe in der Pfarrchronik.[3] Demnach war es Zweck des Vereins, "durch fleißige Schießübungen während der Sommerzeit die Wehrbarkeit der Mitglieder weiter auszubilden". Weiterhin sollte der patriotische und religiöse Sinn der Mitglieder gehoben werden. Was die patriotische Besinnung betrifft, so sollte dies in der folgenden Zeit im Vereinsleben weniger deutlich zum Vorschein kommen als es die Formulierung erwarten ließe, insofern die Schützengesellschaft beispielsweise auf die Abhaltung vaterländischer und nationaler Feste (z.B. anlässlich des Kaisergeburtstags) verzichtete. Der Verein verstand sich laut den Satzungen als eine "aus dem Geiste christlicher Liebe hervorgehende brüderliche Vereinigung", woran deutlich wird, dass der Verein stärker religiös orientiert war als es der Name "Schützengesellschaft" (im Gegensatz zur "Schützenbruderschaft") erahnen lässt. Dies zeigt sich nicht zuletzt auch daran, dass nur katholische Bürger aufgenommen werden konnten. Sie hatten ein Eintrittsgeld von 1,50 Reichsmark sowie einen Jahresbeitrag von 2 Reichsmark zu zahlen. Ehrenmitglieder mussten jährlich 3 Reichsmark entrichten.
Die Mitglieder waren verpflichtet, "a) ein unbescholtenes, christliches Leben zu führen, b) an den vierteljährlichen Generalversammlungen, den Pfarrprozessionen nach Anordnung des Herrn Pfarrers und dem Gottesdienst und St. Hubertustage teilzunehmen, c) dem Begräbnis verstorbener Mitglieder beizuwohnen, unter Strafe von 50 Pfge. für die Nichtbeteiligung." Der Vereinsvorstand konnte Mitglieder ausschließen, die gegen dessen Anordnungen oder die Statuten handelten.
Der Vorstand setzte sich aus dem Vorsitzenden, einem Schriftführer und einem "Rechner" mit jeweils einem Stellvertreter zusammen und erneuerte sich alle zwei Jahre, indem jeweils jährlich eine Hälfte neu gewählt wurde. Für den Fall, dass sich keine Freiwilligen für die Vorstandsposten finden sollten, war festgelegt, dass jede in den Vereinsvorstand gewählte Person den jeweiligen Posten anzunehmen hatte, im Weigerungsfalle war eine Strafe in Höhe von 2 Reichsmark in die Vereinskasse zu leisten.
Jedes Jahr sollte ein Vogel- und Preisschießen stattfinden, wobei jedes Mitglied nicht nur zur Teilnahme verpflichtet war, sondern auch mindestens zwei Lose zu je 30 Pfennig auf den Königsvogel kaufen musste. Der Schützenkönig erhielt nach Ablauf seiner Amtszeit einen Orden, den er bei den Veranstaltungen des Vereins tragen musste. Einen ähnlichen hatte er mit seinem Namen und der Jahreszahl versehen an den Verein zu schenken. Im Falle der Vereinsauflösung musste das Vereinsvermögen gleichmäßig unter die Mitglieder verteilt werden.
Hubert Nussbaum und Jakob Dick ließen diese Statuten nach der Rücksprache mit dem Pfarrer auch behördlich genehmigen, doch vergingen noch einige Wochen und Monate bis zur Gründungsversammlung – nicht weil die behördliche Genehmigung so lange auf sich warten ließ, sondern weil die Gründungsversammlung an einem für den Verein besonderen Tag stattfinden sollte: dem Hubertustag.
So fand also am 3. November 1898 in der Gaststätte von Hubert Nussbaum in der Feldstraße, der heutigen Schloßstraße, die erste konstituierende Generalversammlung statt. Um die formellen Angelegenheiten zu vereinfachen, hatten sich bereits zuvor einige Herren selbst mit den Vorstandsposten versehen, sie wurden also nicht gewählt: Als Präsident trat Jakob Dick auf, als sein Stellvertreter Hubert Nussbaum, die beiden Initianten also. Kassierer war Hubert Boes, sein Stellvertreter Hubert Eichhorn, Schriftführer Wilhelm Peters, sein Stellvertreter Nicolaus Lenden. Nach mündlicher Überlieferung sollen alle diese Herren mit Ausnahme des zweiten Schriftführers dem Jagdverband Zons angehört haben. Die Motivation für den Schießsport kam also nicht von ungefähr. Zum "ersten Mitglied" wurde Heinrich Gilgen bestimmt. Außerdem waren noch etwa 20 Personen bei der Versammlung anwesend – die genaue Zahl ist nicht bekannt –, die nach der Verlesung der Statuten allesamt in den Verein aufgenommen wurden. Als weitere Tagesordnungspunkte sollte auf dieser Versammlung über den Zeitpunkt des Schützenfestes und den Standort des Schießstandes bzw. Schützenplatzes entschieden werden. Doch stand den Mitgliedern in Anbetracht des erfreulichen Ereignisses der Sinn wohl eher zum Feiern anstelle langwieriger schwieriger Verhandlungen. Jedenfalls kam es zu keiner Einigung, weshalb diese Punkte auf die nächste Generalversammlung verlegt werden mussten und der erste Vorsitzende den formellen Teil schloss. Anschließend "verblieben die Mitglieder bei einem Fäßchen Bier, welches der Stellvertreter des Präsidenten, Hub. Nussbaum, zum besten gab." Die Mitglieder vergnügten sich "in der fröhlichsten und heitersten Stimmung noch einige Stunden."
Auch auf der folgenden Generalversammlung im Dezember konnten sich die Mitglieder nicht auf einen Standort für den Schießstand einigen, doch wurde als Termin für das erste Stiftungsfest bereits der 22. Mai 1899 (Pfingstmontag), festgelegt. Das Fest fand dann jedoch tatsächlich erst am 23. Juli des Jahres statt. Bis heute feiert die Schützengesellschaft ihr Schützenfest in diesem Monat.
Das erste Fest der Schützengesellschaft wurde am Vorabend durch den Zapfenstreich, gespielt vom Zonser Tambourcorps, eingeleitet. Bei diesem Corps handelte es sich um eine Vorgängergruppe des heutigen Tambourcorps, die im Ersten Weltkrieg unterging. Am folgenden Tag, dem 23. Juli, war bereits um 5 Uhr Wecken. Vier Stunden später, um 9 Uhr, gingen die wenigen Mitglieder dann geschlossen im Zug zur Kirche, um dem Hochamt beizuwohnen. Im Anschluss fand die Paradeaufstellung auf dem Kirchplatz statt, wo Pfarrer Adam Otten "in begeisterungsvollen Worten" eine Ansprache an die Schützen hielt. Dann zogen die Mitglieder geschlossen zum Schützenplatz – nach Auskunft eines älteren Zonsers befand er sich in den ersten Jahren am [[Grüner Weg|Grünen Weg|| unterhalb der heutigen Aldenhovenstraße. Dort fand auch das Königsvogelschießen statt. Den ersten Schuss für Kaiser Wilhelm II. gab das Ehrenmitglied Johann Kolvenbach, der Beigeordnete der Stadt Zons, ab. Daraufhin schossen die einzelnen Mitglieder abwechselnd, bis der Vogel unter begeisterten Hurra-Rufen zur Erde fiel und Johann Vianden als erster Schützenkönig des Vereins feststand. Nachdem ihm der Vorsitzende Jakob Dick den Orden überreicht hatte, zogen die Schützen zur Wohnung des Regenten, wo eine kleine Ovation für das Königspaar sstattfand. Nachmittags zogen die Schützen dann durch den festlich mit Fahnen geschmückten Ort zum Schützenplatz. An diesem Festzug nahmen auch einige auswärtige Schützenvereine teil. Auf dem Festplatz fanden Preis- und Ehrenpreisschießen statt. Wie der Schriftführer anmerkt, habe an dem Tag herrliches Wetter geherrschaft, und der Festzug habe "ein wahres Bild der Einheit und Brüderlichkeit" gezeigt. Doch die Stimmung sei etwas getrübt gewesen, da der Vorstand etwas Missstimmung verbreitet habe, "welches aber der Unkenntniß des noch jungen Vereins überhaupt zuzuschreiben war." Vermutlich wurde abends auch ein Ball veranstaltet, auch wenn sich dazu nichts im Protokoll findet.
Das nächste bedeutende Ereignis für den jungen Verein sollte nicht lange auf sich warten lassen: Am 31. Dezember 1899 fand das Fest der Fahnenweihe statt. Der Kauf dieser ersten Vereinsfahne, sie kostete 343 Reichsmark, war durch großzügige Spenden aus der Zonser Bevölkerung ermöglicht worden. Das kostbare Stück ist heute leider verschollen. Nach dem Protokoll trug die Fahne auf der Vorderseite die Aufschrift "St. Hubertus Schützengesellschaft, gegründet Zons 1898, auf der Rückseite "Sichres Auge, sichre Hand preisen allwärts Leut und Land", und in den vier Ecken stand "Ruhig Blut schießt gut". Die Weihe dieser Fahne war von der geistlichen Behörde unter der Auflage gestattet worden, dass sie bei nicht-katholischen Begräbnissen oder Tanzlustbarkeiten nicht benutzt werden durfte.
Am Abend vor der Weihe veranstalteten die Schützen einen Fackelzug. Morgens zogen die Mitglieder dann nach dem Wecken um 9 Uhr mit der Fahne zur Kirche. Nach dem Gottesdienst stellten sich die Schützen feierlich um den Altar, und der Vereinsvorsitzende enthüllte die Fahne mit seinem Stellvertreter. Daraufhin hielt Pfarrer Adam Otten eine Rede, in der er die besondere Bedeutung der Zeremonie hervorhob. Bei der anschließenden Weihe übernahmen Hubert Aldenhoven und Therese Meller, geborene Felten die Rolle der Paten. Die Vereinsmitglieder legten das Gelöbnis ab, der Fahne treu zu folgen und sich nicht widerrechtlich zu verhalten. Im Anschluss an die kirchliche Feier fand auf dem Kirchplatz wieder eine Parade statt. Das Protokoll gibt die feierliche Stimmung der Schützen recht anschaulich wieder: "Die schöne und stramme Haltung der Schützen stellte ein wahres Bild begeisterungsvoller Herzen dar, welche nach mühevollem Streben an ihrem Ziele angelangt waren, sich entlich unter die Schwingen einer Vereinsfahne zu schaaren, welche nun dem Ganzen eine Vervollständigung gab." Nach der Parade zogen die Schützen zum Festlokal, um einer kleinen Rede von Hubert Aldenhoven beizuwohnen. Nachmittags fand nach einer kurzen Andacht in der Pfarrkirche ein Festzug durch Zons statt, der am Schulplatz (neben dem Juddeturm) endete. Dort wurde vor dem Schützenkönig und einigen Ehrengästen die Parade durchgeführt. Schließlich traf man sich gemeinsam im Festlokal, der Gaststätte Gerhard Nussbaum in der Rheinstraße, wo Hauptlehrer Franz Zanders vor dem Beginn des Nagelschlagens noch eine kleine Ansprache hielt. Nach dem Entfernen der Fahne aus dem Saal endete der Festtag mit einer Tanzveranstaltung.
Wegen der neuen Vereinsfahne hatte die Schützengesellschaft nun einen neuen ehrenvollen Posten zu vergeben, nämlich den des Fahnenträgers. Auf einer Generalversammlung im April 1900 wählten die Mitglieder Johann Schmitz für diese Aufgabe. Zudem ernannten die Anwesenden erstmals einen Brudermeister und regten die Anschaffung eines "Brudermeisterstabes" durch den Vorstand an. Dies zeigt deutlich, dass sich der Verein in seinen Anfangsjahren auch an bestehenden stärker religiösen Schützenbruderschaften orientierte. Möglicherweise spielte hier uch die Erinnerung an die alte St. Sebastianus-Schützenbruderschaft hinein. Ob der Brudermeisterstab damals tatsächlich angeschafft wurde, ist nicht bekannt, jedenfalls wurde Jakob Görgens erster und wie sich dann zeigen sollte – für ewige Zeiten einziger Brudermeister der Schützengesellschaft. Nachdem derselbe im darauffolgenden Jahr zum ersten Kassierer des Vereins gewählt worden war, blieb der Posten unbesetzt.
Das zweite Schützenfest der Gesellschaft am 14. Juli 1900 ähnelte sehr dem ersten, wurde aber bereits etwas aufwendiger abgehalten. So kündigte sich das Fest am Vorabend nicht nur durch den Zapfenstreich an, sondern es ertönten nun auch Böllerschüsse, und es bildete sich ein großer Fackelzug. Im Anschluss fand im Festlokal die "Ordnung der Bücher", also eine Art letzte Generalversammlung, gefolgt von einer Tanzveranstaltung bis kurz nach Mitternacht, statt. Diese Gestaltung des Vorabends behielt der Verein auch in den folgenden Jahren im Wesentlichen bei. Als am nächsten Tag das Königsvogelschießen stattfand, erwies sich der Vogel als sehr hartnäckig, wie der Protokollant betont. Somit waren 58 Schüsse notwendig. Verglichen mit heutigen Ergebnissen nimmt sich diese Zahl doch sehr bescheiden aus. Den Rest des Vogels holte schließlich zwar Hubert Eichhorn herunter, er hatte jedoch stellvertretend für seinen Bruder Jakob geschossen, so dass dieser an dessen Stelle zum Schützenkönig proklamiert wurde. In den ersten Jahrzehnten der St. Hubertus-Schützengesellschaft kam es nicht selten vor, dass jemand stellvertretend auf den Vogel schoss. Heute ist dies nicht nur unüblich, sondern sogar verboten. Die Preisverleihung im Anschluss an das nachmittägliche Ehren- und Preisschießen fand 1900 in einer etwas aufwendigeren Form im Festlokal statt, wobei die Ehrendamen die Preise überreichten. Der Königsball dauerte bis 4 Uhr morgens.
Bei einer Generalversammlung in der ersten Jahreshälfte 1901 wählten die Mitglieder (rechtzeitig vor dem bevorstehenden dritten Stiftungsfest am 14. Juli) erstmals einen Oberst und zwei Fahnenoffiziere, deren Namen leider nicht überliefert sind. Bereits im April des Jahres hatte der Verein ein sehr erfolgreiches "Preisvogel- und Ehrenpreisschießen" unter der Beteiligung einer großen Zahl auswärtiger Schützen veranstalten können, nach dem eine beachtliche Einnahme zu verbuchen war, was kaum verwunderlich ist, winkten als Ehrenpreise doch "ein schöner Vogelkäfig mit Ständer", "2 schöne Bilder" und eine "Wekker Uhr". Die erfolgreichen Schützen kamen aus Urdenbach, Baumberg und Monheim.
1901 brechen die Protokollaufzeichnungen leider ab, ohne dass uns die näheren Umstände bekannt sind. Die nächsten Notizen beziehen sich erst wieder auf das Jahr 1907, so dass für die Jahre 1902 bis 1906 leider nur wenig Nennenswertes überliefert ist. 1904 wurde die Hohenzollernkompanie gegründet. Sie war damit die zweite Gruppierung innerhalb des Schützenvereins neben der Hubertuskompanie, der bis dahin als Gründungskompanie prinzipiell alle Mitglieder angehört hatten. An der Organisation des großen Zonser Stadtfestes 1904 aus Anlass der Verleihung des Stadtwappens beteiligte sich auch der Schützenverein, denn der Vereinsvorstand wirkte aktiv im Festausschuss mit und trug damit zum Gelingen des Festes bei.[4]
Die geringe Mitgliederzahl des Vereins von etwa 30 Personen in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts war ein wesentlicher Grund dafür, dass man großen Wert auf die Teilnahme aller Mitglieder bei den Festzügen und Fronleichnamsprozessionen legte. Für unerlaubtes Fehlen setzten die Mitglieder im Februar 1907 die für damalige Verhältnisse nicht unerhebliche Strafe von 50 Pfennig fest. Die Umzüge hat man sich in den frühen Jahren hinsichtlich der Kleidung nicht als einheitlich wie heute vorzustellen. Das ein oder andere Mitglied, möglicherweise sogar der größte Teil der Schützen, hat wahrscheinlich etwas improvisieren müssen. Hierfür spricht auch, dass im Februar 1907 entschieden wurde, es stehe jedem Mitglied frei, sich einen Schützenhut anzuschaffen.
Das 9. Stiftungsfest der Schützengesellschaft am 21. Juli 1907 verlief ähnlich wie die vorherigen. Das Zusammentreffen im Festlokal am Vorabend wurde diesmal auch gezielt dazu genutzt, Kommando- und Gewehrübungen für den Festtag durchzugehen. Bei den benutzten "Waffen" handelte es sich allerdings nur um Holzattrappen. Einzig am Schießstand hielt der Verein jeweils zwei oder drei funktionstüchtige Büchsen bereit.[5] Am Festtag kam es zu einem unvorhersehbaren "Zwischenfall": Bürgermeister Kohl veranlasste während des Schießens in heiterster Laune einen Umzug durch die Stadt mit Musik, dem Königspaar sowie einigen Mitgliedern und Ehrenmitgliedern, was zur Folge hatte, dass der Verein nach dem Königsschuss ohne Musik abziehen musste. Doch trafen beide Gruppen wieder glücklich am Schulplatz zusammen, wo sich die Mitglieder dann auf einem Karussell vergnügten.
In der zweiten Jahreshälfte 1907 zeichnete sich bereits eine Entwicklung ab, die den Verein in den Jahren bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges spürbar beeinflussen sollte: die mangelhafte Beteiligung an den Vereinsveranstaltungen. So wurde zwar im September 1907 ein Ehrenpreisschießen für die Mitglieder und Ehrenmitglieder mit recht bedeutenden Preisen abgehalten, doch die Teilnehmerzahl ließ zu wünschen übrig. Da auch bei einer Generalversammlung im Oktober des Jahres nur wenige Mitglieder erschienen, sah man sich veranlasst, 20 Pfennig Strafe bei Nichterscheinen auf diesen vierteljährlichen Versammlungen festzulegen. 1913 wurde das Strafgeld auf 50 Pfennig bei zweimaligem Fehlen erhöht. Der Verein behielt sich für diesen Fall sogar alternativ den Ausschluss des Mitglieds vor. Als der Vorstand 1912 feststellen musste, dass die Beteiligung auswärtiger Schützen an den Vereinsveranstaltungen ebenfalls gering war, was sich nachteilig auf die Vereinskasse auswirkte, entschied die Generalversammlung, zukünftig keine fremden Vereine mehr zu den Stiftungsfesten einzuladen.
Erschwerend kamen seit 1908 auch Unstimmigkeiten mit den Inhabern der Lokale, in deren Räumlichkeiten die Festveranstaltungen stattfanden, hinzu, wohl in erster Linie wegen zu hoher Geldforderungen an den Verein. In der Konsequenz schlug der Vorstand auf einer Generalversammlung im August des Jahres vor, ein vereinseigenes Schützenzelt anzuschaffen. Das Zelt stand dann beim Stiftungsfest 1909 tatsächlich erstmals zur Verfügung. Das Festlokal, in dem die restlichen Veranstaltungen abgehalten werden sollten, wurde in diesem Jahr, da man sich nicht einigen konnte, durch das Los bestimmt. In den folgenden Jahren wechselte das Lokal jährlich. Das Gasthaus "Zum Volksgarten" von Johann Hahn diente in diesen frühen Jahren als Vereinslokal.
Auf einer Versammlung im August 1908 machte der Vorsitzende Wilhelm Peters erstmals den Vorschlag, eine "Vereinssparkasse" zu gründen: Die Mitglieder sollten wöchentlich Geld einzahlen, das ihnen einen Tag vor dem Stiftungsfest ausgezahlt wird, wodurch man einen stärkeren Zusammenhalt und ein lebhafteres Stiftungsfest erzielen wollte. Erst nachdem dieser Vorschlag mehrere Male vorgebracht worden war, kam es 12 Jahre später, 1920, zur Einrichtung einer solchen Kasse.
Das Stiftungsfest des Jahres 1909, das Jahr, in dem der Verein erstmals ein Zelt auf dem Schützenplatz aufstellen ließ, wurde durch eine "Laune der Natur" übel beeinträchtigt: Als am 18. Juli das Königs- und Preisvogelschießen bereits im Gange war, bekamen die Teilnehmer aufgrund des steigenden Rheinhochwassers plötzlich nasse Füße – das Schießen fand damals also bereits auf dem heutigen Schützenplatz statt, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht durch einen Deich geschützt war (der Deich wurde erst 1928-30 gebaut). Innerhalb kurzer Zeit errichteten die Teilnehmer daher eine Bühne, zu der der Zonser Maurermeister Heinrich Lenden seine Ausrüstung kostenlos zur Verfügung gestellt hatte. Dann wurde das Schießen "über Wasser" zu Ende geführt. Schützenkönig wurde letztlich Jakob Görgens, der jedoch bereits König gewesen war, weshalb er den Titel seinem Sohn Albert übertrug. Bei der Nachmittagsparade trat erstmals die in diesem Jahr neu gegründete jugendliche "Tellkompanie" an die Öffentlichkeit. Sie sollte fortan für mehrere Jahrzehnte eine Art "Übergangsstation" für Neumitglieder bilden. So wurde auf einer Generalversammlung im August 1913 der Beschluss gefasst, dass Personen ab 16 Jahren in den Schützenverein eintreten durften, doch die jungen Leute sollten zunächst der Tellkompanie beitreten.
Auch das Schießen anlässlich des Stiftungsfestes am 16. Juli 1911 gestaltete sich wieder etwas problematisch. Nachdem Bürgermeister Albert Granderath den üblichen ersten Schuss für Kaiser Wilhelm II. abgegeben hatte, schossen die Mitglieder zunächst eine Weile abwechselnd auf den Vogel. Da dieser jedoch nicht fallen wollte, musste er durch ein leichteres Modell ausgetauscht werden. Der erfolgreiche Schütze Heinrich Gilgen, Mitglied der Tellkompanie, war noch zu jung für den Königsthron, so dass sein Vater Peter Gilgen zum König proklamiert wurde.
Wie schon erwähnt, feierten die Zonser Schützen das Stiftungsfest 1913 nach einem gemeinsamen Beschluss der Mitglieder erstmals ohne auswärtige Schützenabordnungen. Dafür beteiligten sich an der Nachmittagsparade am 13. Juli, die übrigens bereits wie heute vor dem Feldtor stattfand, erstmals der Kriegerverein und die Freiwillige Feuerwehr aus Zons.
Das Schützenfest am 12. Juli 1914 war das letzte große Fest der Schützengesellschaft vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Nachdem der Krieg am 1. August des Jahres seinen Anfang genommen hatte, wurde "die Mehrzahl der Mitglieder zu der Waffe zu Kaiser und Reich einberufen", wie der Schriftführer Josef Malzburg im Protokoll anmerkt. In den Jahren des Krieges ruhten die Vereinsgeschäfte vollständig.
Am 29. Januar 1918, bereits etwa 10 Monate vor der Waffenstillstandserklärung, die den kriegerischen Vorgängen ein Ende setzte, hielt Josef Malzburg die Zeit für gekommen, die schweren Verluste des Krieges in seiner Sichtweise (in einer etwas schwerfälligen Schriftsprache) zu resümieren:
- "Vom Weltkriege 1914, 15, 16, 17, 18. Wo das Deutsche Reich, Rings von Feinde betroht stand, und für Heimat und Reich gegen unßere Feinde kämpfte, und so die Geschäfte des Vereins in dießen schweren Jahren ruhte. So starb manches treuere Mitglied auf dem Felde der Ehre für die liebe Heimat zu Kaiser und Reich."
Es folgen hier die Namen der gefallenen Vereinsmitglieder:
- Wilhelm Blömacher, geboren in Köln-Nippes am 28. Dezember 1891, gefallen am 5. November 1914 bei Warnetou
- Josef Lessenich, geboren in Zons am 17. November 1874, gestorben am 6. September 1915 im Kriegslazarett in Lublin
- Peter Reusrath, geboren in Düsseldorf am 20. Oktober 1890, gefallen am 30. Juli 1915 bei Recoschinze
- Wilhelm Scheer, geboren in Zons am 25. Februar 1890, gefallen am 1. Oktober 1915 bei Souchez
- Hubert Richrath, geboren in Zons am 28. März 1884, gefallen am 21. Juli 1916 an der Somme
- Arnold Worringen, geboren in Zons am 5. Februar 1890, seinen Wunden erlegen in Frankfurt/M. am 2. Mai 1916
- Jakob Cremer, geboren in Zons am 3. September 1897, seinen Wunden erlegen im Lazarett in Wittenberg am 29. August 1917
- Johann Longerich, geboren in Zons am 17. September 1890, gefallen am 25. September 1916 bei Morval
- Jakob Marx, geboren in Zons am 15. Mai 1892, gefallen am 25. März 1918 bei Albert
- Johann Schmitz, keine näheren Angaben
Die Daten sind anhand eines Gefallenenzettels ergänzt.
Insgesamt sind 38 Zonser Soldaten im Ersten Weltkrieg ums Leben gekommen bzw. später ihren schweren Verletzungen erlegen.
In den Jahren der Weimarer Republik 1919–1932
Als sich die noch lebenden Mitglieder der Schützengesellschaft am 31. August 1919 erstmals nach dem Krieg im Lokal von Heinrich Schönen in der Feldstraße zu einer Generalversammlung trafen, war dies eine Wiederbelebung des Vereins unter veränderten politischen Bedingungen: Mit der Abdankung Kaiser Wilhelms II. am 9. November 1918 war die Zeit des Kaiserreichs zu Ende gegangen, und an dessen Stelle war die Demokratie der Weimarer Republik getreten. Britische, schottische und belgische Soldaten waren als Besatzungstruppen seit der Jahreswende 1918/19 in Zons abwechselnd stationiert und beeinflussten das städtische Leben seitdem spürbar. Die Jahre des Ersten Weltkrieges hatten beim Schützenverein deutliche Spuren hinterlassen, und die neuen politischen Bedingungen sollten das Vereinsleben nicht unwesentlich beeinflussen.
Zu der ersten Generalversammlung am 31. August 1919 war nur noch die Hälfte der Schützen erschienen. Mit den 10 Gefallenen des Weltkriegs hatte der Verein etwa ein Drittel seiner Mitglieder verloren. In Trauer gedachten die Versammlungsteilnehmer dieser Männer, indem sie sich von ihren Stühlen erhoben. Da der Vorstand nicht mehr vollzählig war, nahm die Versammlung anschließend eine komplette Neuwahl vor, mit dem Ergebnis, dass nur der zweite Vorsitzende in seinem Vorstandsposten verblieb. Der Verein ging somit hinter einem fast völlig erneuerten Vorstand in eine weitere Entwicklungsphase.
Das erste Stiftungsfest nach dem Ersten Weltkrieg konnte die St. Hubertus-Schützengesellschaft dank der Genehmigung der belgischen Besatzung am 23./24. Mai 1920 mit bestimmten Einschränkungen feiern. Das Fest begann nachmittags um 16 Uhr mit einem Schießen am Kugelfang des Hotels Josef Weiler. Nach dem ersten Schuss durch den Vorsitzenden Jakob Görgens wurden zunächst einige Preissterne ausgeschossen. Im Anschluss begann das Königsvogelschießen. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass niemand gewillt war, König zu werden. Nach einer etwas längeren Diskussion entschloss sich daher der ehemalige Vorsitzende Heinrich Gilgen, den Vogel für seinen Sohn Heinrich, der nicht anwesend war, herunterzuschießen. Im Anschluss an das Königsschießen begann ein Preisvogelschießen, das sich bis zum Abend hinzog. Am nächsten Morgen war nach dem traditionellen Wecken um 9 Uhr gemeinsamer Kirchgang, woran sich die übliche Paradeaufstellung auf dem Kirchplatz und eine Rede des Pfarrers Ludolf Schmitz anschloss. Dann zogen die Mitglieder zum Schützenplatz, um erneut ein Preisschießen abzuhalten. Als die Schützen den Wettkampf beginnen wollten, verbot jedoch die Besatzung das Schießen. Daher waren die Kompanien gezwungen, ihre Preise zu verlosen.
Um 12 Uhr fand die Proklamation des neuen Schützenkönigs und im Anschluss der geschlossene Zug zu dessen Wohnung statt. Um 15 Uhr wurden wieder erstmals auswärtige Vereine zur Unterstützung des traditionellen Festzuges um 16 Uhr empfangen. Das Fest endete mit Tanzlustbarkeiten und einem großen Krönungsball im Festlokal bis spät in die Nacht.
Auf der folgenden Generalversammlung im Oktober 1920 einigten sich die Mitglieder, das Stiftungsfest zukünftig wieder am zweiten Sonntag im Juli stattfinden zu lassen. Doch sollte als Erweiterung auch der Montag mitgefeiert werden. Zudem entschieden die Mitglieder, erstmals auch zur Spätkirmes an die Öffentlichkeit zu treten. Die Spätkirmes vom 2.–4. Oktober 1921 bot dazu erstmals die Gelegenheit: Am Sonntag und Montag veranstaltete der Verein Festzüge mit anschließender Parade vor dem Schützenkönig. Ferner wurden an diesen beiden Tagen Tanzvergnügen, Preisschießen und ein Festball abgehalten. Am Kirmesdienstag fand als besonderer Abschluss ein Schützenball statt, der sogar, wie der Protokollant anmerkt, "bis auf den letzten Platz besetzt war". Dieses Festprogramm behielt der Verein im Wesentlichen auch bei den folgenden Spätkirmessen bei.
Da die Besatzungsbehörde die traditionelle Form des Königsvogelschießens anlässlich des Stiftungsfestes 1921 nicht genehmigt hatte, mussten sich die Mitglieder am Festmontag, dem 11. Juli, gezwungenermaßen im "Hahnenköppen" messen: Bei diesem Wettbewerb wird mit verbundenen Augen versucht, mittels eines Säbels den Kopf vom Rumpf des leblosen, aufgehängten Tieres zu trennen. Es kam zu einem recht langatmigen "hin und her-Schlagen", doch schließlich gelang Heinrich Gilgen von der Tellkompanie der entscheidende Hieb. Am Nachmittag fand erstmals eine Montags-Parade und in den Abendstunden ein großer Königsball statt. Bei diesem Stiftungsfest trat ein von Vereinsmitgliedern ins Leben gerufenes Schüler-Tambourcorps erstmals öffentlich auf. Aus dieser Schülergruppe sollte wenig später (1924) das heutige Tambourcorps hervorgehen.
Die Mitglieder waren vom "Hahnenköppen" nicht sonderlich angetan, und so begrüßten sie es, als der Vorstand auf einer Generalversammlung im April 1922 erklärte, er werde um die behördliche Erlaubnis bitten, in diesem Jahr wieder das traditionelle Königsschießen veranstalten zu dürfen – mit Erfolg, wie sich zeigen sollte. Doch es wurde auf dieser Versammlung auch die etwas weniger erfreuliche Kleidungsfrage wieder aufgegriffen, und zwar mit etwas schärferem Unterton als bisher: Mitgliedern, die ohne guten Grund nicht in Uniform an den Festzügen teilnahmen, drohte nun der Ausschluss aus dem Verein – eine rigorose Maßnahme, dem Festzug ein attraktiveres und einheitlicheres Erscheinungsbild zu geben. Vielleicht geschah dies auch bereits im Hinblick auf das 25-jährige Jubelfest der Schützengesellschaft im Jahr 1924, bei dem Schützen ohne Uniform – diesmal auch bei noch so guter Begründung – nicht mehr geduldet werden sollten.
Eine Generalversammlung im Dezember 1922 befasste sich erstmals eingehender mit der Idee, eine Krieger-Gedenkkapelle auf dem Friedhof zu errichten. Die Gräber der Gefallenen sollten so versetzt werden, dass sie die Kapelle umrahmen. Außerdem wurde die Anlage eines "Ehrenfriedhofs" diskutiert. Zu diesen Zwecken sollten ausschließlich bei Vereinsmitgliedern Gelder eingezogen werden, und zwar ein Festbetrag, der beliebig überboten werden konnte. Das Projekt litt in den folgenden Monaten erheblich unter der sich rasch verschlimmernden Inflation, die in der zweiten Hälfte des Jahres 1923 ihren Höhepunkt erreichen sollte und mit dazu führte, dass der Verein in diesem Jahr das Stiftungsfest ausfallen lassen musste. Ein weiterer Grund für den Ausfall des Festes ist vermutlich in einer behördlichen Verordnung vom Juli des Jahres zu sehen, nach der "alle Versammlungen unter freiem Himmel einschließlich aller Umzüge wegen unmittelbarer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit für das Gebiet des Freistaats Preußen bis auf weiteres verboten" wurden.[6] Man befürchtete in dieser Zeit der Ruhrbesetzung bürgerkriegsähnliche Ausschreitungen. Bereits kurz darauf folgte jedoch wieder die schrittweise Aufhebung der Verordnung.
Trotz der Inflation gelang es den Mitgliedern im Juli/August 1923, den Kapellenbau zu realisieren: Am 5. August 1923, einem schönen Sommertag, konnte die feierliche Einweihung der Kriegergedächtniskapelle begangen werden: Nachmittags gegen 15:30 Uhr versammelten sich die Mitglieder und Ehrenmitglieder des Vereins, Angehörige der gefallenen Mitglieder und andere geladene Vereine und Ehrengäste, um unter Trauermärschen zum Friedhof zu ziehen. Nach einer kurzen Ansprache legte der Vorsitzende Heinrich Gilgen an der Kapelle einen Kranz im Namen des Vereins nieder. Der Vertreter der Gemeinde tat es ihm gleich. Es folgten Ansprachen von Ehrengästen, Gesangsdarbietungen der beiden Zonser Gesangsvereine und Gedichtvorträge. Die feierliche Einweihung der Kapelle führte der Zonser Pfarrer Ludolf Schmitz durch. Im Anschluss zogen die Teilnehmer in das Lokal "Stadt Zons" von Peter-Josef Schmitz, wo bis zum späten Abend ein Konzert veranstaltet wurde. Der Schützenverein übergab die Kapelle, um deren Bau sich vor allem der Vorsitzende Heinrich Gilgen bemüht hatte, der Gemeinde Zons, damit sich diese um deren Erhaltung kümmere.
Das Stiftungsfest des Jahres 1924 bildete gleichzeitig das 25-jährige Jubiläumsfest des Vereins. Aus den genannten Gründen hatte man die Jubiläumsfeierlichkeiten um ein Jahr verschieben müssen. An diesem großen Stiftungsfest nahm erstmals der in diesem Jahr gegründete Jägerzug "Gut Ziel" teil. Da das Fest in seinem Programmablauf gleichsam das "Muster" für die folgenden Stiftungsfeste bildete, folgt hier der Ablauf in der Übersicht:
- 12. Juli abends Fackelzug und bengalische Beleuchtung anschl. Versammlung und Einzug der Mitgliedsbeiträge
- 13. Juli 5 Uhr: Wecken, 9 Uhr: Kirchgang, anschließend Paradeaufstellung auf dem Kirchplatz und Festansprachen von Pfarrer und 1. Vorsitzenden, anschließend Zug zum Friedhof und Kranzniederlegung an der Kapelle, anschließend Preisschießen auf dem Schützenplatz; 15 Uhr: Empfang auswärtiger Vereine, anschließend Festzug durch die Stadt, dann Ehrung der Jubilare, anschließend Preisschießen und Tanzvergnügen in allen Lokalen
- 14. Juli 9 Uhr: Kirchgang, anschließend Königsschießen, dann Proklamation des neuen Königs, 15 Uhr: Festzug durch die Stadt und Parade vor König und Hofstaat, 20 Uhr: Großer Krönungsball
Im Juli 1926 erklärte das Zonser Tambourcorps seinen Austritt aus der Schützengesellschaft. Der Grund wird zwar nicht mitgeteilt, doch da der Verein auf einer Generalversammlung im September den Beschluss fasste, das Corps unentgeltlich wieder aufzunehmen, werden finanzielle Gründe den Ausschlag gegeben haben. Bereits im Mai des Jahres war das Tambourcorps Gegenstand einer Generalversammlung gewesen. Bei der Versammlung war festgelegt worden, dass Arnold Bechlenberg und Heinrich Ohligschläger das Tambourcorps gegen eine Bezahlung von 3 Mark aus der Vereinskasse weiter ausbilden sollten.
In den Aufzeichnungen des Jahres 1926 taucht erstmals eine "Kinderbelustigung" auf. Sie wurde am Schützenfestmontag, dem 12. Juli, im Anschluss an die Nachmittagsparade von der Zonser Lehrerschaft durchgeführt: Die Kinder beteiligten sich an kleineren Spielen oder Wettkämpfen, wobei sie Süßigkeiten oder Spielzeug gewinnen konnten. Die Kinderbelustigung war jedoch nicht das einzige Novum beim Schützenfest 1926: Erstmals übergab die Schützengesellschaft in diesem Jahr den Ausschank auf dem Schützenplatz an eine Zonser Wirtin. Die Witwe Franz Kappes (Gasthof "Zur Post") hatte sich bereiterklärt, auf eigene Verantwortung ein Zelt aufzubauen.
Als ein Vorstandsmitglied im September 1926 anlässlich einer Generalversammlung den Vorschlag machte, den Hubertustag als "Familienfest" für den ganzen Schützenverein in der Gaststätte "Zum Stern" von Heinrich Schönen in der Feldstraße zu feiern und auf diese Weise dem Patronatstag als Vereinsfeiertag wieder eine besondere Bedeutung zu geben, stieß dies auf großes Interesse. Jedes Mitglied sollte 50 Pfennig Eintritt zahlen. Ob der Verein den Hubertustag auch in den folgenden Jahren auf diese oder ähnliche Weise feierte, ist leider nicht bekannt. Im Dezember führte der Verein auch erste Vorbesprechungen bezüglich eines "Preis-Maskenballs" am Fastnacht-Dienstag 1927. Es gab also 1926 deutliche Bestrebungen, die Zahl der Vereinsveranstaltungen zu erhöhen. Nicht zu verschweigen ist, dass auch die Kompanien bereits seit frühester Zeit eigene Veranstaltungen wie beispielsweise Preiskegeln und Maskenbälle veranstalteten.
Der Verein bemühte sich auch um eine engere Zusammenarbeit mit Nachbarvereinen, zu welchem Zweck der Vorsitzende Heinrich Peters im Dezember 1926 die Gründung einer größeren "Schützen-Gemeinschaft" vorschlug. Auch wenn diese Vereinigung nicht zustande kam, nahm der Vorschlag doch immerhin gedanklich die Entwicklung des Jahres 1928 vorweg: Am 27. Februar 1928 wurde in Köln die "Erzbruderschaft vom Heiligen Sebastianus" gegründet, mit dem Zweck, die Ziele des Bruderschaftswesens im Rheinland und in Westfalen durch engere Zusammenarbeit leichter zu erreichen. Gründer und Generalpräses der Erzbruderschaft war der Pfarrer von Leverkusen-Bürrig Dr. Peter Louis – er wird uns in der Vereinsgeschichte noch einige Male begegnen. Bereits am Gründungstag traten fast 300 Schützenbruderschaften und Schützengesellschaften dem Verband bei. Am 17. März 1929 wurde auch die St. Hubertus-Schützengesellschaft in den Verband aufgenommen.
Die Mitgliederzahl der Schützengesellschaft nahm in den 1920er Jahren deutlich zu. Zählte der Verein 1920 noch 38 Mitglieder, so stieg sie bis 1927 auf 87 Personen. Die Teilnahme auswärtiger Schützenvereine verlor dadurch an Bedeutung.
Auf einer Generalversammlung im Mai 1927 wurde der Vorschlag gemacht, künftig auch die Frühkirmes für eine Vereinsveranstaltung zu nutzen. Die Versammlung zeigte sich interessiert und entschied sich für ein Preisschießen zugunsten des geplanten Kriegerdenkmals. Mehrere Mitglieder spendeten zu diesem Zweck Preise. Das Projekt "Kriegerdenkmal" konnte der Verein jedoch nie verwirklichen. Erst 1962 wurde auf Betreiben der Gemeinde auf dem Friedhof ein kleiner Ehrenfriedhof mit einem Gefallenendenkmal angelegt.
Der Verein plante 1927 nicht nur die Errichtung eines Kriegerdenkmals, sondern auch die Anschaffung eines neuen Schießstandes. Das dazu nötige Geld sollte in Form einer besonderen Abgabe von den Wirten eingezogen werden, die von den Vereinsveranstaltungen profitierten. Dass der Verein diese Möglichkeit überhaupt erwog, lässt erkennen, wie groß die wirtschaftliche Bedeutung des Schützenvereins für das städtische Schankgewerbe war; ein Umstand, den der Verein nicht selten zu seinen Gunsten nutzen konnte, manchmal aber auch zum Gegenstand heftiger Kontroversen werden konnte.
Das Stiftungsfest des Jahres 1927 feierte der Verein auf die übliche Weise. Diesmal führte man jedoch eine besonders originelle Neuerung ein: Nach dem Wecken am Sonntagmorgen, dem 10. Juli, fand ein kleines Konzert auf dem Rheinturm statt. Diese musikalische Darbietung "über den Dächern der Stadt" dürfte ihre Wirkung nicht verfehlt haben. Jedenfalls sollte dies nicht das letzte "Weckkonzert" auf dem Turm gewesen sein.
Mittlerweile hatten auch die Feierlichkeiten anlässlich der Spätkirmes erheblich zugenommen. Auf einer Generalversammlung im August 1927 einigten sich die Mitglieder auf gleich zwei Bälle in verschiedenen Lokalen am Kirmessonntag, zudem einen Königsball und einen abendlichen Fackelzug am Kirmesdienstag und Preisschießen jeweils am Sonntag und Montag. Auch wurde die Neugründung von Kompanien und damit eine Erhöhung der Mitgliederzahl angestrebt: Als ein Mitglied anlässlich einer Versammlung im September 1927 den Vorschlag machte, eine "Jugendkompanie" für jugendliche Schützen zu gründen, war diese Überlegung aber nicht neu: Der zweite Vorsitzende Alfons Stein hatte sich bereits länger mit dem Gedanken befasst. Es sollte dann aber erst 1934 zur Gründung einer solchen Kompanie unter dem Namen "Jungschützenkompanie" kommen.
Den Schützenfest-Krönungsball der St. Hubertus-Schützengesellschaft am 8. Juli 1928 nutzten die Mitglieder für einen guten Zweck: Sie riefen zu Geldspenden für neue Glocken für die katholische Pfarrkirche St. Martinus auf. Zwei Glocken waren während des Ersten Weltkriegs zu Kriegszwecken eingeschmolzen worden. Kurz nach dem Krieg hatte die Gemeinde mit großem Engagement mit Sammlungen für neue Kirchenglocken begonnen. Nachdem eine nicht unwesentliche Summe angesammelt worden war und bereits erste Anzahlungen bei der Glockengießerei eingetroffen waren, ließ dann die Inflation 1922/23 alle Hoffnungen zerplatzen.
Erst mit der Sammlung anlässlich des Krönungsballs der St. Hubertus-Schützengesellschaft am 8. Juli 1928, die die stattliche Summe von 130 Reichsmark einbrachte, wurde das Vorhaben wieder aufgegriffen. Es folgten monatliche Haussammlungen, an denen sich neben einigen weiteren Zonser Vereinen auch die Mitglieder des Schützenvereins und zahlreiche Privatpersonen beteiligten. Die Hohenzollernkompanie veranstaltete Theaterabende zugunsten der Glocken. Am 18. Mai 1931 schließlich konnte eine westfälische Gießerei drei Glocken für die Zonser Kirche herstellen. Die kirchliche Weihe fand am 28. Juni in sehr feierlichem Rahmen und unter großer Beteiligung der Bevölkerung statt.[7]
Seit 1928 diente dem Verein, der sich in diesem Jahr durch die Neugründung einer "Marinekompanie" vergrößern konnte – die Statuten der Kompanie sind mit "August 1928" datiert –, der Gasthof "Zur Post" von Carl Gatys als Vereinslokal. Traditionell nahm an den Schützenfestumzügen auch eine Musikkapelle unter der Leitung von Peter Eich aus Baumberg teil, auch wenn sie 1929 erstmals in den Protokollen auftaucht. Die Kapelle sollte über viele Jahre eine zuverlässige Unterstützung für den Zonser Verein bleiben, und sie erhielt 1937 für die 25. Teilnahme eine besondere Ehrung.
Bis 1929 hatte der Verein das Schießen ohne Kugelfang veranstaltet. In diesem Jahr sah sich die Behörde jedoch zum Eingreifen veranlasst und gestattete die weitere Benutzung des Schießstandes nur noch im Falle der Beseitigung dieses aus sicherheitspolizeilicher Sicht höchst bedenklichen Zustands. Daher beauftragte der Verein im März 1930 den Zonser Schlossermeister Wilhelm Fleischhauer mit dem Bau dieser Vorrichtung, nachdem sich auch Bürgermeister Hans Michael Flücken um die Angelegenheit bemüht hatte.
An einer Delegiertenversammlung der Erzbruderschaft vom Heiligen Sebastianus in Köln am 20. Oktober 1929 nahmen laut Beschluss einer Generalversammlung vom September des Jahres die Vereinsmitglieder Peter Wingerath und Jakob Görgens teil. Wichtige Beschlüsse der Vereinsmitglieder des Jahres 1929 zielten dahin, die Vereinsveranstaltungen etwas stärker zu reglementieren: Erstens sollten laut Beschluss vom Oktober des Jahres zukünftig alle Mitglieder an der Kommunion für die Verstorbenen und Gefallenen des Vereins anlässlich des Hubertustages uniformiert teilnehmen, wobei ihnen im Falle des Nichterscheinens eine Geldstrafe von einer Mark drohte. Zweitens untersagte der Verein den Kompanien auf dieser Versammlung ausdrücklich, ihr jeweiliges Stiftungsfest mit einem Umzug zu veranstalten, es sei denn, es handele sich dabei um ein Jubiläumsfest oder das Fest der Fahnenweihe – eine Bestimmung, die noch heute Gültigkeit besitzt. Offenbar fürchteten die Mitglieder zurecht eine Art "Zersplitterung" des Schützenvereins, wenn Kompanien sich bemühten, selbstständig besonders öffentlich in Erscheinung zu treten, und sich in diesem Vorhaben möglicherweise gegenseitig Konkurrennz machten. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken und im Gegenteil eine stärkere Verbindung unter den Kompanien zu fördern, legten die Mitglieder fest, dass keine Kompanie ihr Stiftungsfest ohne die Mitwirkung des Vereins veranstalten dürfe.
Im Dezember 1929 führte die Schützengesellschaft ein "Sterbegeld" zugunsten der Beerdigung verstorbener Mitglieder ein: Starb ein Schützenbruder, musste jedes Mitglied künftig 50 Pfennig in die Vereinskasse zahlen.
Auf einer Generalversammlung im März 1930 wählten die Teilnehmer erstmals einen Schießmeister und einen Stellvertreter. Beide sollten jeweils im 2-Jahres-Turnus neugewählt werden. Diese Neuerung war notwendig geworden, da man die aufgetretenen Unregelmäßigkeiten am Schießstand künftig unterbinden wollte. Als im April des Jahres auch ein Schützenoberst und ein Major gewählt werden sollten, meldete sich wegen der damit verbundenen Kosten niemand freiwillig, so dass der Tagesordnungspunkt zurückgestellt werden musste. Hierin spiegelt sich deutlich die wirtschaftlich desolaten Umstände der Zeit (Weltwirtschaftskrise) wider: Am 25. Oktober 1929, dem "Schwarzen Freitag", war es zum "Zusammenbruch" der New Yorker Börse gekommen, was in der Folge zu einer gewaltigen Massenarbeitslosigkeit im Deutschen Reich führte, die 1932 die 6-Millionen-Grenze erreichen sollte. Auch das "Schützen- und Volksfest" des Jahres 1930, das die St. Hubertus-Schützengesellschaft vom 12. bis zum 14. Juli veranstaltete, ließ die desolate Wirtschaftslage erkennen. Es folgt der originale Protokolltext. In ihm spiegelt sich eine trotz der widrigen Zeitumstände spürbare "Schützenbegeisterung" wider, wie sie der Protokollant empfand. Mit einem besonderen Sprachgefühl gab der protokollant der Schilderung einen sehr feierlichen Anstrich. Der besseren Lesbarkeit halber wurden hier aber grammatikalische und orthografische "Unreinheiten" beseitigt:
- "In althergebrachter Weise wurde unser diesjähriges Stiftungsfest eingeleitet durch einen Fackelzug, welcher am Abend des 12. Juli bei einbrechender Dunkelheit durch die Straßen unseres Städtchens zog. Die Bevölkerung und Umgegend war nachmittags schon durch donnernde Böllerschüsse auf das Bevorstehende aufmerksam gemacht worden. Im Anschluß an den Fackelzug, welcher sich im Saale des Herrn Peter Jos. Schmitz auflöste, fand die letzte Generalversammlung statt, wo unser Vorsitzender Herr Heinrich Peters alle Mitglieder ermahnte, ihre letzte Kraft für ein gutes Gelingen des schon Eingeleiteten zur Verfügung zu stellen, und die letzten Funktionen erteilte. Als die Musik ertönte und das Tanzbein auf seine Kosten kam, flohen die Stunden so dahin, und manch einer vergaß, sein heimatliches Gefilde aufzusuchen, um sich die Gelegenheit nicht vorübergehen zu lassen, an dem Weckruf teilzunehmen, wodurch den Einwohnern angedeutet wurde, daß der 2. Tag angebrochen war. Der inoffizielle Teil des Tages begann durch rege Anteilnahme der Schützen mit ihren Fahnen am feierlichen Hochamt. Nach diesem hielt der Ehrenvorsitzende Herr Pfarrer Klüwer vor versammelter Mannschaft auf dem Kirchplatz eine Gedenkrede und forderte alle Mitglieder auf, demjenigen zu folgen, der als Schutzpatron auf der Vereinsfahne verewigt sei. Auch gedachte er dem diesjährigen Schützenkönig Herrn Jakob Müllenberg mit einem dreifach donnernden Hoch, worin alle Schützen und Schaulustigen mit einstimmten. Nach dem üblichen Kommando setzte sich der Zug in Bewegung und machte seine Ehrenbezeugung vor kirchlicher und weltlicher Behörde, Vorsitzenden und Komiteemitgliedern, dann ging es im Gleichschritt zum Schützenplatz, wo der Zug seine Auflösung fand. Die darauf einsetzende Schießerei auf dem neu errichteten Schießstand bekundete, daß man am offiziellen Teil angelangt war. Nachmittags Empfang auswärtiger Vereine 3 ½ Uhr Kommandorufe, Antreten zum Festzug, der durch die schön geschmückten Straßen unseres Städtchens zog. Vor dem Feldtor hatte sich eine tausendköpfige Zuschauerzahl eingefunden, die wie alljährlich Zeuge sein wollte von der schön aufgezogenen Parade. Die Auflösung erfolgte mit einem Treugelöbnis, dem Schießsport weiter zu huldigen. Das anschließende Preisschießen dauerte bis zur einbrechenden Dunkelheit an. Tanzvergnügen wurde in den Sälen von Schmitz und Schönen abgehalten, die trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage sehr gut besucht waren.
- Der Montag begann mit einem Hochamt für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des Vereins, wobei ein schlechter Besuch zu verzeichnen war, der letzten Endes darauf zurückzuführen ist, daß viele Mitglieder zur Arbeitsstätte geeilt waren, um da einen triftigen Grund anzugeben, um mittags wieder am Leben und Treiben teilnehmen zu können. Aus diesem Grunde zog auch ein sehr zusammengeschmolzener Zug zum Platz, in der Hoffnung, einen als Schützenkönig nach Hause begleiten zu können, der für den Verein fördernd sein könne. Als der Königsvogel hochgezogen wurde, wollte schon ein jeder wissen, wer der glückliche Schütze sei, aber durch den eintretenden Konkurrenzkampf wurden alle eines Besseren belehrt. Als Böllerschüsse verkündeten, daß der Meisterschuß gefallen sei, hieß der neue Schützenkönig Ludwig Zapfe. Die darauf einsetzende Pause zeigte eine Brüderlichkeit, die man bis dahin zu selten in Zons fand. Der zu Ehren des neuen Schützenkönigs stattgefundene Festzug und die Parade verliefen in mustergültiger Ordnung. Nebenbei verdient die Kinderbelustigung erwähnt zu werden, die im Anschluß an den Festzug stattfand. Nur schade, daß auf diesem Gebiet nicht mehr getan wurde, um den Kleinen einen alljährlich wiederkehrenden Freudentag zu bereiten. Abends fand dann im Lokal von Schmitz der Krönungsball statt, wo man bei Wein, Weib, Gesang und Tanz verharrte, bis das anbrechende Morgengrauen einen an die Alltagspflichten erinnerte."
An diesem Schützenfest nahmen übrigens – was der Protokollant verschweigt – erstmals die "Schillschen Offiziere" teil. Die erhebliche Zunahme der Mitgliederzahl machte eine Veränderung bezüglich der Mitgliedsbeiträge, die monatlich eingezogen wurden, zu Beginn des Jahres 1931 notwendig. Die Gelder, die bisher zentral erhoben worden waren, sollten zukünftig von den jeweiligen Kompanien erhoben und dem Kassierer übergeben werden.
Auch in dem Protokoll zum Schützen- und Volksfest vom 11.–13. Juli 1931 finden sich wieder deutliche Hinweise auf die wirtschaftlich desolate Situation. So beginnen die Ausführungen mit den Worten: "Feste feiern ist in der heutigen schlechten Zeit eine Kunst. Daß man innerhalb der St. Hubertus-Schützengesellschaft diese Kunst beherrscht, bewieß das schön verlaufene Schützen- und Volksfest ..." An einer anderen Stelle verdeutlicht der Protokollant Jakob Blömacher die widrigen Zeitumstände recht anschaulich-amüsant: "Als der Königsvogel hochgezogen wurde und so von oben auf seine Peiniger herunter sah, hat sich manch einer nicht getraut, ihm etwas zuleide zu tun. Aber trotzdem wurde ihm tüchtig zugesetzt."
Eine Generalversammlung im April 1932 sprach sich vor diesem Hintergrund für eine Verkürzung des Schützenfestes auf zwei Tage aus. Bereits zwei Monate später folgte ein weiterer Beschluss, wonach das Fest mit der Hauptkirmes im Oktober zusammengelegt werden sollte. Einerseits sieht man hieran deutlich, wie sehr die Vereinsveranstaltungen in dieser Zeit beeinträchtigt wurden, andererseits zeigte sich der Schützenverein in dieser Situation als Vereinigung, die zur Aufrechterhaltung der Tradition auch nicht vor ungewöhnlichen Maßnahmen zurückschreckt. Die Möglichkeit, das Schützenfest ausfallen zu lassen, wurde offenbar gar nicht erst in Erwägung gezogen. Auch gab sich der Verein nun aus Rücksichtnahme auf die finanzielle Situation der Mitglieder etwas toleranter hinsichtlich der Kleidungsfrage: Kompanien, die eine Uniform besitzen, mussten diese bei den Umzügen tragen, hingegen wurde Kompanien oder Einzelpersonen ohne Uniform die Teilnahme nicht verwehrt, sondern ihnen wurde die Möglichkeit gegeben, mit weißer Hose, "Zivilrock" und Schützenhut mitzumachen. Kaum verwunderlich ist vor diesem Hintergrund auch der Ablauf des Königsvogelschießens bei der Hauptkirmes (1.–4. Oktober 1932): "Das Königsvogelschießen erinnerte an die bestehenden schlechten Zeiten und war langweilig, bis sich ein beherzter Schütze fand, und er machte dieser Mißstimmung ein Ende."
Unterm Hakenkreuz: Die Jahre 1933–1945
Die Machtergreifung Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 brachte die radikale Beseitigung des parlamentarisch-demokratischen Systems der Weimarer Republik. Die NSDAP bestimmte in der Folgezeit mittels ihrer zahlreichen Gliederungen das gesamte politische, wirtschaftliche und kulturelle Leben. Mit dem Instrument der "Gleichschaltung" erwirkte sie die Vereinheitlichung von Organisationen und Vereinen im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie.
Als die Zonser St. Hubertus-Schützengesellschaft im Mai 1933 eine Generalversammlung abhielt, waren diese tiefgreifenden Veränderungen noch nicht spürbar. Auf der Tagesordnung standen Formalia wie die Vergabe des Bierzeltes beim kommenden Schützenfest und die Teilnahme der Hohenzollernkompanie an der Fronleichnamsprozession. Dass dies für lange Zeit das letzte Mal sein würde, dass Vereinsmitglieder an der Fronleichnamsprozession teilnehmen, war zu diesem Zeitpunkt noch niemandem bewusst. Am 1. Mai hatten Fahnenabordnungen des Vereins am Umzug anlässlich des von den Nationalsozialisten eingeführten "Tag der nationalen Arbeit" teilgenommen.
Das "Schützen- und Volksfest" vom 22.–24. Juli des Jahres veranstaltete der Verein auf die übliche Weise. Doch verzichtete die Schützengesellschaft diesmal – ohne, dass die Gründe bekannt sind – auf die Teilnahme auswärtiger Schützen, was der Protokollant im Hinblick auf die Parade am Montagnachmittag nicht als problematisch bewertete: "Dieser Zug hat so richtig gezeigt, daß man auf die fremden Vereine verzichten kann und für die Zukunft des Vereins nicht zu bangen braucht." Nach der Zugordnung gehörten der Schützengesellschaft zu diesem Zeitpunkt bereits sechs Kompanien an: Hubertuskompanie, Tellkompanie, Hohenzollernkompanie, Marinekompanie, Jägerzug "Gut Ziel" und "Schillsche Offiziere".
Das Königsvogelschießen war in diesem Jahr außergewöhnlich kurz: Nach nur fünf Schüssen ging die Königswürde an Willy Hell. Im Anschluss an die Proklamation beglückwünschte Bürgermeister Hans Michael Flücken den neuen Schützenkönig im Namen der Gemeinde und sprach gleichzeitig ein Hoch aus auf "Vaterland, Reichspräsident von Hindenburg und Volkskanzler Adolf Hitler und den neuen Schützenkönig". Der neue "Geist der Zeit" sollte sich schon bald deutlicher zeigen.
Am Abend des 6. August 1933 fand auf Veranlassung der Ortsgruppe der NSDAP eine erweiterte Vorstandssitzung statt. Auf dieser nahm der Ortsgruppenleiter Franz Erkelenz die "Gleichschaltung" der Schützengesellschaft vor, indem er den Verein bereits auf wesentliche Punkte der allgemeinen Einheitssatzung verpflichtete. Der Vorsitzende trug demnach fortan die Bezeichnung "Vereinsführer". Alle Vorstandsmitglieder verblieben in ihren Posten, während zwei weitere Personen – wohl auf "Anregung" des Ortsgruppenleiters – in den erweiterten Vorstand berufen wurden. Leider gibt der Protokolltext nicht den gesamten Inhalt der Sitzung wieder. Doch lässt sich Wesentliches aus dem Erwähnten erschließen: So ist festgehalten, dass der Ortsgruppenleiter auf Anfrage erklärt habe, Pfarrer Johannes Klüwer verbleibe auch weiterhin als Ehrenvorsitzender des Vereins. Diese Frage offenbart vor dem Hintergrund der folgenden Entwicklung, was der Protokolltext verschweigt: Der Ortsgruppenleiter forderte entsprechend der dem Gleichschaltungs-Programm zugrundeliegenden Ideologie die Loslösung des Vereins von religiösen Traditionen, auch wenn Erkelenz offenbar zu diesem Zeitpunkt noch keine Veranlassung sah, etwas an dem bisherigen Ehrenstatus des Geistlichen zu verändern. Die Partei verstand es, zur Durchsetzung dieses Vorhabens massiven Druck auf die Schützengesellschaft auszuüben. So drohte der Ortsgruppenleiter dem Vorsitzenden Heinrich Peters im Frühjahr 1934, wenn der Schützenverein sich an der bevorstehenden Fronleichnamsprozession beteilige und geschlossen Kirchgang halte, werde das Schützenfest verboten oder möglicherweise sogar der Verein aufgelöst.[8] Die Schützengesellschaft musste sich dem allgemeinen Symbolismus des totalitären Systems anpassen und unterwerfen. So war der "Hitlergruß" anlässlich der Paraden ab 1933 quasi eine Pflichtübung, und Fahnen durfte der Verein nur noch mit sich führen, wenn sie den Hakenkreuzwimpel trugen.
Anlässlich der Hubertusfeier am 19. November 1933 organisierte der Verein Theaterdarbietungen bei Bernhard Olligs (Bäckerei und Konditorei in der Grünwaldstraße) mit anschließendem Tanzvergnügen. An der morgendlichen Hubertusmesse hatten aus den genannten Gründen nur noch 35 % der Mitglieder teilgenommen.[9] Die Hubertusfeier wurde bewusst zur Werbung neuer Mitglieder genutzt. Dank dieser und einer weiteren Werbeveranstaltung konnte der Verein die Mitgliederzahl 1933 von 88 auf 113 erhöhen.
Eine Generalversammlung im Januar 1934 erkannte die Notwendigkeit, die Vereinsstatuten entsprechend "dem heutigen Sinn" neu zu formulieren; Konkretes wird diesbezüglich nicht mitgeteilt. Im Anschluss berichtete der Vereinsführer über die vollzogene "Gleichschaltung". Er schloss die Versammlung mit einem "Hoch auf Reichspräsident, Reichskanzler und Verein", woraufhin die Teilnehmer stehend das "Deutschland-" und das "Horst-Wessel-Lied" sangen.
Die Bemühungen des Pfarrers Johannes Klüwer, der von dem Regime erzwungenen zunehmenden Distanzierung des Vereins von religiösen Traditionen entgegenzuwirken, hatten wenig Erfolg. Auf einer Generalversammlung im Mai 1934 wurde der Verein zum "Deutschen Schützenverein" umgebildet und der Austritt aus der Erzbruderschaft beschlossen. Klüwer zeigt sich in der Pfarrchronik zutiefst entsetzt über diese Maßnahme, vor allem, da die Teilnehmer, die nicht dem Vorstand angehörten, nicht über die Konsequenzen aufgeklärt worden seien. Ihn selbst habe man bewusst von der Versammlung ferngehalten.[10]
Zwei Wochen später äußerte sich der Pfarrer in einer Kanzelrede über die Maßnahme mit den folgenden Worten:
- "Am 13. Mai 1934 ist die St. Hubertus-Schützengesellschaft umgebildet und die Verbindung mit der uralten Bruderschaft gelöst worden. Dadurch hat man mich gezwungen, den Ehrenvorsitz, den ich unter anderen Vereinssatzungen angenommen hatte, niederzulegen und aus dem Verein auszutreten. Nahezu 500 Jahre (1460 schon urkundlich erwähnt) hat die Schützenbruderschaft hier in Zons bestanden und auch ich habe während meines Hierseins den Verein stets tatkräftig unterstützt. Selbstverständlich fallen kirchliche Ansprachen, Ehrengarde bei Fronleichnamsprozessionen und anderes mehr für die Zukunft weg, wie die Erzbruderschaft mir ausdrücklich mitteilt und wie ich vor dem 13. Mai dem Vorstande habe mitteilen lassen. Wenn die Schützen konsequent sind, würden sie selbst ihre kirchlich gesegneten Fahnen nicht mehr tragen. Schützen, welche sich in das alte Bruderschaftsregister eintragen wollen, können das im Pfarrhause tun. Zu dieser Erklärung fühle ich mich verpflichtet, damit man weiß, weshalb der Pastor am Schützenfest nicht mehr teilnimmt."[11]
Diesem Aufruf folgend ließen sich im darauffolgenden Monat 27 Männer von Pfarrer Johann Klüwer in eines der zwei Sebastianus-Schützenbruderschaftsbücher aus dem 18. Jahrhundert eintragen, um ihrer religiösen Überzeugung und damit ihrem inneren Widerstand gegen die nationalsozialistische Anti-Kirchenpolitik Ausdruck zu geben.[12] Aufgrund der Empfehlung durch die Erzbruderschaft wählten viele Schützenvereine dieses Mittel der Eintragung in das Bruderschaftsregister der Pfarre, um der Auflösung zu entgehen. Es spricht Einiges dafür, dass innerhalb der Mitgliederschaft die Unzufriedenheit mit der nationalsozialistischen und antikirchlichen Linie des Zonser Schützenvereins überwog. So bedauerten es nach den Chronikaufzeichnungen von Pfarrer Klüwer die meisten Schützen, dass der Pfarrer seit 1934 nicht mehr am Schützenfest teilnahm. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass die Mitglieder am 17. Juni 1934 anlässlich des Schützenfestes – in diesem und im folgenden Jahr fand es jeweils im Juni statt – mit ihren Fahnen in der Pfarrkirche erschienen, um trotz der zweifelsohne damit verbundenen Risiken am feierlichen Hochamt teilzunehmen.
Am 14. April 1935 (Palmsonntag) hielt der Generalpräses der Erzbruderschaft vom hl. Sebastianus, Pfarrer Dr. Peter Louis, eine Rede vor den Zonser Schützen, um sie zum Wiedereintritt in den Verband zu bewegen. Doch obwohl nach Einschätzung von Pfarrer Klüwer 90 % der Mitglieder dies befürworteten, blieben die Bemühungen des Generalpräses erfolglos.[13] Die NSDAP nahm über bzw. durch den Vereinsvorstand erheblichen Einfluss auf das Vereinsleben und die Vereinsentwicklung, wobei sie nötigenfalls, wie erwähnt, auch massiven Druck ausübte. Seit dem Tag der "Gleichschaltung" bestimmte sie über die personelle Situation des Vorstandes. Die fast komplette Neubesetzung der Vorstandsposten im Frühjahr 1935 geschah daher in Umgehung des bisher üblichen demokratischen Verfahrens einer Neuwahl durch die Generalversammlung. Die Erzbruderschaft, das sei hier er gänzend erwähnt, wurde im März 1936 durch die Gestapo aufgelöst.
Die Veränderungen des Schützenvereins vor dem Hintergrund des nationalsozialistischen Gleichschaltungsprogramms liefen wie erwähnt nicht ohne gewisse Vorbehalte ab. Die Entwicklung sorgte bei vielen Vereinsmitgliedern zumindest für einige Verwirrung, zum Teil trat sogar offen gezeigter Unmut hervor. Der Bruch mit den demokratischen und religiösen Traditionen durch Gleichschaltung und Entmündigung war schließlich gleichbedeutend mit der Zerstörung des eigentlichen Vereinswesens. Ortsgruppenleiter Franz Erkelenz sah sich daher veranlasst, die aufgetretenen "Strömungen" innerhalb des Vereins anlässlich einer Vorstandssitzung im Mai 1936 zu kommentieren. Der Inhalt der Rede ist leider nicht überliefert. Auch der neue Vereinsführer des "Deutschen Schützenvereins Zons", Hauptlehrer Peter Breuer, musste einige Überzeugungsarbeit leisten. Auf der Generalversammlung am Abend vor dem Schützen- und Volksfest, am 15. Juni, "rechnete [er] mit den ewig gestrigen ab und forderte alle, die den Geist der Neuzeit erkannt haben, auf, tatkräftig mitzuarbeiten, um das Eingeleitete zum Nutzen des Vereins zum Abschluß bringen zu können."
Im Oktober 1935 veranstaltete die Tellkompanie eine Rekruten-Abschiedsfeier mit Tanzvergnügen.[14] Der sich in diesen Veranstaltungen widerspiegelnde Mitgliederverlust, den der Verein in dieser Zeit und den folgenden Monaten und Jahren zu erleiden hatte und der durch freiwillige Austritte von Mitgliedern zunahm, wurde durch gezielte Mitgliederwerbung bekämpft. Die Vereinsstärke konnte dadurch zwar zunächst gehalten werden, doch dürften die Verluste die Zahl der Neuzugänge bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges mit zunehmender Tendenz übertroffen haben, wobei wegen der zahlreichen Rekrutierungen jüngerer Vereinsmitglieder das Durchschnittsalter der Mitglieder ganz erheblich angestiegen sein dürfte. Dennoch dominierte über dem Interesse an einer großen Mitgliederzahl ein rigoroses Selektions- und Kontrollprinzip: Seit Juni 1936 mussten neu aufgenommene Mitglieder umgehend dem Vereinsführer in schriftlicher Form gemeldet werden. Im selben Monat erhielten zwei Mitglieder die alleinige Befugnis, Schützen aus dem Verein auszuschließen. Wie weit die beiden Herren von dieser Möglichkeit Gebrauch machten, bleibt im Dunkeln.
Am 1. September 1936 trat der "Deutsche Schützenverein Zons" dem nationalsozialistischen "Deutschen Schützenverband" (DSV) und damit dem Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen (NSRfL) bei. Da Schützenvereinen, die den Beitritt in diesen Verband verweigerten, die Auflösung drohte, kann von einem freiwilligen Beitritt keine Rede sein. Der Schützenverband verfolgte als oberstes Prinzip die Förderung des Schießsports und zwang gleichzeitig zur völligen Loslösung von kirchlichen Traditionen. Damit war der Schützenverband ein radikales Filterinstrument in den Diensten des totalitären Systems. Viele Vereinigungen wurden im Laufe des Jahres aufgelöst.
Neben dem Schützenfest im Juli 1936 veranstaltete der Verein auch ein Kompanieschießen im September des Jahres. Dabei traten die drei besten Schützen einer jeden Kompanie an, um insgesamt drei Abzeichen auszuschießen. Die Siegerehrung wurde beim alljährlichen "Kameradschaftsabend" vorgenommen. Solcherlei Wettschießen fanden seit 1933 häufiger statt, um – wie es der Vereinsführer Peter Breuer ausdrückte – "unter den Kameraden den Schiesssport zu pflegen und zu fördern".[15]
Im Mai 1938 nannte der Vereinsführer den "Deutschen Schützenverein Zons" wieder um in "Hubertus-Verein" – der Zusatz "St." war nach den streng weltlichen Richtlinien der Nationalsozialisten verboten. Dieser Kompromiss war zustande gekommen, weil mittlerweile wieder der Unmut einiger Mitglieder über die Anpassung des Vereins deutlich hervorgetreten war. Es waren zwischenzeitlich sogar Stimmen laut geworden, die entschieden den Austritt aus dem "Deutschen Schützenverband" forderten. Doch verstummten diese rasch, nachdem der Vorstand die Konsequenzen dieses Schrittes (Verbot und Enteignung) dargelegt hatte. So war denn auch die Umbenennung des Vereins lediglich ein äußerlicher "Etikettenwechsel" ohne Auswirkung auf das Vereinswesen. Im Gegenteil lässt sich in der folgenden Zeit – wahrscheinlich auf noch massiveren Druck hin – eine noch stärkere Distanzierung von der Kirche feststellen: 1938 fand das Hochamt zur Zeit des Schützenfestes erstmals ohne die Schützenabordnungen und ihre Fahnen statt, und auch 1939 erschienen "fast keine Schützen" zum Hochamt, wie Pfarrer Klüwer bedauerte.[16]
Der "Hubertus-Verein" feierte 1938 das 40-jährige Bestehen. Das Schützenfest im Juli, das in diesem und im folgenden Jahr auf behördliche Anweisung mit der Hauptkirmes zusammen veranstaltet werden musste, fand daher in einem besonders festlichen Rahmen statt. Erschienen waren die Schützenvereine aus Köln-Mülheim, Köln-Fühlingen, Köln-Niehl, Köln-Merkenich, Benrath, Dormagen, Baumberg, Urdenbach, Monheim, Straberg und Delhoven. Erstmals fand anlässlich des Festes auch ein Feuerwerk im Anschluss an den Fackelzug statt, das von den Zonser Wirten finanziert wurde. Dieses fand so großen Gefallen, dass es sich der Verein auch im folgenden Jahr nicht nehmen ließ, ein Feuerwerk zu veranstalten. Für den Festzug hatte man sich etwas Besonderes einfallen lassen: Die Freilichtbühne spielte in der Saison 1938 in Verbindung mit der NS-Gliederung "Kraft durch Freude" das Stück "Der Fähndelschwenker von Zons". Dieses handelte von "eine[r] Begebenheit aus der Blütezeit der niederrheinischen Schützengilden unter Kurfürst Clemens August von Köln, der 1739 selbst durch einen Meisterschuß Schützenkönig von Zons wurde. Im Mittelpunkt der Handlung steht die mit dem rheinischen Schützenwesen noch heute verbundene Gestalt des 'Fähndelschwenkers'" [aus einer Werbeschrift]. Dieses Freilichtspiel war so erfolgreich, dass die Eintrittskarten erstmals bereits Wochen vorher ausverkauft waren und man sich veranlasst sah, die Spielsaison um einige Wochen zu verlängern. Das Spiel sollte nach dem Zweiten Weltkrieg nochmals aufgeführt werden. Selbstverständlich fand dieses Stück auch – schon allein wegen des Inhalts – besondere Beachtung bei den Zonser Schützen. Diese luden den "Kurfürsten" und den "Fähndelschwenker" daher ein, in ihrem Festzug anlässlich des 40-jährigen Bestehens mitzuwirken. So wurde dem derzeitigen Schützenkönig Hubert Vonden die Ehre zuteil, mit diesen beiden Herren den Schützenzug anzuführen, gefolgt übrigens von dem Zonser Knaben Peter Schreiner, der ebenfalls eine (kleinere) Fahne schwenkte. Der "Fähndelschwenker", eine ästhetische, bis dahin im Zonser Schützenvereinsleben jedoch unbekannte Erscheinung, sollte auch im folgenden Jahr im Festzug mitwirken.
Nachdem im Vorjahr erstmals zwei "Musikzüge" am Festzug teilgenommen hatten, sollte dies auch 1939 so sein. Doch musste auf einer erweiterten Vorstandssitzung im April die genaue Handhabung erst eingehender besprochen werden: Man war sich darüber einig, dass die beiden Gruppen so spielen sollten, "daß, wenn der erste Musikzug aussetzt, der zweite einsetzt, und damit kein Durcheinander im Festzug entsteht". Aus heutiger Sicht mögen solche Entscheidungen recht amüsant anmuten. Für den erst 40-jährigen Verein, der noch nicht über die nötigen Kenntnisse verfügte, waren sie jedoch von wesentlicher Bedeutung.
Im Juni 1939 unterbreiteten die Zonser Wirte dem Verein den Vorschlag, zum Schützenfest erstmals ein großes Tanzzelt aufzubauen – doch wurde diese Anregung "für das nächste Jahr reserviert". Bereits im Januar hatte sich der erweiterte Vorstand dafür ausgesprochen, zum Schützenfest erstmals ein Bierzelt zu errichten. Unmittelbar vor Ausbruch des Weltkriegs verliefen die Vereinsgeschäfte also noch in den gewohnten Bahnen. Es kam in diesen Monaten sogar zur Gründung einer neuen Schützengruppe mit dem Namen "Grenadier-Kompanie".
Das Schützenfest Anfang Juli 1939 sollte für lange Zeit die letzte Festveranstaltung des Vereins gewesen sein. Ein Bericht in der "Volksparole" vom 11. Juli beschreibt das Fest mit begeisterungsvollen und geradezu lyrischen Wortfiguren; er ist somit nicht frei von gewissen Überzeichnungen, möglicherweise sogar mit ideologischer Intention. Unter diesem Vorbehalt folgt hier der ungekürzte Bericht, um ein ungefähres Gesamtbild eines Zonser Schützenfestes in nationalsozialistischer Zeit zu bieten:
- "Als Fremdenverkehrsstadt beherbergt die Zollfeste am Niederrhein allsonntäglich viele Gäste in ihren Mauern. Doch das Heimatfest hatte am letzten Sonntag einen Rekordbesuch aufzuweisen. Die engen Gassen des mittelalterlichen Städtchens zeigten schon am Sonnabend reichlichen Flaggenschmuck, und am Sonntag bot das Stadtbild einen wirklich festlichen Anblick. Sehr lebhaft war es in allen Straßen.
Mit einem Standkonzert auf dem Rathausplatz nahm das Heimatfest am Sonnabend seinen Anfang. Bei Einbruch der Dunkelheit sammelten sich die Mitglieder des Bürgervereins zum Fackelzug. Ein prächtiges Bild, als der große Lichterzug mit den flackernden Lichtern durch die dunklen Gassen der Zollfeste marschierte. Am Feldtor löste sich der Zug auf, und ein Feuerwerk bildete den Abschluß. Im Schein der leuchtenden Raketen lag die Zollfeste in der ruhigen Niederrheinlandschaft. Wie eine magische Bühnenbeleuchtung bestrahlte das rote und grüne Leuchtfeuer die alten Türme und Giebel.
Nach dem Feuerwerk fanden sich die Kameraden des Bürgervereins zu einem Kameradschaftsabend im Saale Schönen ein. Vereinsführer Breuer betonte in seiner Festansprache, daß es Pflicht eines jeden Zonsers sei, zum Gelingen des Heimatfestes beizutragen. Als Fremdenverkehrsstadt muß Zons an diesen Tagen etwas besonderes bieten. Anderseits muß jeder so viel Disziplin und Kameradschaftsgeist aufbringen, daß man von einem wirklichen Volks- und Heimatfest sprechen kann. Anschließend überreichte der Vereinsführer den besten Schützen der einzelnen Züge einen Orden. Oberst Bechlenberg gab die letzten Anweisungen für die Festtage. Ein gemütlicher Kameradschaftsabend beendete den ersten Tag.
Am Sonntag um 10 Uhr stand das Regiment auf dem Rathausplatz angetreten. Vereinsführer Breuer nahm zunächst die Ehrung zweier Mitglieder vor, die 40 Jahre dem Verein angehörten. Er überreichte ihnen im Namen des Vereins einen Orden und eine Plakette. Dann wurde dem Gründer des Vereins, Heinrich Gilgen, eine besondere Ehrung zuteil, indem er zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Breuer überreichte ihm mit anerkennenden Worten die Urkunde. Den Höhepunkt erreichte der Festsonntag mit der glänzenden Parade vor der Majestät Willy Kremer auf dem Paradeplatz am Feldtor. Obgleich das Regiment des Zonser Bürgervereins entsprechend der kleinen Stadt nur aus neun Zügen besteht, so sind seine Paradeleistungen um so schneidiger. Sowohl Aufmachung als auch der Parademarsch selbst zeigten, daß das Zonser Regiment unter dem Kommando des Obersten Bechlenberg in schneidiger Form ist. Als Ehrengäste der Majestät wohnten Ortsgruppenleiter Erkelenz und Stadtrat Bebber der Parade bei. Nach der Parade bezog das Regiment den Festplatz am Feldtor. Hier sprach Ortsgruppenleiter Erkelenz und ermahnte die Festteilnehmer, nicht nur an den Festtagen, sondern auch im Alltagsleben Kameradschaft zu pflegen und Gemeinschaftssinn zu zeigen. Das Schützenzelt nahm die durstigen Festteilnehmer auf. Auf dem Schießstand knallten die Büchsen, und die flotten Marschweisen erhöhten die Feststimmung.
Der dritte Festtag in Zons begann mit der Heldenehrung auf dem Friedhof. Auf dem Rückmarsch vom Friedhof wurde der Königsvogel abgeholt. Ein hartnäckiger Kampf um die Würde der neuen Majestät begann. Am frühen Nachmittag holte Kamerad Peter Köppinger die Reste des Vogels herunter. Die Freude war groß, daß gerade ein Jubilar des Vereins, der am Tage vorher für 40jährige Mitgliedschaft geehrt worden war, den Meisterschuß erzielt hatte. Gleichzeitig ist Köppinger in der Zonser Spielschar, wo er alljährlich bei den Festspielen mitwirkt. Im Jubel wurde die neue Majestät zur Wohnung in die Hubertusstraße gebracht."
Peter Köppinger sollte aufgrund des am 1. September 1939 ausbrechenden Weltkrieges die traurige Ehre erlangen, als Schützenkönig mit der längsten Regierungszeit in die Vereinsgeschichte einzugehen. Seit 1908 hatte der jeweilige Schützenkönig nach einer Niederschrift im Protokollbuch die Pflicht, das Königssilber aufzubewahren und für dieses zu haften. Peter Köppinger erfüllte diese ehrenvolle Aufgabe mit so großem Verantwortungsbewusstsein, wie seine Tochter Cäcilia Schlüssel berichtete, dass er die Königskette sogar bei Fliegeralarm immer mit in den Luftschutzbunker nahm. Dank seines Einsatzes ist das kostbare Schützensilber noch heute im Vereinsbesitz.
Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bedeutete nicht das völlige Erlöschen der Vereinsgeschäfte, wie man vermuten könnte. Während der Kriegsjahre fanden mindestens sechs Vorstandssitzungen statt. Gegenstand dieser Zusammenkünfte war vor allem die Sorge um die als Soldaten an der Front kämpfenden Mitglieder. Bereits wenige Wochen nach Kriegsbeginn, Ende Oktober 1939, beschloss eine erweiterte Vorstandssitzung, den betreffenden 20 Personen "Liebes-Päckchen" mit Zigaretten und Süßigkeiten im Wert von jeweils 3 Reichsmark zu schicken. Selbstverständlich waren diese Ausgaben nicht ohne entsprechende Einnahmen zu realisieren. Daher entschied die Versammlung gleichzeitig, dass die nicht rekrutierten Mitglieder weiterhin ihren monatlichen Mitgliedsbeitrag zu entrichten hatten.
Im Dezember 1940 besprach der erweiterte Vorstand mit Vertretern des Kyffhäuserbundes (eigentlich "NS-Reichskriegerbund"), eines Soldatenverbandes, die Ausrichtung eines mehrtägigen (Kriegs-)Winterhilfswerk-Preisschießens im Januar 1941. Die Schießveranstaltung "auf Ringe" sollte bei Peter-Josef Schmitz (Gasthaus "Stadt Zons") stattfinden. Um die Sammlung der Preise sollten sich die Hauptleute der Kompanien und die Kyffhäuser-Kameradschaft kümmern. Ob es im Januar 1941 tatsächlich zu dieser Wohltätigkeitsveranstaltung, nach dem WHW-Programm "zur Unterstützung wirklich hilfsbedürftiger Volksgenossen", kam, ist protokollarisch nicht überliefert.
Während der Kriegsjahre verwandte der Verein den Großteil seiner Energie in die Beerdigungen für gefallene und verstorbene Mitglieder. Bei diesen Anlässen traten die Schützen uniformiert auf, und die Toten wurden unter Musikbegleitung der Kapelle Eich oder des Tambourcorps zu Grabe getragen. Der nicht unerhebliche finanzielle Aufwand sollte seit April 1941 durch zusätzliche Beiträge der Vereinsmitglieder in Höhe von 50 Pfennig pro Beerdigung finanziert werden. Doch die Zahl der gefallenen Vereinsmitglieder stieg in den folgenden Monaten und Jahren so sehr, dass sich der Verein bereits im September 1943 finanziell außerstande sah, allein die Kränze für die Beerdigungen zu bezahlen. Daher beschloss der Vorstand, als Ersatz eine Ehrentafel mit den Namen der Gefallenen des Vereins in der Kriegergedächtniskapelle aufzustellen. Diese Tafel befindet sich dort noch heute. Die darauf verzeichneten Daten sind die folgenden:
- Hubert Fleischhauer 26. Juni 1941
- Johann Schmitz 13. Oktober 1941
- Hubert Schönen 18. November 1941
- Phillip Libertus 30. September 1942
- Rudi Kaiser 1. Dezember 1942
- Willy Malzburg 17. Januar 1943
- Adam Libertus 30. Juli 1943
- Addi Norff 9. August 1943
- Hans Köppinger 9. September 1943
- Jakob Görgens 6. September 1944
- Peter Bock 12. September 1944
- Arnold Olligs 29. November 1944
- Johann Koenen 3. Dezember 1944
- Willy Kremer 24. März 1945
- Sebastian Olligs 13. Juli 1947
- Peter Düssel 9. Januar 1943
- Heinrich Sevenich (unbekannt)
Insgesamt sind 62 Zonser im Zweiten Weltkrieg gefallen.
Die Nachkriegszeit 1946–1960
Mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 beginnt die Nachkriegsgeschichte Deutschlands. Die uneingeschränkte Regierungsmacht lag nun in den Händen der vier Siegermächte. Bereits seit März 1945 stand der Niederrhein unter amerikanischer Besatzung. Der Wiederaufbau der zerstörten Städte, gewaltige Flüchtlingswellen aus den Ostgebieten, Arbeitslosigkeit, Inflation und Armut prägten das Bild der ersten Nachkriegsjahre. Zons war von Kriegszerstörungen weitgehend verschont geblieben. Doch hatte sich auch hier eine große Zahl von Ostvertriebenen niedergelassen, und der Alltag war hier wie überall vom Naturalientausch und der Schwarzbrennerei geprägt. In der vollständigen Abholzung der Hannepützheide spiegelt sich die Materialknappheit und Armut der hiesigen Bevölkerung in diesen Jahren deutlich wider. Die Währungsreform im Juni 1948 beendete die Inflationsentwicklung und damit die Armut, und der folgende, über viele Jahre anhaltende Wirtschaftsaufschwung beendete die Massenarbeitslosigkeit. Die Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Mai 1949 gilt als die Geburtsstunde der heutigen freiheitlich-demokratischen Ordnung.
Zons erlebte in den Jahren und Jahrzehnten seit Ende der 1940er Jahre eine große Bevölkerungszunahme und eine entsprechende Ausdehnung der Wohngebiete. Hatte die Zahl der Einwohner 1946 noch 1.735 betragen, so lag sie 1966 bereits bei 3.394 – sie hatte sich in einem Zeitraum von nur 20 Jahren also fast verdoppelt. Dieser Bevölkerungsanstieg wurde nicht unwesentlich von den Neubürgern getragen. Ein deutlicher Aufschwung ist auch beim Zonser Schützenverein festzustellen. Lag die Mitgliederzahl Ende 1946 noch bei 40, sollte sie sich in den folgenden 12 Jahren mehr als versechsfachen und lag 1958 bereits bei 250. Besonders in den 1950er, aber auch in den 1960er Jahren kam es zu zahlreichen Neugründungen von Kompanien – diese hier noch alle namentlich hervorzuheben, würde zu weit führen. Vor dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung wird klar, dass die Nachkriegsentwicklung des Schützenvereins auch wesentlich von den Neubürgern getragen wurde.
Bereits kurz nach Kriegsende kam es in zahlreichen Orten des Rheinlands zur Wiederbelebung des Schützenvereinswesens. Doch war die Genehmigung durch die amerikanische Besatzungsmacht zur Vereinswiederbelebung oder -neugründung an strenge Auflagen geknüpft. Die Wiederzulassung der Erzbruderschaft vom Heiligen Sebastianus unter dem Namen "Zentralverband der historischen deutschen Schützenbruderschaften" im Januar 1946 beispielsweise geschah nicht mit dem Hinweis auf die Wehrfunktion, sondern Pfarrer Dr. Peter Louis hatte das Vertrauen der Besatzungsmächte dadurch gewinnen können, dass er auf die "einzigen bedeutenden Beweggründe des europäischen Schützenwesens" hinwies: die Verteidigung des Christentums und den karitativen Einsatz gegen menschliches Leid.
Am 22. September 1946 fand eine Versammlung mit 32 Teilnehmern statt, um die Neugründung des Zonser Schützenvereins in Angriff zu nehmen. Es war diesen Herren bewusst, dass die Besatzung eine dem Namen nach weniger religiöse "St. Hubertus-Schützengesellschaft" weniger wahrscheinlich genehmigen würde. Daher entschloss man sich in Anlehnung an die bis in die Frühneuzeit zurückreichende Zonser Schützentradition für den Namen "St. Sebastianus- und St. Hubertus-Schützenbruderschaft". Das Wesen des Vereins sollte dem religiösen Namen entsprechen. Aus diesem Grunde verpflichteten sich die Versammlungsteilnehmer auf die Satzungen der Sebastianus-Erzbruderschaft, die der (vorläufige) erste Brudermeister Heinrich Gilgen sen. erläuterte. Der Vorstand war zunächst nur provisorisch durch Stimmzettel gewählt worden, da er noch durch die Besatzungsbehörde bestätigt werden musste. Pfarrer Johannes Klüwer, der Präses der Schützenbruderschaft, musste als Mitglied des Vorstands zu den jeweiligen Vorstandssitzungen mit eingeladen werden. Als besondere Festtage des Schützenvereins – auch dies verdeutlicht die religiöse Haltung – legten die Versammlungsteilnehmer den Hubertustag (3. November), den Sebastianustag (20. Januar) und den Fronleichnamstag fest. Es ist fragwürdig, warum von den 32 Anwesenden nur 27 dem Verein beitraten. Der Beschluss der Versammlung, dass jedes Mitglied eine Mark zur Instandsetzung des durch Bomben beschädigten Kölner Doms spenden sollte, dürfte wohl kaum den Ausschlag gegeben haben. Die Frage muss offen bleiben.
Im Oktober 1946 verstarb der ehemalige Vorsitzende des Zonser Schützenvereins Peter Breuer. Die Beerdigung fand unter außerordentlicher Beteiligung der Zonser Bevölkerung und vieler auswärtiger Besucher statt. Breuer war seit 1919 als Lehrer in Zons tätig gewesen. Seitdem hatte er regen Anteil am öffentlichen Leben genommen. So hatte er fünf Jahre dem Gemeinderat angehört, war bis zu seinem Tod Rendant des Deichverbandes Zons-Stürzelberg, wirkte im Vorstand des Ziegenzuchtvereins, der Kriegsversehrten- und Kriegshinterbliebenenfürsorge und in der Kameradschaftlichen Vereinigung. An seinem Grab sprachen neben Pfarrer Johannes Klüwer auch der Schulrat, der Bürgermeister, der evangelische Pfarrer von Dormagen und der Schützenvereinsvorsitzende Heinrich Gilgen.[17]
Am 3. November 1946, dem Hubertustag, trat die St. Sebastianus-Hubertus-Schützenbruderschaft Zons erstmals nach dem Krieg wieder öffentlich in Erscheinung. Der Tag begann mit einem morgendlichen Gottesdienst um 10 Uhr für die lebenden und verstorbenen Mitglieder. Im Anschluss fand eine Kranzniederlegung an der Gedächtniskapelle statt. Daran schloss sich ein Frühstück mit öffentlichem Tanzvergnügen im Saal Schönen an.
Aus einer Vorstandswahl anlässlich der Generalversammlung im Januar 1947 ging ein komplett erneuerter Vorstand hervor. Die Neuwahl fand laut der Vereinssatzung jeweils im Zweijahres-Turnus statt. Die Versammlungsteilnehmer besprachen zudem die wesentlichen religiösen Aufgaben des Vereins. Demnach habe der Fronleichnamstag als höchster Festtag zu gelten, an dem mindestens 4 Schützen das Allerheiligste begleiten mussten. Da dies 1946 nicht eingehalten worden war, betrachtete die Versammlung dies als ersten Verstoß gegen die Satzung. Doch auch 1947 fand die Fronleichnamsprozession ohne Beteiligung der Schützen statt, ohne dass uns die näheren Gründe bekannt sind. Seit 1948 nahmen jedoch wieder kleine Abordnungen mit Fahnen teil, 1950 sogar der gesamte Verein.
Den 19. Januar 1947 (einen Tag vor Sebastianus) feierte der Verein als Sebastianusfeiertag erstmals mit einem Festhochamt und einem Schützenball. Nur sechs Monate später, vom 13. zum 14. Juli, beging die Schützenbruderschaft ihr erstes Schützenfest nach dem Krieg. Da die Besatzung den Gebrauch von Gewehren untersagt hatte, mussten die Mitglieder den Schützenkönig mit der Armbrust ausschießen. Sieger wurde mit dem 136. Schuss Michael Blömacher. Anstelle des üblichen Holzvogels hatte man mit einigem Improvisationstalent eine Zigarrenkiste als Zielobjekt eingesetzt. Eine Person hatte bei diesem Fest in Anbetracht der noch sehr gegenwärtigen Erfahrungen der Jahre nach 1933 ein besonderes Anliegen, nämlich der Bruderschaftspräses Pfarrer Johannes Klüwer. Er nutzte die Möglichkeit, den Schützen in einer Ansprache eindringlich Sinn und Zweck der Schützenbruderschaft darzulegen. Die Mitglieder hatten zuvor mit ihren Fahnen am feierlichen Hochamt teilgenommen.
Ende November bis Mitte Dezember 1947 hielten zwei Franziskanerpatres eine Volksmission in Zons. Pfarrer Johannes Klüwer hatte aus diesem Anlass zuvor alle Zonser Familien besucht. So nahmen immerhin 60 % der Einwohner an den kirchlichen Veranstaltungen teil. Nachdem die Hubertuskompanie der Schützenbruderschaft am letzten Beichtsamstag einen "gemütlichen Abend" veranstaltet und dadurch viele Leute von der Beichte abgehalten hatte, legte Pfarrer Klüwer erbost seinen Schützenbruderschafts-Vorsitz nieder. Kurz darauf entschuldigten sich die Schützen bei dem Geistlichen in aller Form mit der Bitte, er möge die Bruderschaft nicht eingehen lassen. Daraufhin machte Klüwer seinen schwerwiegenden Schritt wieder rückgängig.[18]; eine glückliche Wendung, feierte der Verein doch schließlich 1948 sein 50-jähriges sowie das (vermeintlich) 500-jährige Bestehen der Sebastianus-Schützenbruderschaft. Auf einer Generalversammlung Ende Dezember 1947 war aus diesem Anlass bereits ein "Arbeits-Ausschuss" gebildet worden, bestehend aus den Herren Heinrich Gilgen jun., Peter Wingerath, Toni Ferber und Hubert Blömacher.
Der Verein legte verständlicherweise großen Wert darauf, dass alle Schützen an dem großen Jubiläumsfest 1948 teilnahmen. Dass bereits im März 1948 entschieden wurde, Mitglieder, die ohne guten Grund bei dem Fest fehlten, aus dem Verein auszuschließen, ist daher nachvollziehbar. Die Jubelfeier fand, nachdem man sie wegen der Währungsreform verschoben hatte, vom 1. zum 2. August des Jahres statt:
Das traditionelle Wecken um 5 Uhr mit dem "Freut euch des Lebens", gespielt von dem Zonser Tambourcorps, bildete den Festbeginn. Kurz nach 9 Uhr versammelten sich die Schützen, um geschlossen zum Hochamt zu ziehen. Das Levitenamt und die Festpredigt hielt der Diözesan-Präses und geistliche Rat Dr. Peter Louis. In der Kirche anwesend waren neben den Zonser Schützen auch Abordnungen der Schützenbruderschaft Cäcilia Benrath und der Schützenbruderschaft St. Clemens Solingen. Im Anschluss an das Hochamt versammelten sich die Schützen auf dem Schulplatz, wo eine Tribüne aufgebaut worden war. Es hatten sich einige hundert Zuschauer eingefunden. In der Eröffnungsansprache begrüßte der zweite Vorsitzende Andreas Erkelenz die zahlreichen Ehrengäste und stellte das Wesen der Schützenbruderschaft dar: Demnach verfolge die Vereinigung keine "vormilitärischen Ziele". Bürgermeister Wilhelm Fleischhauer nahm daraufhin die Ehrung der Jubilare vor. Es folgten kurze Reden von Stadtdirektor Johann Scheer und zwei Vertretern der beiden rechtsrheinischen Schützenbruderschaften. Zwischen den Reden gab es Gesangs- und Gedichtvorträge vom Männergesangsverein und von Schulkindern aus Zons. Im Anschluss an das Festgeschehen auf dem Schulplatz zogen die Schützen zum Lokal von Heinrich Schönen, wo eine Tanzveranstaltung stattfand. Um 15:30 Uhr gab Oberst Arnold Bechlenberg das Kommando zum Antreten der Schützen zum großen Festzug. Dieser zog um 16 Uhr durch die Straßen der Stadt, um sich schließlich zur großen Parade vor dem Feldtor vor den Augen von über eintausend Zuschauern zu formieren. Der Schützenzug löste sich auf dem Schützenplatz am Herrenweg auf. Den Rest des Tages bestimmten Tanzvergnügen in mehreren Zonser Lokalen. – Der nächste Tag begann mit dem 9 Uhr-Hochamt für die verstorbenen und gefallenen Mitglieder des Vereins, woran sich der Zug zur Kriegergedächtniskapelle anschloss. Später fand auf dem Schützenplatz ein Armbrust-Preisschießen statt, gefolgt vom Königsvogelschießen um 11 Uhr. Um 16 Uhr bildete sich wieder ein großer Festzug, der seine Auflösung beim Weiler'schen Saal fand, wo Tanzmusik geboten wurde. Der Festtag endete dort mit dem traditionellen Königsball.
Der zeitliche Rahmen von zwei Tagen für das Schützenfest war in Anbetracht der Fülle von Festveranstaltungen recht knapp bemessen. 1949 feierte der Verein das Fest daher wieder dreitägig, ab 1950 sogar viertägig (Samstag bis Dienstag), was er bis heute beibehielt, mit einer Ausnahme: Das 1953er Schützenfest war nur dreitägig.
In dem Protokolltext zum Schützenfest 1949 (30. Juli bis 1. August) erfahren wir erstmals etwas über die bereits seit mehreren Jahrzehnten üblichen Kompaniekönigsschießen. Sie fanden in diesem Jahr im "Volksgarten" statt. Noch heute konzentrieren sich diese Schießen hauptsächlich auf den Schützenfestmontag. Das große Königsvogelschießen gestaltete sich 1949 sehr spannend, da ungewöhnlich viele Königsaspiranten daran teilnahmen.
Der Verein feierte 1949 erstmals wieder einen Schützenball am Spätkirmesmontag. Dieser begann mit einem Frühball bei Weiler. Daneben war die Hubertusfeier bereits fester Bestandteil des Jahresablaufs der Schützenbruderschaft, ebenso wie eine Veranstaltung an Karneval.
Sehr einfallsreich war der Verein in dem Bemühen, entsprechend dem demokratischen Anspruch so viele Mitglieder wie möglich auf eine bevorstehende Generalversammlung aufmerksam zu machen: Im August 1949 bemühte man beispielsweise den Pfarrer, den Termin von der Kanzel bekanntzugeben (eine seinerzeit noch recht wirkungsvolle Methode), zwei Monat später machte man die Mitglieder mit der "Ortsschelle" auf das Bevorstehende aufmerksam, und seit Februar 1951 nutzte man das modernere Medium der Lokalpresse zur Bekanntgabe.
Im März 1950 feierte Pfarrer Johannes Klüwer sein 40-jähriges Dienstjubiläum. An dem Festgottesdienst nahmen die Schützen der Bruderschaft uniformiert und mit ihren Fahnen teil. Beim Schützen- und Volksfest vom 15. bis 18. Juli 1950 erhielt ein Vereinsmitglied eine besondere Ehrung: Peter Köppinger wurde mit dem hohen Bruderschaftsorden ausgezeichnet, da er bereits seit 50 Jahren Mitglied und seit fast 25 Jahren im Vorstand tätig gewesen war. Das Königsvogelschießen am Schützenfestmontag gestaltete sich wenig spannend: Ohne Gegenkandidat wurde der zweite Brudermeister Hans-Peter Cremer Schützenkönig. Cremer freute sich so sehr, dass er den Vereinskameraden nach dem Zug zu dessen Wohnung "reichlich Alkohol" einschenkte, "was für manche Schützen verhängnisvoll wurde." Daher entschied der Vorstand kurzerhand, alle Schützen für den Rest des Tages zu entlassen. Am Montagabend fand der Schützenball statt, am Dienstagabend der Krönungsball. Das Fest hatte eine große Beteiligung auswärtiger Schützen aufzuweisen: Es haben insgesamt neun fremde Bruderschaften teilgenommen.
Auf einer Generalversammlung im Januar 1951 machte ein Mitglied erstmals den Vorschlag, eine neue Vereinsfahne anzuschaffen. Bereits einen Monat später folgte der entsprechende Beschluss der Mitglieder, und am 20. Mai des Jahres konnte die Fahnenweihe stattfinden. Jedes Mitglied hatte zu dieser Fahne 50 Pfennig beigesteuert: Der Festtag begann mit einem Festhochamt für die lebenden und verstorbenen Mitglieder, an dem Fahnenabordnungen der einzelnen Kompanien teilnahmen. Um 13:30 Uhr versammelten sich die Schützen mit zahlreichen auswärtigen Schützen im Lokal Schmitz in der Rheinstraße, um schließlich um 15 Uhr geschlossen zur Wohnung des Schützenkönigs zu ziehen, wo sich die "Prominenz" bereits eingefunden hatte. Diese reihte sich in den Zug ein, und man setzte sich gemeinsam in Bewegung zur Wohnung des Brudermeisters Heinrich Peters, um die in schwarzes Wachstuch eingehüllte Fahne abzuholen. Die kirchliche Weihe vollzog der Generalpräses Dr. Peter Louis. Er ermahnte die Schützen, treu der neuen Fahne zu folgen und immerfort für Glaube, Sitte und Heimat einzustehen. Als Paten fungierten die Schützenkönigin Maria Cremer und Josef Weiler. Im Anschluss veranstaltete der Verein einen Umzug mit Parade. Der Tag endete mit einem Festball. Unter den Ehrengästen waren auch "Bundesmeister Ludwig Krekeler, Matthias Neidhöfer, Kreisadjutant Brockers, Bezirkspräses Pfarrer Zanders [...] und der Kreisvorstand des Historischen Deutschen Schützenbundes", wie der Protokollant mit Stolz betont. Zudem weilten unter den Gästen auch einige auswärtige Schützenkönige, worunter auch Stürzelberg und Nievenheim vertreten waren.
Das Schützen- und Volksfest vom 19. bis zum 22. Juli 1952 feierte die St. Sebastianus-Hubertus-Schützenbruderschaft in besonders großem Rahmen, da das Fest in Verbindung mit dem Bezirkstag der Bezirksgruppe Neuss der Historischen Schützenbruderschaften veranstaltet wurde. So nahm die Jubilarehrung auf dem Kirchplatz diesmal Bundesmeister Krekeler vor, und die Nachmittagsparade war durch die Teilnahme vieler auswärtiger Schützenbruderschaften erheblich größer als gewöhnlich. Im Anschluss fand die Ausschießung des "Matthias Neidhöfer-Gedächtnispokals" unter reger Beteiligung statt. Als Sieger ging aus dem Wettkampf der Zonser Schütze Nicolaus Schönen hervor. Am dritten Festtag war neben dem traditionellen Königsvogelschießen auch wieder erstmals eine große Kinderbelustigung unter der Leitung von Hugo Flemer. Diesen Brauch sollte der Verein fortan beibehalten.
Die Krönungsveranstaltung bei Weiler am Dienstagabend rief bei einem Schützen besondere Freude hervor: Stadtdirektor Johann Scheer beförderte den "Feldmarschall" Arnold Bechlenberg zum "Generalfeldmarschall", aber ausdrücklich "ohne Etat". Bechlenberg zeigte sich über die Beförderung dennoch so erfreut, dass er mit dem Stadtdirektor einen "Boogie-Woogie" tanzte.
Als mit Hans-Peter Cremer der neue Schützenkönig 1952/53 feststand, führte dies zu einiger Verwirrung und heftiger Kritik von Seiten einiger Mitglieder, war er doch innerhalb von drei Jahren das zweite Mal Schützenkönig geworden. Es gab zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keine festgelegte "Wartezeit" wie heute (5 Jahre), weshalb daran formell nichts auszusetzen war. Dennoch entwickelte sich daraus in den folgenden Wochen und Monaten ein nicht unerheblicher Konflikt, der damit endete, dass Cremer noch innerhalb seines Regentschaftsjahres aus dem Verein ausschied und daher im nächsten Jahr von dem vorjährigen Schützenkönig Gottfried Boes vertreten werden musste. Gleichzeitig hatte der Verein sich mit Fragen auseinanderzusetzen, die noch mehr "Zündstoff" in sich bargen: Seit August 1951 wirkte in Zons als Nachfolger von Pfarrer Johannes Klüwer Hermann Joseph Lennartz. Die Bedeutung einer "Schützenbruderschaft" war dem Geistlichen durchaus vertraut. Doch sah er wesentliche Kriterien in der St. Sebastianus-Hubertus-Schützenbruderschaft nicht erfüllt, beispielsweise hinsichtlich der Konfessionsfrage oder des Ehesakraments.
Aus solchen konfessionellen Fragen resultierte letztlich, dass der Verein sich 1954 in Absprache mit der Stadtverwaltung wieder in "St. Hubertus-Schützengesellschaft" umbenannte, um sich von diesem einengenden Korsett zu befreien, gleichzeitig aber auch eine kleine Gruppe von weniger als 20 Personen um Pfarrer Lennartz die Bruderschaft noch ein paar Jahre aufrechterhielt, ohne jedoch wie der Schützenverein öffentlich in Erscheinung zu treten. Bis 1955 zog sich ein gerichtlicher Streit zwischen beiden Seiten, in dessen Mittelpunkt das Vereinsvermögen stand. Die St. Hubertus-Schützengesellschaft musste sich zwar von ihrer Bruderschaftsfahne und dem Vereinssparbuch trennen, das kostbare Schützensilber jedoch verblieb dank des engagierten Einsatzes einiger Mitglieder, vor allem des Schützenkönigs Matthias Bechlenberg, in ihrem Besitz. Da Peter Cremer der kleineren Gruppe um Pfarrer Lennartz angehörte, stand dessen Ausscheiden aus dem Schützenverein offenbar nicht nur mit seiner nochmaligen Regentschaft in Zusammenhang. Die Ereignisse der Jahre 1952–1955 waren die schwerste Krise in der Geschichte des Schützenvereins, wenn es sich auch sicherlich nicht um eine Bedrohung von existenzieller Bedeutung handelte.
Beim Schützenfest 1953 (1.–3. August) gab es zwei Neuerungen: Das Fest wurde erstmals am Samstagnachmittag durch einen Umzug des Tambourcorps und Böllerschüsse eröffnet. Eine weitere Premiere war das Pokalschießen am Sonntag. Die drei besten Schützen einer jeden Kompanie schossen auf Ringe. Sieger war die Kompanie mit den meisten Punkten. Der Pokal war von Alfons Stein sen. gestiftet worden. Das Pokalschießen hielt der Verein bei. Als 1982 kein Platz mehr für Gravuren auf dem Pokal war, ging er in den Bestand des Kreismuseums, und die Garde-Brauerei stiftete einen Ersatzpokal. Im Mai 1956 beschloss der erweiterte Vorstand, dass der mit Wein gefüllte Pokal von der alten Siegerkompanie der neuen überreicht werden musste (dieser Brauch ging später verloren). Die Siegerkompanie durfte im folgenden Jahr nicht am Schießen teilnehmen.
Das Jahr 1954 bedeutete für den Schützenverein das Ende der wegen der steigenden Mitgliederzahl immer akuter werdenden Saalfrage, denn es stand nun zur Freude der Mitglieder erstmals ein großes Schützenzelt auf dem Kirmesplatz, in dem der Verein sämtliche Bälle veranstalten konnte – Matthias Bechlenberg war somit der letzte Schützenkönig gewesen, der im Weilerschen Saal gekrönt worden ist. Das Festgeschehen sollte sich aufgrund dieser Neuerung fortan etwas stärker auf einen Ort konzentrieren, was sich als vorteilhaft erwiesen hat. Das Zelt war damals mit etwa 1000 qm Fläche nur unwesentlich kleiner als heute. Seit 1954 lieferte die Zeltverleiher-Familie Peter Barrawasser regelmäßig das Festzelt für die Veranstaltungen des Zonser Schützenvereins.
1954 wurde die St. Hubertus-Schützengesellschaft Mitglied im Rheinischen Schützenbund. Seitdem nimmt sie regelmäßig an den Rundenwettkämpfen des Schützenbundes teil.
Eine besondere Überraschung erlebten die Zuschauer beim Schützen- und Volksfest 1955 (16.–19. Juli). Anlässlich des Fackelzuges am Samstagabend waren auch erstmals drei Großfackeln zu sehen. Da dies allgemein gefiel, beschloss der Vorstand einige Monate später, den jeweiligen Kompanien Geldpreise zwischen 5.- und 30.- DM zu überreichen, später wurden diese durch "Bierpreise" ersetzt. Diese Maßnahme hatte jedoch nur bescheidenen Erfolg. Für einiges Aufsehen sorgten bei dem Schützenfest auch die im Vorjahr gegründeten "Edelknaben", die in diesem Jahr erstmals mitzogen. Sie stehen bis heute für den Mitgliedernachwuchs des Vereins. Ein Gründungsmitglied der "Edelknaben" war beispielsweise der spätere Vorsitzende der Schützengesellschaft Dieter Bechlenberg.
Im Juni 1956 veranstalteten die Schützen einen Fackelzug anlässlich der Goldhochzeit des langjährigen Vereinsmitglieds Alfons Stein sen. Auch zu solchen besonderen Anlässen traten die Mitglieder zusammen. 1956 feierte der Verein zur Freude der Mitglieder auch wieder eine Hubertusfeier. Während der vorausgegangenen Krisenjahre war diese Tradition vernachlässigt worden. Aufgrund der großen Mitgliederzahl überließ es der Verein ab 1957 den Kompanien, jeweils eine eigene Hubertusfeier mit Vereinsunterstützung zu veranstalten.
In den Protokollaufzeichnungen zum Jahr 1956 ist auch erstmals von einem "Oberstehrenabend" wenige Tage vor dem Schützen- und Volksfest die Rede. Möglicherweise war diese Veranstaltung jedoch bereits seit längerer Zeit bei den Zonser Schützen üblich gewesen. Der bereits etwas ältere Oberst Arnold Bechlenberg wurde in diesem Jahr übrigens auch Schützenkönig – es sollte also im folgenden Jahr gleich einen doppelten Anlass zur Ehrung geben.
Beim Schützenfest 1957 (20.–23. Juli) veranstaltete der Verein das erste Mal eine Parade vor den Jubilaren im Anschluss an die Ehrung. Bis heute ist dies fester Bestandteil des Schützenfestes.
Im März 1958 verstarb im Alter von 80 Jahren Oberst Arnold Bechlenberg. Seit den 1920er Jahren hatte er das Zonser Schützenregiment angeführt und war zweimal Schützenkönig gewesen. Mit seinem Tod hatte der Verein eine angesehene Schützenpersönlichkeit verloren, der die Mitglieder noch Jahre anlässlich des Oberstehrenabends gedachten.
1958 konnte die St. Hubertus-Schützengesellschaft auf ihr 60-jähriges Bestehen zurückblicken. Mittlerweile gehörten der Vereinigung 250 Mitglieder an. Aus Anlass des Jubiläums fand im Rahmen des Schützen- und Volksfestes (19.–22. Juli) im Anschluss an den Fackelzug nach vielen Jahren wieder ein Feuerwerk statt, zu dem der Verein die damals nicht unerhebliche Geldsumme von 500.– DM aufgebracht hatte. Da dieses abendliche Farbenspiel bei den Zuschauern auf sehr positive Resonanz stieß, entschied der Vorstand, trotz der damit verbundenen hohen Kosten künftig alljährlich ein Feuerwerk zum Schützen- und Volksfest stattfinden zu lassen. Der Geschäftsführer Hans Wingerath hielt vor der Jubilarehrung eine kleine Festrede aus Anlass des Jubiläums. Zur Erinnerung an das Jubelfest verkaufte die Schützengesellschaft kleine Festanhänger zum Stückpreis von 20 Pfennig. Da der neue Schützenkönig Peter Gilgen noch ledig war, musste man sich auf die Suche nach einer Königin machen. Dass die dann getroffene Entscheidung richtig war, sollte sich später zeigen, als das Königspaar den Bund für‘s Leben schloss.
Seit 1959 band der Verein auch den Pfarrer wieder etwas stärker in das Festgeschehen ein. So wurde Pfarrer Franz Freistedt während des Fackelzuges anlässlich des Schützen- und Volksfestes (18.–21. Juli) erstmals ein "Ständchen" gebracht. Diese nette Geste hielt der Verein bis heute bei, nur hat sich der Termin auf die Nachmittagszeit verschoben. Wie Hans Wingerath in einer Rede vor Pfarrer Heinrich Wipperfürth anlässlich des Schützenfestes 1963 betonte, betrachte der Verein dies als Eröffnungszeremonie des Festes.
1959 veranstaltete die St. Hubertus-Schützengesellschaft ihre Jubilarehrung erstmals auf der Feldstraße, der heutigen Schloßstraße, vor dem "Herrenhaus" von Burg Friedestrom, dem heutigen Kreismuseum. Diese Änderung war notwendig geworden, da der alte Schulplatz für die zahlreichen Festteilnehmer nicht mehr ausreichte. Das Königsvogelschießen gestaltete sich in diesem Jahr etwas schwierig: Weil der Vogel nicht fallen wollte, musste der Verein die Veranstaltung um zwei Stunden unterbrechen und setzte sie erst um 18:30 Uhr fort. Zurecht hob Pfarrer Franz Freistedt in seiner späteren Rede anlässlich der Krönungsfeier am Dienstagabend das "Mitleid" des Königs hervor, "der es nicht mehr mit ansehen konnte, daß der Vogel in einem schwer angeschlagenen Zustand immer noch auf der Stange saß." Der Vorstand nahm diesen Vorfall zum Anlass, neue Richtlinien auszuarbeiten. Auf einer erweiterten Vorstandssitzung im April 1960 wurde entschieden, dass der Vorstand künftig verpflichtet sei, einen König zu stellen, wenn sich kein Freiwilliger finde. Gleichzeitig legte die Versammlung das Mindestalter für Königsaspiranten auf 21 Jahre fest.
Im November 1959 gab es erste Planungen von Seiten des Vereins für einen "Luftgewehr-Flachstand" in der Gaststätte "Zur Post". Die Kegelbahn, die der Verein gemietet hatte, sollte zu diesem Zweck umgebaut werden. Spontan meldeten sich für diese Aufgabe auch einige handwerklich begabte Mitglieder. Der Umbau ging so schnell voran, so dass Hans Wingerath bereits beim Oberstehrenabend im Juni 1960 für den eifrigen Gebrauch der Schießbahn werben konnte – mit Erfolg: Beim folgenden Schützen- und Volksfest (16.–19. Juli 1960) erhielten die ersten sieben Schützen das bronzene Schießabzeichen des deutschen Schützenbundes. Anfang der 1960er Jahre nutzten die Vereinsmitglieder den Flachschießstand sehr häufig, mitunter sogar mehrmals wöchentlich.
1960 spielte das Zonser Tambourcorps unter der Leitung von Tambourmajor Willy Lennartz zur allgemeinen Freude erstmals den "Großen Zapfenstreich" im Anschluss an die Jubilarehrung. Noch heute ist er ein Highlight des Schützenfestes.
Von 1961 bis 1974
Anfang der 1960er Jahre gestaltete sich das Vereinsleben bereits weitgehend in der noch heute üblichen Form: Die Hauptveranstaltung der Schützengesellschaft beispielsweise, das Schützen- und Volksfest, hatte einen festen Platz im Monat Juli, und an dem zeitlichen Rahmen von vier Tagen hat sich bis heute nichts geändert. Ähnliches lässt sich auch hinsichtlich der übrigen Vereinsveranstaltungen beobachten. Kleinere Veränderungen gab es dennoch hinsichtlich der Festabläufe.
1961 hatte die Königskette der Schützengesellschaft bereits ein so großes Gewicht angenommen, dass die Teilnehmer der Generalversammlung im September den Beschluss fassten, sie um einige Silberschilde zu erleichtern, "denn sie ist für jeden König eine schwere Last". Um niemanden zu kränken, beschloss die Versammlung, dazu eigens besondere Richtlinien auszuarbeiten.
In der ersten Jahreshälfte 1962 wurde auf dem Friedhof nahe der Kriegergedächtniskapelle der Ehrenfriedhof mit dem Ehrenmal gestaltet. Der Verein hält seitdem seine Gedenkveranstaltung in der Regel auf diesem Platz, nicht mehr vor der Kapelle. Anfang der 1960er Jahre konnte der Verein die Jugendarbeit wesentlich intensivieren. Besonders tat sich diesbezüglich der Schriftführer Helmut Houben hervor. 1963 nahm eine Gruppe Jugendlicher aus dem Schützenverein unter seiner Leitung erfolgreich an einem Waldlauf in Grevenbroich teil. Houbens Engagement wurde auf der Generalversammlung im Oktober des Jahres besonders gewürdigt.
1964 war ein besonderes Jahr, da drei Jubiläen gleichzeitig gefeiert werden konnten: das 40-jährige Stiftungsfest des Tambourcorps, das 60-jährige Jubiläum der Hohenzollern-Kompanie und das 40-jährige des Jägerzuges "Gut Ziel". Beim Stiftungsfest des Tambourcorps am 13./14. Juni veranstaltete die St. Hubertus-Schützengesellschaft einen großen Fackelzug und einen Festzug mit den Vereinsfahnen.
Im Jahr 1964 gab es fruchtbare Bemühungen um eine Annäherung zwischen der St. Hubertus-Schützengesellschaft und der Stürzelberger St. Aloysius-Schützenbruderschaft. Beim Oberstehrenabend im Juni 1964 war auch der Vorsitzende und Oberst von Stürzelberg, Peter Malzkorn, anwesend. Die Vereine warn bereit, sich gegenseitig bei den Festveranstaltungen zu unterstützen. Beim Zonser Schützen- und Volksfest 1964 (18.–22. Juli) nahm daher nach langer Zeit erstmals wieder das Stürzelberger Tambourcorps teil, "und alle begrüßten dies, weil nun endlich das Kriegsbeil begraben ist zwischen Zons und Stürzelberg", wie der Schriftführer Helmut Houben im Protokoll hervorhebt. Wie 1963 herrschte auch in diesem Jahr wieder eine "Tropenhitze" an den Festtagen.
Als der Zonser Pfarrer Heinrich Wipperfürth am 4. Oktober 1964 sein 25jähriges Priesterjubiläum feierte – er wirkte seit 1961 in Zons –, gratulierte auch der Vorstand der St. Hubertus-Schützengesellschaft sehr herzlich und überreichte dem beliebten Geistlichen ein wertvolles Geschenk.
1964 wurde Willy Lennartz durch Wahl neuer Oberst der Schützengesellschaft. Er sollte den Posten fortan für viele Jahre mit Kontinuität bekleiden. Vor 1964 hatte es in diesem Posten einige Wechsel in rascher Folge gegeben (Nikolaus Schönen, Helmut Houben, Arnold Boes, Gottfried Boes).
Ausnahmsweise begann der Oberstehrenabend im Juni 1965 mit einem kleinen Feuerwerk vor dem Fackelzug. An dem Zug nahm wie traditionell das Zonser Tambourcorps teil, das sich kurz zuvor durch die Aufnahme einiger Jugendlicher deutlich vergrößert hatte. Auf der anschließenden Versammlung sprach sich Bürgermeister Georg Lerch besonders für eine Intensivierung der Verständigung zwischen den Schützenvereinen Zons und Stürzelberg aus. Erfreulicherweise waren dann bei dem Schützen- und Volksfest wenige Wochen später auch der Stürzelberger Schützenkönig mit dem Vorstand der St. Aloysius-Schützenbruderschaft anwesend, was Lerch in seiner Festansprache besonders hervorhob.
Das Königsvogelschießen gestaltete sich 1965 außergewöhnlich: Zunächst schossen die Schützen recht rege auf den Vogel, "aber als man sah, daß ihm bald der Garaus gemacht wurde, war plötzlich der Schießstand leer, nur Schriftführer und Schießmeister waren allein. Ein Raunen ging über den Festplatz. Wer wird den Rest von der Stange holen? Dann kam Günther Vailland und setzte sich auf den Stuhl, und mit wenigen gezielten Schüssen holte er den Rest von der Stange ..." Ein solcher Vorfall ist heute ausgeschlossen, da der Verein bereits 1974 eine Bewerbungsfrist für Aspiranten einführte.
Einen Höhepunkt des Jahres 1966 bildete die Weihe der neuen Vereinsfahne der St. Hubertus-Schützengesellschaft. Am Sonntagmorgen, dem 15. Mai 1966, nahm Pfarrer Heinrich Wipperfürth die feierliche Weihe der Fahne in der Pfarrkirche vor. Als Paten fungierten Hilde Lennartz, die Frau des Oberst, und der erste Vorsitzende Matthias Bechlenberg. Anschließend zogen die Schützen zum Zelt, wo Geschäftsführer Hans Wingerath zur Eröffnung eine feierliche Rede hielt. Dabei begrüßte er die zahlreichen Ehrengäste und dankte besonders den beiden Paten. Dann richteten auch Pfarrer Heinrich Wipperfürth, Bürgermeister Georg Lerch und Stadtdirektor Artur Elicker einige Worte an die Anwesenden, bevor sich die Teilnehmer bei Bier und Musik für einige Zeit dem Vergnügen hingaben. Um 15 Uhr zogen die Schützen in Formation durch die Feste, wobei vier Jungschützen wohl besonders stolz mitzogen, denn sie durften die neue Vereinsfahne tragen: Franz Herbert Rütten, Karl-Josef Plenker, Peter Houben und Karl-Peter Libertus. Nach dem Festzug ging es wieder zu Bier und Tanz ins Festzelt. Wie der Schriftführer betont, empfanden die Schützen den Tag der Fahnenweihe als eine Art kleines Schützenfest. Die Fahne, die bei der Fahnenfabrik Richter in Köln in Auftrag gegeben worden war, zeigt auf einer Seite den Vereinspatron St. Hubertus mit Hirsch, auf der anderen eine Ansicht vor dem Rheintor. – Einer der jungen Fahnenträger, Franz Herbert Rütten, verunglückte leider wenig später bei der Ausübung des Wehrdienstes tödlich.
Angesichts der gestiegenen Kosten gab es 1966 Überlegungen, das Feuerwerk zum Schützenfest ausfallen zu lassen. Erfreulicherweise entschieden die Mitglieder jedoch, es trotzdem beizubehalten, da ansonsten etwas fehle. Überraschenderweise war bei dem Schützenfest-Fackelzug nach langer Zeit auch wieder eine Großfackel zu sehen: Die Schillschen Offiziere hatten sie in mühevoller Arbeit zusammengebaut. Das Regenwetter während der Festtage war eine Belastung für die Schützen. Daher verlangte das Königsvogelschießen in diesem Jahr ein wenig Improvisationstalent: Es fand diesmal unter einem Regenschirm und einer "Bude", die man schnell herbeigeschafft hatte, statt. Doch wich die Betrübnis über dieses anhaltend schlechte Wetter bei den Mitgliedern spätestens beim Krönungsball, bei dem es zu einer erfreulichen Überraschung kommen sollte: Der Patenonkel der Königin Elisabeth Wimmer, Johann Adam Marx, spendete dem Verein für einen guten Zweck den beachtlichen Betrag von 1.000,– DM, "und alle freuten sich über den edlen Spender."
Eine erweiterte Vorstandssitzung im Juni 1967 entschied einhellig, die Jubilarehrung und Frühparade in diesem Jahr erstmals am Schweinebrunnen durchzuführen. Bereits 1959 war der Brunnen errichtet und der Platz umgestaltet worden. Ausschlaggebend für diese Entscheidung wird sicherlich der Abriss der alten Schule 1967 gewesen sein. Das Schützen- und Volksfest ließ an dieser Entscheidung nicht zweifeln, denn der Platz vor dem Schweinebrunnen, so stellt der Protokollant fest, sei besser geeignet für so einen feierlichen Augenblick als der alte Schulhof.
1967 gab es Bemühungen, dem Schützenzug ein einheitlicheres Erscheinungsbild zu geben. Auf einer Generalversammlung im September des Jahres sprachen sich die Mitglieder deutlich gegen den bisherigen Brauch aus, Kinder von Mitgliedern den Kompanien vorangehen zu lassen. Sie sollten sich zukünftig den Edelknaben anschließen. Die Belustigung, die diese Kinder regelmäßig durch ihr Vorausmarschieren hervorgerufen hatten, war zwar erheiternd, ließ sich aber beim besten Willen nicht mit dem erhofften Eindruck des Schützenregiments in Einklang bringen.
Der Oberstehrenabend des Jahres 1968 (6. Juli) musste ausnahmsweise ohne den Oberst abgehalten werden, da Willy Lennartz im Krankenhaus lag. Der Vorstand besuchte ihn dort und überbrachte herzliche Grüße aller Schützen und Genesungswünsche. Die Veranstaltung verlief ansonsten im üblichen Rahmen. Beim Schützen- und Volksfest sollte Willy Lennartz von Wolfgang Steup vertreten werden.
Das Feuerwerk zum Schützenfest 1968 wollten die Verantwortlichen noch eindrucksvoller gestalten, indem auch die Kulisse des Rheinturms und des Vorplatzes in das Farbenspiel miteinbezogen wurde. Die Festtage waren wieder außergewöhnlich feucht. So musste beispielsweise wegen heftiger Regenfälle das Pokalschießen am Dienstagmorgen ausfallen. Erst am Spätkirmessonntag holten die Schützen den Wettkampf nach. Recht interessant ist eine Angabe zur Bierversorgung im Festzelt, die die beachtliche Preisentwicklung deutlich macht: Demnach kam in diesem Jahr "Original Kölsch" zum Ausschank zu 55 Pfennig das Glas.
In der ersten Jahreshälfte 1969 konnte mit Hilfe vieler Vereinsmitglieder ein neuer Schießstand der Schützengesellschaft fertiggestellt werden. Die Pläne für denselben hatten zwei ortsansässige Architekten ausgearbeitet. Die Stadt Zons hatte das Projekt mit 2.000,– DM bezuschusst.
Das Schützenfest 1969 dürfte den Teilnehmern durch zwei besondere Ereignisse lange in Erinnerung geblieben sein: Als sich am ersten Schützenfesttag, dem 19. Juli, abends alle im Zelt versammelt hatten, geschah plötzlich etwas, das "nicht im Programm stand, denn plötzlich verlöschte das Licht und das voll besetzte Zelt lag im Dunkeln. Auf dem Schützenplatz ruhte der ganze Betrieb, und nur die Straßenbeleuchtung brannte." Die Freiwillige Feuerwehr Zons konnte sich in dieser Situation als Retter in der Not beweisen: Mit ihrer Hilfe "ging der Betrieb im Zelt weiter. Sie fuhren den Wagen vor den Eingang, und der Scheinwerfer strahlte ins Zelt ..." Nach weiteren 40 Minuten hatten Mitarbeiter des RWE den Schaden behoben. Etwas außergewöhnlich verlief auch der Königsball am Montagabend, dem 21. Juli, woran deutlich wird, dass sich der Verein in gewisser Weise auch von den großen weltgeschichtlichen oder hier besser passend: "weltraumgeschichtlichen" Ereignissen beeindrucken ließ: Die Schützen wurden "immer wieder [...] von dem faszinierenden Unternehmen der Mondlandung unterrichtet." Als schließlich die Nachricht eintraf, dass der erste Mensch den Fuß auf den Mond gesetzt habe, zeigten die Zeltinsassen ihre volle Begeisterung und ließen lauten Jubel ertönen.
Die steigenden Kosten für Musik und Zelt stellten den Verein 1970 vor erhebliche Probleme. Es kam daher zu einem Streitgespräch mit dem Zeltverleiher. Der Vorstand bemühte sich um höhere Zuwendungen seitens der Stadt, konnte aber eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrags nicht verhindern.
Nun gab es auch wieder Bemühungen, den Schießsport stärker zu beleben. In den vorausgegangenen Jahren hatten diese außerfestlichen Aktivitäten deutlich abgenommen. Mit der Schießgruppe kam man überein, künftig wieder jeden ersten Sonntag im Monat ein Schießen stattfinden zu lassen. Diese Bemühungen hatten aber nicht den erhofften Erfolg, so dass man sich auch im folgenden Jahr weiter bemühen musste. Auch das Schützen- und Volksfest konnte wieder um einen Schießwettkampf bereichert werden: Nach langer Zeit veranstaltete die Schützengesellschaft am Dienstagmorgen, dem 21. Juli 1970, erstmals wieder ein "Bürgervogelschießen" für Nichtvereinsmitglieder.
Eine Generalversammlung wählte im November 1970 erstmals einen Ältestenrat der Schützengesellschaft. Diesem Gremium gehörten die Mitglieder Matthias Marx, Rudi Venzke, Rudi Kapma, Johann Boes und Peter Lennartz an. Bei dieser Versammlung war auch der Stadtdirektor Artur Elicker anwesend. Er machte die Mitglieder erstmals auf das besondere Jubiläumsjahr 1973 aufmerksam: Stadtfest 600 Jahre Stadtrechte und 75-jähriges Bestehen der St. Hubertus-Schützengesellschaft.
Im Mai 1972 fand die Eröffnung des Kreismuseums im restaurierten Herrenhaus von Burg Friedestrom statt. Das Museum entwickelte sich innerhalb weniger Tage zu einem Besuchermagnet und wurde so zu einem neuen städtischen Mittelpunkt. Die Schützen würdigten diese Tatsache auf ihre Weise, indem sie das Museum in ihr Festprogramm einbanden. Das Schützen- und Volksfest vom 15.–18. Juli wurde so erstmals mit einem Platzkonzert durch das Zonser Tambourcorps und die Jägerkapelle Straberg vor dem Herrenhaus eröffnet. Das Konzert stellte gleichzeitig ein Ständchen für die Museumsleiterin Helene Blum dar. Sie bedankte sich mit sichtlicher Rührung und spendierte einen kleinen Umtrunk. Das Konzert vor dem Herrenhaus bildet noch heute einen wesentlichen Bestandteil der Eröffnungszeremonie des Schützenfestes.
Vom 26. Mai bis zum 3. Juni 1973 fand in Zons ein großes Stadtfest anlässlich des 600-jährigen Jubiläums der Stadtrechtsverleihung (1373) statt. Den Höhepunkt der Festtage bildete der große Festumzug am Sonntag, dem 3. Juni. Die einzelnen Zuggruppen stellten unterschiedliche Zeitabschnitte oder Ereignisse aus der Geschichte der ehemaligen Zollfeste dar. So bezog sich beispielsweise eine Gruppe auf die alte Sebastianus-Schützenbruderschaft, indem sie den Vogelschuss mit Kurfürst Clemens August 1739 nachstellte. Die Gruppe setzte sich aus den folgenden Darstellern zusammen: ein Page, Kurfürst Clemens August, 6 Sebastianusbruderschafts-Mitglieder, ein Junge mit dem Königsvogel, zwei Jungen mit Zielscheibe jeweils rechts und links neben dem Königsvogel, ein Kammerdiener des Kurfürsten und ein Brudermeister mit goldenem Schild. Die letzte Festzugs-Gruppe bildeten die Fahnenabordnungen der St. Hubertus-Schützengesellschaft Zons und der St. Aloysius-Schützenbruderschaft Stürzelberg.
Das Schützen- und Volksfest 1973, vom 14. bis zum 17. Juli, feierte die St. Hubertus-Schützengesellschaft anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens wieder in einem größeren Rahmen. Am ersten Festtag fand nachmittags eine Versammlung der zahlreichen Ehrengäste im Kaminzimmer des Kreismuseums statt. Unter den Ehrengästen befanden sich auch alle noch lebenden Schützenkönige des Vereins. Der erste Vorsitzende Hans Wingerath eröffnete das Jubiläumsfest mit einer Ansprache, dann folgten einige feierliche Worte von Pfarrer Heinrich Wipperfürth, Bürgermeisterin Hannelu Manitz und Museumsleiterin Helene Blum. Alle ehemaligen Schützenkönige bekamen vom ersten Vorsitzenden einen alten Merian-Stich der Zollfeste überreicht. Den musikalischen Rahmen bildeten mehrere Musikgruppen, die vor dem Herrenhaus aufspielten. Die Schützenzüge wurden während der Festtage durch zahlreiche auswärtige Abordnungen unterstützt. Auch die zahlreichen mitgeführten Blumenhörner verliehen den Festzügen einen besonders feierlichen Anstrich. Zur Erinnerung an die Festtage hat die Schützengesellschaft eine kleine Jubiläumsbroschüre drucken lassen.
Auf einer Generalversammlung im September des Jahres wurde die neugegründete Reiterkompanie aufgenommen. Da dieser Kompanie auch Frauen angehörten, folgte eine Grundsatzdiskussion. Damen, so das Ergebnis der Besprechung, sei es gestattet, am Vereinsleben und insbesondere an den Umzügen teilzunehmen, wenn sie sich in gleicher Weise uniformiert kleiden wie die männlichen Vereinsmitglieder.
Am 18. und 19. Mai 1974 feierte das Zonser Tambourcorps sein 50-jähriges Bestehen. Eingeleitet wurde das Fest mit einem abendlichen Fackelzug, an dem alle Kompanien in Uniform teilnahmen. Die Festmesse am Sonntagmorgen wurde durch die Fahnenabordnungen der Schützengesellschaft verschönert. Am Nachmittag formierte sich schließlich wieder ein großer Festzug durch die Straßen der Stadt.
Wie der Protokollführer Helmut Houben bezüglich des Schützen- und Volksfestes 1974 (20.–23. Juli) anmerkt, nahm zu dieser Zeit auch die Polizei zunehmend regen Anteil am Festgeschehen: "sogar schießen sie einen König aus." Das eigentliche Königsvogelschießen führte der Verein in diesem Jahr erstmals in der noch heute üblichen Art und Weise durch, indem sich die Aspiranten vorher melden und anschließend nach einer durch Lose bestimmten Reihenfolge abwechselnd schießen mussten. Vorher war es üblich gewesen, dass Kompanien den Teilnehmern Schüsse anboten, wobei sich die Anzahl der zu vergebenden Schüsse nach der jeweiligen Mitgliederzahl der Kompanie richtete. Die Kompanien standen in einer bestimmten Reihenfolge, nach der geschossen wurde: Zuerst schoss derjenige, der die Schüsse der ersten Kompanie erhalten hatte. Zählte die erste Kompanie beispielsweise 20 Mitglieder, durfte der Schütze also 20 Schüsse aufeinanderfolgend auf den Vogel abgeben. Dann folgten die Schüsse der zweiten Kompanie: Hatte der Schütze auch diese erhalten, durfte er weiterschießen, ansonsten war der jeweilige andere Aspirant an der Reihe usw. Der Schütze mit dem besten "Draht" zu den Kompanien hatte also vor 1974 die größten Chancen gehabt – Chancengleichheit war vor 1974 noch ein Fremdwort.
Eine Generalversammlung im November 1974 befasste sich erneut mit den Rechten der weiblichen Vereinsmitglieder. Da in den Statuten neutral festgelegt war, dass jedes Mitglied ab 21 Jahre Schützenkönig werden dürfe, traf dies formell auch auf Frauen zu. Es kam diesbezüglich jedoch zu keiner Einigung. Erst ein Beschluss der Generalversammlung im Dezember 1992 sollte den Frauen dieses Recht uneingeschränkt einräumen.
Von der kommunalen Neugliederung 1975 bis 1997
Die am 1. Januar 1975 vollzogene Kommunale Neugliederung bedeutete für Zons den Verlust der städtischen Selbstverwaltung zugunsten der Stadt Dormagen. Zons trug seitdem offiziell die Bezeichnung "Feste". Die Neugliederung war eine nicht unumstrittene administrative Maßnahme, die aber die Grundlage für eine noch engere Verbindung des Zonser Schützenvereins mit den benachbarten Schützenvereinen bildete. Deutlich wird dies beispielsweise an der bereits 1977 erfolgten Gründung des Stadtschützenverbandes bzw. an der gemeinsamen Teilnahme am Dr.-Geldmacher-Pokalschießen: Der Pokal war von dem Bürgermeister der Stadt Dormagen Dr. Gustav Geldmacher für die Vereine des Stadtgebiets (ursprünglich nur die Vereine aus Dormagen, Delhoven, Hackenbroich und Horrem) gestiftet worden. Nach der Kommunalen Neugliederung durfte also auch der Zonser Schützenverein teilnehmen. So trat am 24. Mai 1975 erstmals eine Abordnung aus Zons zu dem Wettkampf an. Mit 643 Ringen belegten die Zonser auch spontan den ersten Platz und durften den Pokal in Empfang nehmen. Die erfolgreichen Schützen hießen Heinrich Stein, Hubert Arentz, Hans Kruska, Hubert Renner, Gottfried Koch, Kornelius Klein, Ernst Müller, Peter Rosellen, Josef Spickenagel und Hans Wannhoff. Der Pokal wird noch heute regelmäßig im Ende Februar/Anfang März ausgeschossen.
Beim Schützen- und Volksfest 1975 (19.–22. Juli) konnte die Schützengesellschaft unter den Ehrengästen erstmals auch den Stifter des Pokalschießens, Bürgermeister Dr. Gustav Geldmacher, begrüßen.
1976 trat die St. Hubertus-Schützengesellschaft dem "Heimat- und Verkehrsverein der Feste Zons" unter dem Vorsitzenden Helmut Scholten bei und unterstützt den Verein dadurch seitdem in seinen umfangreichen Aufgaben und Zielen, die weit über die Pflege und Förderung des Fremdenverkehrswesens hinausgehen, indem sie auch die Erhaltung des Brauchtums und den Denkmalschutz miteinbeziehen.
Am 26. April 1977 fand in Stürzelberg die Gründung des Stadtschützenverbandes statt. Der Zonser Verein entsandte als Delegierte die Mitglieder Hans Wingerath (erster Vorsitzender), Dagobert Lilge, Hans Wannhoff (erster Kassierer), und Hans Heinz Klein (Schützenkönig).
Eine besondere Ehrung erfuhr beim Schützen- und Volksfest 1977 (16.–19. Juli) der 87-jährige Heinrich Gilgen. Er gehörte beachtliche 70 Jahren der Schützengesellschaft an und hatte über viele Jahre als Adjutant im Schützenregiment gewirkt. Anfang Juli des Jahres war übrigens in einer erweiterten Vorstandssitzung festgelegt worden, Mitglieder ab dem 75. Lebensjahr von der Zahlung des Mitgliedsbeitrags zu befreien. Der Jubilar kam nun also zusammen mit wenigen weiteren älteren Vereinsmitgliedern in den Genuss dieses neuen Privilegs.
Für besonderes Aufsehen sorgte bei dem Schützenfest 1977 ein neugegründetes Zonser Jugendtambourcorps mit 15 Mitgliedern. Beim Frühschoppen im Zelt spielte es unter der Leitung von Gerd Bock erstmals einen neuen Marsch, den der Dirigent selbst komponiert hatte. Das Jugendtambourcorps sollte später in dem Zonser Tambourcorps aufgehen.
1979 nahm an dem Zonser Schützen- und Volksfest (14.–17. Juli) erstmals als Ehrengast auch der Stadtschützenverbands-Vorsitzende Karl Hansen teil. Die Schützen wollten diesem Fest eine besondere Note aufdrücken, indem sie den Rheindamm als Marschweg für den Fackelzug miteinbezogen. Doch ist dieses Vorhaben leider nicht gelungen, so dass man davon für die Zukunft wieder absehen musste.
Auf einer erweiterten Vorstandssitzung im September 1979 regte ein Vereinsmitglied, Hans-Josef Marx, einen besonderen jährlichen Schießwettbewerb für die ehemaligen Schützenkönige an. Dieser Vorschlag wurde mit großer Zustimmung angenommen. Marx hatte sich gleichzeitig bereiterklärt, den Wanderpokal zu stiften. Das Schießen fand erstmals am 6. Oktober 1979 (auf Spätkirmes) am Hochstand statt. Erster "König der Könige" wurde der Schützenkönig 1962/63 Willy Bless. Der Vereinsvorsitzende Hans Wingerath bezeichnete dieses Schießen in der Generalversammlung im Dezember als neuen Höhepunkt im Jahresablauf der Schützengesellschaft, und man war sich einig, dass der Wettkampf künftig ein fester Bestandteil des Jahresablaufs sein sollte.
Nur einen Tag nach dem ersten Schießen "König der Könige" feierte Pfarrer Heinrich Wipperfürth sein 40-jähriges Priesterjubiläum. Selbstverständlich waren zu der morgendlichen Messe auch die Fahnenabordnungen der St. Hubertus-Schützengesellschaft zugegen.
1980 bemühte sich der Verein wieder stärker um den Aufbau einer Schießgruppe. Die bisherige war nur noch so gering besetzt, dass der Schießstand im Bürgerhaus nur selten genutzt wurde. Die Schießgruppe konnte sich in den folgenden Jahren wieder stärker etablieren und weitgehend selbständig weiterentwickeln. Der Schießstand, der mit dem Bau des Bürgerhauses (Baubeginn 1971) eingerichtet worden war, war vom Verein von Anbeginn an mehr oder weniger regelmäßig genutzt worden.
Das 1980er Schützenfest (19.–22. Juli) ging als sehr feuchte Veranstaltung in die Vereinsprotokolle ein, bei der sich das Zelt beinahe in eine "Arche Noah" verwandelte. Unbezwingbar wie diese Naturgewalten war aber offenbar auch die Entwicklung des Bierpreises im Festzelt: Er lag in diesem Jahr bereits bei 1,10 DM (zur Erinnerung: 1968 hatte ein Glas noch 55 Pfennig gekostet). – Die Festzüge konnten in diesem Jahr durch zwei Fahnenschwinger bereichert werden. Seit über vier Jahrzehnten war kein Fahnenschwinger mehr im Festzug zu sehen gewesen. Seit 1980 gehört dies wieder zum gewohnten Erscheinungsbild des Schützenregiments. – Neuer Schützenkönig 1980/81 wurde Willy Mühlensiepen, der Kompanieführer der "Brav Junge". Mit ihm hatte die Kompanie bis dato bereits die beachtliche Anzahl von fünf Königen gestellt.
Auch 1981 gab es einige Neuerungen: Im April war der Beschluss gefasst worden, erstmals "Bürgerkarten" für die Veranstaltungen im Festzelt zu verkaufen. Jedes Vereinsmitglied erhielt zwei Eintrittskarten für den Verkauf. Diese Maßnahme hatte großen Erfolg, so dass die Einnahmen beachtlich stiegen. Der Verein behielt dieses Konzept daher bei. Das 1977 eingeführte Privileg der Befreiung vom Mitgliedsbeitrag für Personen ab 75 Jahre erhalten seit 1981 auf Antrag auch die wehr- bzw. zivildienstleistenden Vereinsmitglieder.
Ein musikalisches Erlebnis der außergewöhnlichen Art durften die Zuschauer des morgendlichen Schützenaufzugs anlässlich des Schützen- und Volksfestes 1981 (18.–21. Juli) erfahren. Schriftführer Ingo Folke musste feststellen, dass "der aufgeführte Zapfenstreich besonders erwähnt werden [müsse], da seine Mißtöne noch heute jeder Anwesende im Ohr hat." Vielleicht waren die Musiker etwas irritiert wegen des anhaltenden Regens. Nach einer Anekdote soll der Vorsitzende Hans Wingerath am Schweinebrunnen ratlos gemurmelt haben: "Also ohne Regen geht es scheinbar nicht ab bei uns." Oberst Willy Lennartz soll dies dann mit dem Brustton der Überzeugung so gedeutet haben: "Dä Rään ess, weil mer frische Plante jeposs han – mer muss ochens an die Landwirtschaft denke und nit nur an Schötzefess".
Da der Wettbewerb "König der Könige" sich einer großen Beliebtheit erfreute, veranstaltete der Verein am Spätkirmes-Samstag 1981 auch erstmals ein Schießen der ehemaligen Königinnen. Der Pokal, den Renate Fünger und Matthias Bechlenberg gestiftet hatten, durfte als Erste Gerti Arentz, die Schützenkönigin 1967/68, in Empfang nehmen. – Damit auch andere Frauen die Möglichkeit hatten, an einem Schießwettkampf teilzunehmen, veranstaltete der Verein am 9. Mai 1982 auch erstmals ein Bürgervogelschießen am Hochstand nur für Frauen. Es fand einen Tag nach dem Oberstehrenabend im Anschluss an einen Frühschoppen statt.
Eine Vorstandsversammlung im Juli 1982 kam darin überein, dass der Schützenkönig und der "König der Könige" jeweils einen Baum auf dem "Wallgraben" pflanzen sollten. Die Anregung dazu hatte der städtische Gartenamtsleiter Jean Heutz gegeben, da zuvor bereits einige Bäume aus Krankheitsgründen entfernt worden waren und weiteren das gleiche Schicksal drohte. Der Brauch des Baumpflanzens findet sich bei vielen Schützenvereinen, war in Zons jedoch bis dahin unüblich. Am Schützenfest-Samstag, den 17. Juli 1982, hatte Schützenkönig Hubert Blömacher die Ehre, den ersten "Königsbaum" setzen zu können, eine junge Kastanie, die die Stadt gestiftet hatte. Der Vorsitzende Hans Wingerath hob in einer Ansprache den besonderen Nutzen dieses Brauchs hervor und sagte, er hoffe, dass "Zons auf diese Weise in einigen Jahren eine eigene Königsallee bekommt." 1989 wurde neben die Bäume jeweils ein Stein mit einem metallenen Hinweisschild gesetzt, dem Name und Regierungsjahr des Königs zu entnehmen sind. Noch heute pflanzt der Schützenkönig am Schützenfest-Samstag einen Baum, der "König der Könige" am Spätkirmesmontag.
Die Ereignisse der Jahre 1983-1997 folgen schlaglichtartig:
1983
März: An der kirchlichen Zeremonie anlässlich der Verabschiedung von Pfarrer Heinrich Wipperfürth nehmen Fahnenabordnungen der Schützengesellschaft teil.
Mai: Auch die Einführungsmesse des Pfarrers Hermann Joseph Reuter wird durch Fahnenabordnungen verschönert.
27. Mai: Die St. Hubertus-Schützengesellschaft wird in das Vereinsregister beim Amtsgericht Neuss eingetragen. Bereits seit mehreren Jahren hatte sich der Verein um das "e.V." bemüht.
1984
14. Juli: Das alte Wegekreuz an der Ecke Deichstraße/Franziskanerstraße wird nach einer Restaurierung von Pfarrer Hermann Joseph Reuter eingeweiht. An dieser Zeremonie, musikalisch untermalt vom Zonser Tambourcorps und der Musikkapelle "Rheinklänge Nievenheim", nimmt der Vorstand des Schützenvereins teil. Die Restaurierungskosten sind von der Schützengesellschaft mit getragen worden.
1985
Der sonntägliche Gottesdienst anlässlich des Schützen- und Volksfestes (20.–23. Juli) wird erstmals als Feldgottesdienst abgehalten.
5.-7. Oktober: Zur Spätkirmes wird erstmals ein Zelt aufgebaut, da für den Frühball kein Zonser Saal mehr ausreichend war.
1986
9. April: Auf einer außerordentlichen Generalversammlung wird der zurückgetretene Vorsitzende Hans Wingerath zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Gleichzeitig wird der bisherige Oberst Willy Lennartz zum neuen Vorsitzenden und sein Sohn Peter Lennartz zum neuen Oberst gewählt. Der plötzliche Rücktritt Wingeraths aus gesundheitlichen Gründen sowie der Austritt des Tambourcorps aus dem Verein wenige Monate vor dieser Generalversammlung hatten eine nicht unerhebliche Vereinskrise zur Folge gehabt.
1987
13.–21. Juni: Die Schützengesellschaft veranstaltet erstmals eine Schießwoche mit mehreren Schießwettkämpfen.
Erste Jahreshälfte: Der Platz vor dem Schweinebrunnen wird u.a. mit bronzenen, lebensgroßen Schweinen neugestaltet. Die Neuß-Grevenbroicher Zeitung (17. Juli 1987) kommentiert dies im Hinblick auf das Schützenfest folgendermaßen: "Kann man Jubilare zwischen diesen 'Säuen' stehend ehren? Kann ein Gefreiter zum Obergefreiten befördert werden, während links und rechts lebensgroße Schweine stumm vor sich hin grunzen? Und wie muß sich ein Ehrengast fühlen, der hinter einem derartigen Borstenvieh postiert wurde?" – Diese Befürchtungen waren unbegründet, wie sich zeigen sollte.
Seit 1987 endete das Schützen- und Volksfest jeweils mittwochmorgens inoffiziell mit einem außergewöhnlichen Ereignis, einer "Nachtparade", die etwa um 2:30 Uhr begann. Anfangs von nur wenigen Personen in vergnügter Bierlaune veranstaltet, hat sich diese Parade in den folgenden Jahren erheblich ausgeweitet, so dass sogar mehrere hundert Personen neben dem Königspaar teilnahmen. Dabei handelt es sich um eine Art Parodie auf die gewöhnlichen Paraden, bei der praktisch fast alles denkbar ist: zweckentfremdete Gegenstände wie Verkehrsschilder, Plastikhocker oder ein Fahrrad als Pferdersatz tauchten in dem Zug ebenso auf wie Frauen in typisch männlicher Uniformierung. Solche Nachtparaden als heiterer Ausklang des Schützenfestes sind sehr beliebt und werden auch von anderen Schützenvereinen veranstaltet.
1988
16.–19. Juli: Im Rahmen des Schützen- und Volksfestes wird im Kreismuseum eine von Josef Blömacher zusammengestellte Fotoausstellung eröffnet, die 40 Jahre Schützenvereinsgeschichte veranschaulicht. Zu dieser Veranstaltung aus Anlass des 90-jährigen Vereinsjubiläums hat der amtierende Schützenkönig Dieter Bechlenberg auch alle ehemaligen Schützenkönigspaare eingeladen.
14. Dezember: Auf einer außerordentlichen Vollversammlung wird einstimmig eine Satzungsänderung zur Vorstandserweiterung beschlossen. Es werden das Amt des zweiten Geschäftsführers und das des Beisitzers eingeführt. Da der Vorsitzende Willy Lennartz bereits seinen baldigen Rücktritt angekündigt hat, wird der Beisitzerposten zur Einarbeitung für den potentiellen Nachfolger eingerichtet. 1991 wird der gewählte Beisitzer Dieter Bechlenberg dann tatsächlich einstimmig neuer erster Vorsitzender des Vereins.
1989
21.–23. April: In Dormagen findet der "Rheinische Schützentag" statt. Aus Zons nehmen verschiedene Kompanien, alle Fahnen und der Vorstand teil.
15.–18. Juli: Anlässlich des Schützenfestes stiftet Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann der St. Hubertus-Schützengesellschaft eine neue Fahne mit dem Wappen der ehemaligen Stadt Zons. Sie wird durch Pfarrer Peter Heidkamp geweiht. Die Fahne wird von der jeweiligen Königskompanie getragen.
1990
2. Mai: Eine Vorstandsversammlung entscheidet, dass wegen der Fußball-WM bei der Schießwoche im Zelt ein Fernseher installiert wird.
Ein Dormagener Hundebesitzer wird verurteilt, weil sein Hund ein "Häufchen" hinterlassen hatte. Dieser verklagt daraufhin den dortigen Schützenverein wegen der "Pferdeäpfel". Die Neusser Kreisverwaltung stellt das Verfahren Anfang 1991 ein, da "Ross und Reiter" nicht ermittelt werden können. Auch der Zonser Schützenverein richtet seitdem sein Augenmerk stärker auf diesen anfallenden Dung und sorgt für eine umgehende Beseitigung.
1991
20.–23. Juli: Beim Schützen- und Volksfest erhalten Matthias Bechlenberg, Dieter Schmidt und Willy Lennartz den von Harald Ohligschläger entworfenen neuen "Großen Verdienstorden" der Schützengesellschaft und werden dadurch gleichzeitig zu Ehrenmitgliedern ernannt: Bechlenberg und Lennartz als langjährige Vorstandsmitglieder und Schmidt als über viele Jahre großer Gönner der Schützengesellschaft. Der Orden, von dem nur fünf Exemplare existieren, ist die höchste Auszeichnung des Vereins. Über die Vergabe entscheidet ein besonderes Gremium. Stirbt ein Ordensträger, geht der Orden zurück an den Verein.
1992
18.–21. Juli: Beim Schützen- und Volksfest wird Franz Arentz mit der großen goldenen Verdienstnadel des Rheinischen Schützenbundes für 70-jährige Mitgliedschaft in der Schützengesellschaft geehrt.
1993
5.–13. Juni: Das Schießen "König der Könige" wird erstmals anlässlich der Schießwoche veranstaltet.
3. Juli: Der Oberstehrenabend findet erstmals in der restaurierten Pfarrscheune statt. Pfarrer Peter Heidkamp und der erste Vorsitzende Dieter Bechlenberg enthüllen feierlich einen Glaskasten für die alte Schützenbruderschaftsfahne.
17.–20. Juli: Das Schützen- und Volksfest wird von einem Todesfall überschattet: Bei der Jubilarehrung würdigt Dieter Bechlenberg die Verdienste des langjährigen Vorstandsmitglieds Willy Bless und spricht im Namen aller Schützen herzliche Genesungswünsche aus. Auf dem Weg ins Zelt trifft die Nachricht seines Todes ein. Im Zelt wird die traurige Nachricht vom Vereinsvorsitzenden bekanntgegeben.
6. November: Der Hubertusball wird erstmals in der Pfarrscheune gefeiert.
1994
28.–29. Mai: Das Zonser Tambourcorps feiert sein 70-jährige Bestehen. An dem großen Festzug nehmen auch zahlreiche Gast-Tambourcorps und -Schützenzüge teil.
16.–19. Juli: Beim Schützen- und Volksfest erhält der Geschäftsführer Hubert Arentz für seine langjährige Arbeit im Vereinsvorstand den "Großen Verdienstorden" der Schützengesellschaft und wird damit Ehrenmitglied des Vereins.
Bei der diesjährigen Dormagener "Chauvi-Preis"-Verleihung belegt die St. Hubertus-Schützengesellschaft den zweiten Platz. Der Grund für diese Auszeichnung: eine Einladung an die Kreistagsabgeordnete Lisa Krumbein "nebst Gattin". Der Preis ist ein Buch mit dem Titel "Mein heißgeliebtes Gummibärchen". Sogar ein privater Fernsehsender berichtet über dieses Ereignis.
Gegen Jahresende nimmt der Festausschuss zum 100-jährigen Jubiläum der Schützengesellschaft 1998 seine Arbeit auf. Diesem Ausschuss gehören Peter Falkenhagen, Volkmar Schröder, Josef Blömacher, Harald Ohligschläger und Dr. Thomas Schwabach an.
1995
1. Juli: Das Pokalschießen findet erstmals im Bürgerhaus statt.
1996
Mitte des Jahres wird die Kriegergedächtniskapelle auf dem Zonser Friedhof restauriert. Die Kosten übernimmt der amtierende Schützenkönig Engelbert Röllgen.
1997
19.–21. Juli: Das Schützen- und Volksfest entwickelt sich zu einem Fest der Rekorde: Die Besucherzahlen und die Einnahmen übersteigen den bislang üblichen Rahmen bei weitem, beim Fackelzug sind erstmals vier Großfackeln zu sehen und das Königsvogelschießen entwickelt sich zum Marathon, der erst um 20:35 Uhr mit dem 559. Schuss durch Joachim Gilgen endet.
Anhang: Geschäftsführender Vorstand 1898 bis heute
Erster Vorsitzender
- 1898–1901: Jakob Dick
- 1901–: Wilhelm Bellen
- (1907)–1909: Wilhelm Peters
- 1910–1914: Heinrich Gilgen (sen.)
- 1919–1920: Jakob Görgens (sen.)
- 1920–1926: Heinrich Gilgen (sen.)
- 1926–1928: Heinrich Peters
- 1928–1929: Heinrich Gilgen
- 1929: Jakob Blömacher
- 1929–1935: Heinrich Peters
- 1935–1939: Peter Breuer
- 1946–1947: Heinrich Gilgen
- 1947: Alfons Stein
- 1947–1948: Heinrich Gilgen
- 1948–1951: Heinrich Peters
- 1951–1952: Andreas Erkelenz
- 1952–1955: Hugo Flemer
- 1955–1969: Matthias Bechlenberg
- 1969–1986: Hans Wingerath
- 1986–1991: Willy Lennartz
- 1991–2008: Dieter Bechlenberg
- 2008–2019: Peter Norff
- 2019–heute: Harald Rasselnberg
Zweiter Vorsitzender
- 1898–(1900): Hubert Nussbaum
- –1910: Heinrich Gilgen (sen.)
- 1910–1911: Wilhelm Bellen
- 1919–: Wilhelm Bellen
- (1924)–1926: Heinrich Peters
- 1926–1928: Alfons Stein
- 1928–1929: Jakob Piel
- 1929–1935: Peter Wingerath
- 1935–1939: August Stelzmann
- 1946–1947: Peter Köppinger
- 1947–1948: Nicolaus Schönen
- 1948–1949: Andreas Erkelenz
- 1949–1951: Hans-Peter Cremer
- 1951: Andreas Erkelenz
- 1951–1952: Heinrich Nussbaum
- 1952–1953: Andreas Erkelenz
- 1953–1957: Kurt Kürten
- 1957–1960: Jacob Wimmer
- 1960–1963: Franz-Josef Lenden
- 1963–1992: Willy Bless
- 1992–2001: Peter Gilgen
- 2001–2005: Willi Rabus
- 2005–2011: Ralf Beckmann
- 2011–2019: Harald Rasselnberg
- 2019–2022: André Engel-Rieger
- 2022–heute: Ludger Haskamp
Erster Schriftführer (seit 1952 "Geschäftsführer")
- 1898–1900: Wilhelm Peters
- 1900–1901: Peter Gilgen
- 1901–: Anton Köppinger
- (1907)–1914: Josef Malzburg
- 1919–1920: Alfons Stein
- 1920–1924: Jakob Lennartz
- 1924–1927: Johann Norff
- 1927–1929: Gottfried Rosellen
- 1929–1930: Jakob Görgens
- 1930–1936: Jakob Blömacher
- 1936–1939: Balthasar Nicolin
- 1947: Franz Lenden
- 1947–1950: Andreas Erkelenz
- 1950–1951: Nicolaus Schönen
- 1951–1952: Mathias Kluth
- 1952–1969: Hans Wingerath
- 1969–1971: Theo-Otto Ferber
- 1971–2003: Hubert Arentz
- 2003–2006: Harald Ohligschläger
- 2006–2008: Artur Mausbach
- 2008–2013: Hauke Schrills
- 2013–2024: Herbert Rasselnberg
- 2024–heute: Dirk Eggert
Zweiter Schriftführer (seit 1952 "Schriftführer")
- 1898–1899: Nicolaus Lenden
- 1899: Josef Lessenich
- 1911–: Johann Schmitz
- 1919–1920: Jakob Lennartz
- 1926: Heinrich Blömacher
- 1926–1927: Hugo Flemer
- 1927–1928: Georg Dorsch
- 1928–: Theo Köppinger
- 1931–1935: Alfons Stein
- 1935–1939: Georg Dorsch
- 1946–1947: Leo Klein
- 1947–1949: Michael Blömacher
- 1949–1950: Johann Erkelenz
- 1950–1952: Alfons Stein
- 1952–1978: Helmut Houben
- 1978–1989: Ingo Folke
- 1989–2008: Wilfried Wolter
- 2008–2012: Thomas Packroff
- 2012–2013: Rene Dappen
- 2013–2016: Stephan Wrubel
- 2016–2022: Michael Voigt
- 2022–heute: Alexander Einfeldt
Zweiter Geschäftsführer
- 1988–1989: Volkmar Schröder
- 1989–1996: Wiljo Wimmer
- 1996–2003: Hermann Brüning
- 2003–2005: Ralf Beckmann
- 2005–2006: Artur Mausbach
- 2007–2016: Eckhard Deneke
- 2016–heute: Christian Neumann
Erster Kassierer
- 1898–: Hubert Boes
- 1901–: Jakob Görgens
- (1907)–1909: Jakob Görgens
- 1909–1912: Josef Lessenich
- 1912–1914: Stefan Nüsing
- 1919–1920: Johann Peters
- 1920–1935: Josef Malzburg
- 1935–1939: Arnold Olligs
- 1946–1947: Josef Malzburg
- 1947–1953: Arnold Boes
- 1953–1954: Alfons Stein
- 1954–1965: Hubert Arentz
- 1965–1969: Wolfgang Lukowiak
- 1969–1971: Hubert Arentz
- 1971–1995: Hans Wannhoff
- 1995–1997: Theo Tolles
- 1997–1999: Volkmar Schröder
- 1999–2003: Harald Ohligschläger
- 2003–2008: Wolfgang Dappen
- 2008–2016: Wilfried Wolter
- 2016–2021: Thorsten Block
- 2021–2022: Marco Meuter
- 2023–2024: Thorsten Block
- 2024–heute: Josef Nalewaja
Zweiter Kassierer
- 1898–: Hubert Eichhorn
- (1911)–1912: Hubert Richrath
- 1912–1914: Peter Köppinger
- 1935–1939: Franz Arentz
- 1946–1947: Arnold Boes
- 1947: Hubert Norff
- 1947–1950: Peter Köppinger
- 1950–1951: Peter Lennartz
- 1951–1952: Jacob Wimmer
- 1952–1953: Johann Krüll
- 1953–1965: Rudi Libertus
- 1965–1968: Bernhard Hölkermann
- 1968–1969: Hubert Arentz
- 1969–1971: Hans Wannhoff
- 1971–1986: Heinrich Noll
- 1986–1988: Volkmar Schröder
- 1988–1992: Peter Lennartz
- 1992–1995: Theo Tolles
- 1995–1997: Artur Mausbach
- 1997–2003: Wolfgang Dappen
- 2003–2005: Willi Bless jun.
- 2007–2016: Werner Noll
- 2016–2019: Thomas Klütsch
- 2019–heute: Wilfried Wolter
Schützenkönige der Schützengesellschaft
- 1899/1900: Johann Vianden
- 1900/1901: Jakob Eichhorn
- 1901/1902: Jakob Görgens
- 1902/1903: Josef Lenden
- 1903/1904: Anton Köppinger
- 1904/1905: Jakob Dick
- 1905/1906: Heinrich Gilgen
- 1906/1907: Alfons Stein
- 1907/1908: Josef Schmitz
- 1908/1909: Gerhard Conrady
- 1909/1910: Albert Görgens
- 1910/1911: Cornelius Bechlenberg
- 1911/1912: Peter Gilgen
- 1912/1913: Hubert Boes
- 1913/1914: Jean Schmitz
- 1914/1920: Jakob Görgens (wie 1901/1902)
- 1920/1921: Heinrich Gilgen (wie 1905/1906)
- 1921/1922: Heinrich Gilgen
- 1922/1924: Jakob Piel
- 1924/1925: Heinrich Peters
- 1925/1926: Arnold Bechlenberg
- 1926/1927: Heinrich Ohligschläger
- 1927/1928: Johann Longerich
- 1928/1929: Gottfried Erkelenz
- 1929/1930: Jakob Müllenberg
- 1930/1931: Ludwig Zapfe
- 1931/1932: Peter Stotzem
- 1932/1933: Josef Malzburg
- 1933/1934: Willy Hell
- 1934/1935: August Stelzmann
- 1935/1936: Andreas Erkelenz
- 1936/1937: Josef Malzburg (wie 1932/1933)
- 1937/1938: Hubert Vonden
- 1938/1939: Willy Cremer
- 1939/1947: Peter Köppinger
- 1947/1948: Michael Blömacher
- 1948/1949: Johann Schönen
- 1949/1950: Heinrich Nussbaum
- 1950/1951: Hans-Peter Cremer
- 1951/1952: Gottfried Boes
- 1952/1953: Hans-Peter Cremer (wie 1950/1951)
- 1953/1954: Matthias Bechlenberg
- 1954/1955: Nikolaus Schönen
- 1955/1956: Rudi Libertus
- 1956/1957: Arnold Bechlenberg (wie 1925/1926)
- 1957/1958: Jakob Marx
- 1958/1959: Peter Gilgen
- 1959/1960: Bruno Sibiak
- 1960/1961: Hans Klein
- 1961/1962: Rudi Venzke
- 1962/1963: Willy Bless
- 1963/1964: Theo Schmitz
- 1964/1965: Josef Vonden
- 1965/1966: Günter Vaillant
- 1966/1967: Jacob Wimmer
- 1967/1968: Hubert Arentz
- 1968/1969: Rudi Norff
- 1969/1970: Hans-Josef Marx
- 1970/1971: Günther Fünger
- 1971/1972: Arnold Bechlenberg
- 1972/1973: Heinrich Stein
- 1973/1974: Bartel Kollig
- 1974/1975: Rudi Stein
- 1975/1976: Manfred Kruse
- 1976/1977: Hans-Heinz Klein
- 1977/1978: Alfred Holz
- 1978/1979: Hans Kruska
- 1979/1980: Günther Bechlenberg
- 1980/1981: Willy Mühlensiepen
- 1981/1982: Hubert Blömacher
- 1982/1983: Wilfried Wolter
- 1983/1984: Theo Köppinger
- 1984/1985: Heinrich Noll
- 1985/1986: Johann Kindgen
- 1986/1987: Herbert Illing
- 1987/1988: Dieter Bechlenberg
- 1988/1989: Hermann Brüning
- 1989/1990: Hans-Jürgen Bonelli
- 1990/1991: Horst-Willi Porten
- 1991/1992: Peter Gilgen
- 1992/1993: Peter Norff
- 1993/1994: Hans-Peter Hemmers
- 1994/1995: Karl-Heinz Werle
- 1995/1996: Engelbert Röllgen
- 1996/1997: Wolfgang Dappen
- 1997/1998: Joachim Gilgen
- 1998/1999: Willi Rabus
- 1999/2000: Matthias Groten
- 2000/2001: Heinz-Willi Schröder
- 2001/2002: Jürgen Allard
- 2002/2003: Artur Mausbach
- 2003/2004: Wolfgang Stump
- 2004/2005: Ralf Beckmann
- 2005/2006: Wilfried Müller
- 2006/2007: Werner Noll
- 2007/2008: Günter Wirtz
- 2008/2009: Joachim Blömacher
- 2009/2010: Frank Fritz
- 2010/2011: Harald Haske
- 2011/2012: Frank Wimmer
- 2012/2013: Heinz-Werner Stump
- 2013/2014: Torsten Spickenagel
- 2014/2015: Daniel Leonhardt
- 2015/2016: Ludger Haskamp
- 2016/2017: Marcus Fugmann
- 2017/2018: Marco Meuter
- 2018/2019: Stefan Kraus
- 2019/2022: Siggi Prause
- 2022/2023: Helmut Leonhardt
- 2023/2024: Sascha Stotzem
- 2024/2025: André Clemens
Könige der Könige
- 1979/1980: Willy Bless
- 1980/1981: Rudi Libertus
- 1981/1982: Jakob Marx
- 1982/1983: Bruno Sibiak
- 1983/1984: Hans-Josef Marx
- 1984/1985: Hubert Blömacher
- 1985/1986: Jacob Wimmer
- 1986/1987: Hans Klein
- 1987/1988: Willy Bless
- 1988/1989: Herbert Illing
- 1989/1990: Johann Kindgen
- 1990/1991: Dieter Bechlenberg
- 1991/1992: Günther Bechlenberg
- 1992/1993: Horst-Willy Porten
- 1993/1994: Hubert Arentz
- 1994/1995: Günter Fünger
- 1995/1996: Rudi Stein
- 1996/1997: Karl-Heinz Werle
- 1997/1998: Wolfgang Dappen
- 1998/1999: Peter Gilgen
- 1999/2000: Engelbert Röllgen
- 2000/2001: Hans-Jürgen Bonelli
- 2001/2002: Günther Fünger
- 2002/2003: Herbert Illing
- 2003/2004: Heinz-Willi Schröder
- 2004/2005: Günther Bechlenberg
- 2005/2006: Peter Norff
- 2006/2007: Ralf Beckmann
- 2007/2008: Hubert Arentz
- 2008/2009: Dieter Bechlenberg
- 2009/2010: Herbert Brüning
- 2010/2011: Frank Fritz
- 2011/2012: Heinz-Willi Schröder
- 2012/2013: Joachim Gilgen
- 2013/2014: Herbert Illing
- 2014/2015: Peter Norff
- 2015/2016: Wilfried Müller
- 2016/2017: Hans-Jürgen Bonelli
- 2017/2018: Jürgen Allard
- 2018/2019: Marco Meuter
- 2019/2022: Hubert Blömacher
- 2022/2023: Joachim Gilgen
- 2023/2024: Marcus Fugmann
- 2024/2025: Helmut Leonhardt
Jungschützenkönige (seit 2024)
- 2024/2025: Jonas Twardowski
Mitgliederzahl des Vereins
- 1898: ca. 25
- 1900: 59
- 1903: 49
- 1906: 31
- 1908: 38
- 1909: 61
- 1912: 63
- 1914: 32
- 1920: 38
- 1923: 63
- 1927: 87
- 1933: 113
- 1936: 100
- 1946: 40
- 1947: 53
- 1949: 107
- 1958: 250
- 1982: 361
- 1988: 414
- 1997: 430
- 2024: 489
Belege
- ↑ LAV_NRW_R, LA Neuss, 537 und 568.
- ↑ Die folgenden Ausführungen entsprechen im Wesentlichen denen in der 1998 erschienenen Festschrift (Thomas Schwabach: Zur Geschichte des Schützenvereinswesens in Zons. Festschrift anläßlich des 100-jährigen Bestehens der St. Hubertus-Schützengesellschaft 1898 Zons e.V., Neuss 1998). Daher enden sie mit dem Jahr 1997. Eine Fortschreibung für die Jahre ab 1998 ist wünschenswert.
- ↑ PfAZ, Nr. 6, p. 121-123.
- ↑ NGZ vom 18. Juli 1904.
- ↑ LAV_NRW_R, LA Neuss 705.
- ↑ Walter M. Plett: Die Schützenvereine im Rheinland und in Westfalen 1789–1939 (Beiträge zur Heimatpflege im Rheinland, Bd. III), Köln 1995, S. 244.
- ↑ PfAZ, Nr. 6.
- ↑ Pfarrchronik, p. 207.
- ↑ Pfarrchronik, p. 205.
- ↑ Pfarrchronik, p. 207f.
- ↑ Pfarrchronik, p. 208f.
- ↑ Diese Mitglieder waren: Heinrich Stein (Mühlenstr.), Leo Klein (Zehntgasse), Heinrich Gilgen sen. (Feldstr.), Josef Olligschläger (Hinter der Mauer), Peter Oberzier (Feldstr.), Jakob Piel (Wiesenstr.), Paul Ohligschläger (Wiesenstr.), Andreas Ohligschläger (Wiesenstr.), Hubert Ohligschläger (Wiesenstr.), Martin Zistermich (Feldstr.), Hermann Düssel (Feldstr.), Hans Peters (Feldstr.), Wilhelm Peters (Feldstr.), Hubert Hesemann (Feldstr.), Jakob Blömacher (Mühlenstr.), Johann Habets (Brunnenstr.), Wilhelm Kluth (Brunnenstr.), Jakob Görgens (Feldstr.), Jakob Wimmer (Steinstr.), Josef Longerich (Brunnenstr.), Anton Stein (Lindenstr.), Matthias Marx (Feldstr.), Theo Köppinger (Hubertusstr.), Hubert Blömacher (Lindenstr.), Hubert Blömacher (Lindenstr.), Heinrich Gilgen jun. (Feldstr.), Hubert Kluth (Hohes Örtchen); PfAZ, Nr. 227, p. 115.
- ↑ Pfarrchronik, p. 216.
- ↑ AiRKN, Zons 663.
- ↑ AiRKN, Zons 663.
- ↑ Pfarrchronik, p. 235, 241.
- ↑ PfAZ, Nr. 7.
- ↑ Pfarrchronik, p. 155f.